Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (26.1910)

Von neueren deutschen Gärten.

VON NEUEREN DEUTSCHEN GÄRTEN.
„ Wir sind noch weit davon entfernt, einen
modernen Garten zu haben, der anfinge, All-
gemeingut zu werden. Wir tappen noch sozu-
sagen auf verschiedenen Wegen, ohne Sicher-
heit, ob sie wohl zum Ziele führen werden.
Aber es ist doch schon viel erreicht, daß wir
uns überhaupt von der romantisch sentimen-
talen Art des Landschaftsgartens wenigstens
in unseren Hausgärten losgemacht haben. Da-
mit und daß bei der Gestaltung des neuen
Gartens in erster Linie nach Sachlichkeit und
Wahrhaftigkeit gestrebt wird, ist ein bedeu-
tender Schritt vorwärts geschehen. Alle wei-
teren Erfolge aber werden von der Anteil-
nahme der großen Menge der Gartenbesitzer

abhängen. Aber auch da ist Hoffnung vor-
handen. Wie sich die Zahl derjenigen mehrt,
die sich wieder Häuser bauen lassen, die nach
ihren Wohnbedürfnissen zugeschnitten sind
und nicht wie früher nach dem üblichen Schema,
das die Wohnräume unter allen Umständen
an die Straße legte, gleichgültig, ob sie dort
Sonne bekamen oder nicht, so beginnt auch
die Zahl derer größer zu werden, die ihren
bisherigen Garten mit kritischen Augen be-
trachten und zu der Einsicht kommen, daß er
alles andere ist, nur nicht erweiterte Wohnung,
und daß er ihnen nicht einmal die Freude an
reichem Blumenflor gewährt, wie sie doch jeder
Bauer in seinem Garten hat, der noch der alten
Form treu geblieben ist." CHR. RANCK.

Professor A. kling—Wien. Entwurf zu einem Teehäuschen.

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