Rolf Winter und Harold Winter.
HARO LD
WI NTER.
LIEBESPAAR
KALKSTEIN.
— Seit 1913 in Oberursel tätig, suchte und fand
er in stetem Weiterschaffen Klarheit über die
modernen Probleme der Kunstentwicklung, —
seinem Bekenntnis nach geleitet von dem Be-
streben, in individuellen bildnerischen Gestalten
Ausdruck für individuellMenschliches zu finden.
Harold Winter, der Bildhauer, hat sich von
der Schule weg zuerst für kurze Zeit zu einem
Schreiner in die Lehre begeben. Dreieinhalb
Jahre verbrachte er dann als Schüler im Stä-
delschen Kunstinstitut in Frankfurt; seine
starke künstlerische Begabung wurde dadurch
von ihrem Ziel zunächst abgelenkt und in na-
turalistisches Fahrwasser gedrängt. Frst darauf
begann er — zunächst als Autodidakt — sich
im direkten Arbeiten aus dem Stein zu ver-
suchen. Ein halbes Jahr später finden wir ihn
in Paris, wo neben einer Reihe anderer Lehrer
an der Academie Rancon vor allen Maillol auf
ihn Einfluß gewann. Das dort gepflegte inten-
sivste Naturstudium fand in den großen Ein-
drücken der Antike und namentlich der ägypti-
schen Plastik jenes Gegengewicht, das auch
ohne klare künstlerische Schulüberlieferung den
Begabten vor irriger Ausdeutung des Natur-
studiums in Form bloßer Wiedergabe des na-
türlichen Eindrucks zu bewahren hilft. Die
Erfahrung, daß die Lehrer in ihrem Urteil nicht
übereinstimmten, drängte ihn von neuem zu
völlig selbständiger Weiterarbeit: er hat nach
HARO LD
WI NTER.
LIEBESPAAR
KALKSTEIN.
— Seit 1913 in Oberursel tätig, suchte und fand
er in stetem Weiterschaffen Klarheit über die
modernen Probleme der Kunstentwicklung, —
seinem Bekenntnis nach geleitet von dem Be-
streben, in individuellen bildnerischen Gestalten
Ausdruck für individuellMenschliches zu finden.
Harold Winter, der Bildhauer, hat sich von
der Schule weg zuerst für kurze Zeit zu einem
Schreiner in die Lehre begeben. Dreieinhalb
Jahre verbrachte er dann als Schüler im Stä-
delschen Kunstinstitut in Frankfurt; seine
starke künstlerische Begabung wurde dadurch
von ihrem Ziel zunächst abgelenkt und in na-
turalistisches Fahrwasser gedrängt. Frst darauf
begann er — zunächst als Autodidakt — sich
im direkten Arbeiten aus dem Stein zu ver-
suchen. Ein halbes Jahr später finden wir ihn
in Paris, wo neben einer Reihe anderer Lehrer
an der Academie Rancon vor allen Maillol auf
ihn Einfluß gewann. Das dort gepflegte inten-
sivste Naturstudium fand in den großen Ein-
drücken der Antike und namentlich der ägypti-
schen Plastik jenes Gegengewicht, das auch
ohne klare künstlerische Schulüberlieferung den
Begabten vor irriger Ausdeutung des Natur-
studiums in Form bloßer Wiedergabe des na-
türlichen Eindrucks zu bewahren hilft. Die
Erfahrung, daß die Lehrer in ihrem Urteil nicht
übereinstimmten, drängte ihn von neuem zu
völlig selbständiger Weiterarbeit: er hat nach