Vom Bildungswert der Kunst.
wir dahingestellt, ob sich der Geist den Körper
wählt, in den er eingeht, wie alte Lehren des
Ostens behaupten. Sicher ist, daß er den Kör-
per gestaltet. Familiengefühle, Hausstim-
mungen formen erfahrungsgemäß die Gesichter.
Leidenschaften, Geistes- und Seelenregungen
prägen unsre Züge. So wirkt das Innere nach
außen. Schön sein wollen, ist nun freilich ein
niederer und unzulässiger Zweck. Aber daß die
Züge des Gesichtes aufglänzen, wenn innen
Gutes und Hohes sich ereignet, das ist unauflös-
lich zusammengeordnet." Die Wahrheit, die in
diesen Worten liegt, sollte beachtet werden.
Das Schöne, das uns umgibt, formt auch
unsre ganze Welt zum Schönen hin, nicht nur
die innere, sondern auch den Baum, der vor
unserm Fenster steht, die Straße, die wir durch-
wandern, den blauen Himmel, der sich über
uns wölbt. Alles Schöne, das die Kunst uns
spendet, ruft tausendfache Schönheit aus der
Natur für uns hervor. Die Kunst ist die uner-
müdliche Entdeckerin neuer Reize an der vor-
handenen Welt; ja, sie selbst ist Entdeckerin
neuer Welten, und alles, was sie entdeckt,
kommt auch dem Weltbild ihrer wahren, aufrich-
tigen Freunde zugute.....harald scholderer.
PROFESSOR BRUNO PAUL—BERLIN. »OFEN IM EMPIRE-ZIMMER«
wir dahingestellt, ob sich der Geist den Körper
wählt, in den er eingeht, wie alte Lehren des
Ostens behaupten. Sicher ist, daß er den Kör-
per gestaltet. Familiengefühle, Hausstim-
mungen formen erfahrungsgemäß die Gesichter.
Leidenschaften, Geistes- und Seelenregungen
prägen unsre Züge. So wirkt das Innere nach
außen. Schön sein wollen, ist nun freilich ein
niederer und unzulässiger Zweck. Aber daß die
Züge des Gesichtes aufglänzen, wenn innen
Gutes und Hohes sich ereignet, das ist unauflös-
lich zusammengeordnet." Die Wahrheit, die in
diesen Worten liegt, sollte beachtet werden.
Das Schöne, das uns umgibt, formt auch
unsre ganze Welt zum Schönen hin, nicht nur
die innere, sondern auch den Baum, der vor
unserm Fenster steht, die Straße, die wir durch-
wandern, den blauen Himmel, der sich über
uns wölbt. Alles Schöne, das die Kunst uns
spendet, ruft tausendfache Schönheit aus der
Natur für uns hervor. Die Kunst ist die uner-
müdliche Entdeckerin neuer Reize an der vor-
handenen Welt; ja, sie selbst ist Entdeckerin
neuer Welten, und alles, was sie entdeckt,
kommt auch dem Weltbild ihrer wahren, aufrich-
tigen Freunde zugute.....harald scholderer.
PROFESSOR BRUNO PAUL—BERLIN. »OFEN IM EMPIRE-ZIMMER«