Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 52.1923

DOI article:
Ein deutscher Kunstkritiker des 19. Jahrhunderts, [1]: zu Mercks, des Goethefreundes, Aufsätzen über die Kunst
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9145#0202

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ein deutscher Kunstkritiker des ig. Jahrhunderts.

AUG. BABBERGER—KARLSRUHE.

GEMÄLDE »DREI FRAUEN«

lautbarung gegeben zu haben. Der Geist der
Stadt und ihrer Bevölkerung hat von Natur
einige Züge, die man Züge des 18. Jahrhun-
derts nennen könnte. Sie hat in Peter Helfrich
Sturz einen der glänzendsten modernen Stili-
sten hervorgebracht, in Georg Christoph Lich-
tenberg den bedeutendsten deutschen Apho-
risten nächst Nietzsche, von dem man nur sa-
gen kann, daß ihm die Nation heute noch nicht
den gebührenden Rang zuerkannt habe. Sie hat
ferner der deutschen Literatur die eindrucks-
volle, farbige Gestalt des Kriegsrats Johann
Heinrich Merck geschenkt, der bedeutendste
deutsche Kritiker des 18. Jahrhunderts nach

Lessing. Und schließlich gab sie unsrer Lite-
ratur den ohne Frage genialsten Dramatiker,
Georg Büchner, auch er eine schöne, wenn
gleich sehr verspätete Blüte des 18. Jahrhun-
derts. So kann man sagen, daß diese Stadt zu
jenem Abschnitt europäischer Geistesentwick-
lung ihren Beitrag redlich geliefert hat.

Wir haben es hier mit der Erscheinung Johann
Heinrich Mercks zu tun, jenes merkwürdigen
Mannes, der unter den Paladinen Goethes im
Ehrensaal unsrer Literaturgeschichte steht, der
zum „Mephisto" das Modell abgab, dessen
vielfältige, glänzende Talente die Bewunderung
der Mitwelt waren und dessen verschlungenes
 
Annotationen