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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 54.1924

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Rabinovsky, Marius: Olga Székely-Kovács
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https://doi.org/10.11588/diglit.8536#0092

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Olga Szdkely-Kovdcs,

und im linken Arm wiederklingt: das sind Mo-
mente, die fiberzeugend von einer latenten
Größe der Anschauung sprechen.

Eine ähnliche Größe wird von der die Bild-
fläche füllenden und nahezu sprengenden be-
kleideten Halbfigur verraten. Hier wie in den
übrigen Bildern ist es die weiblich-zarte, ver-
haltene Milde, eine Art Schamhaftigkeit, die
der Spannung der Formen, der Männlichkeit der
Massenkomposition, eine mädchenhafte Süße,
Entspannung, ja, Passivität des Ausdrucks
entgegensetzt. Dieser Zwiespalt schwindet in
dem Mädchen-Doppelporträt fast ganz. Der
männliche Zug tritt zurück, die malerische An-
mut birgt den eigentlichen Inhalt des Gemäldes.

Die junge Künstlerin erblickt in den male-
rischen Ausdrucksmitteln das gegenwärtige
Problem ihres Strebens. Sie war von einer
dunkeltonigen Ateliermalerei — im guten Sinne
des Wortes — ausgegangen, und entdeckte erst
das Problem des Kolorits, nachdem sie die For-
men zu beherrschen gelernt hatte. In Renoir
fand sie den Meister, der ihr neue Wege zu
weisen geeignet schien. Renoir füllte seine For-
men mit einer süßen Fülle leuchtenden Inkar-
nats. Auf ihrer gegenwärtigen Stufe schreitet
Olga Szekely-Koväcs aus dem Dunkel ins Helle,
ohne freilich den geringsten Hang zu einem
impressionistischen Plein-air zu verraten.

Unserer Ansicht nach ist die junge Künstlerin
 
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