Ernst Lichtblaus Werkstätte, Wien.
E. LICHTM.AU.S-WEKKSTATTE.
STANDI.AMI'EN Ars MESSING .
nur auf diesem Wege reinste Sinnenfreude er-
reicht werden kann. Das Prinzip der Ökonomie
der Arbeit und des Denkens soll auch im Reich
der Kunst seine Wunderkraft entfalten. Schien
es bisher nur dem Wohlhabenden gegönnt,
sich mit Behaglichkeit zu umgeben, weil man
von der falschen Voraussetzung ausging, daß
nur luxuriöse Einrichtungen das gewünschte
Wohlbefinden zu erzeugen vermöchten, so soll
in dieser neuen Werkstätte das soziale Problem
gelöst werden, zu zeigen, daß wahre Behaglich-
keit nur durch klassische Wirtschaftlichkeit er-
reicht werden kann. Kurz es gilt, die elemen-
tarsten, bisher nur zu wenig beachteten Fragen
der Wirtschaftlichkeit, wie sie in den unent-
behrlichen Gebrauchsgegenständen formal aus-
klingen, harmonisch zu lösen. Das ganze Wirt-
schaftsleben steht im Zeichen ununterbro-
chenen gegenständlichen Bedarfs und es ist
unschwer, einzusehen, daß nur der unabläs-
sige Kontakt mit edel-zweckmäßigen Formen
das Leben auch liebenswert gestalten kann.
— Besonders charakteristisch für Lichtblaus
Richtung ist die immer wiederkehrende und
immer wieder ansprechende ornamentale Kon-
tur, die sich ihm aus einem tief schürfenden Stu-
dium der Zweckdienlichkeit organisch ergibt.
Der schroffe Dualismus von „Zweckform"
und „Zierform" weicht einem gesunden prak-
tischen Monismus, der einheitlichen, meist recht
glücklichen Verschmelzung dieser bisher iso-
lierten Gestaltungstendenzen, und führt so zu
einem bemerkenswerten Ausgleich, zu einem
gewissen Parallelismus des Kunstempfindens
mit dem modernen philosophischen Denken.
Willensbewußte Ergründung der gegenständ-
lichen Funktionen, Andacht vor der Heiligkeit
menschlichen Bedarfs inspirieren das konstruk-
tive Talent zur Offenbarung dieser vollmensch-
lich reflektierenden Formenästhetik.
In diesem Reiche ist kein Raum für zwecklos
ornamentale Gebärde. Hier strömt die Schön-
E. LICHTM.AU.S-WEKKSTATTE.
STANDI.AMI'EN Ars MESSING .
nur auf diesem Wege reinste Sinnenfreude er-
reicht werden kann. Das Prinzip der Ökonomie
der Arbeit und des Denkens soll auch im Reich
der Kunst seine Wunderkraft entfalten. Schien
es bisher nur dem Wohlhabenden gegönnt,
sich mit Behaglichkeit zu umgeben, weil man
von der falschen Voraussetzung ausging, daß
nur luxuriöse Einrichtungen das gewünschte
Wohlbefinden zu erzeugen vermöchten, so soll
in dieser neuen Werkstätte das soziale Problem
gelöst werden, zu zeigen, daß wahre Behaglich-
keit nur durch klassische Wirtschaftlichkeit er-
reicht werden kann. Kurz es gilt, die elemen-
tarsten, bisher nur zu wenig beachteten Fragen
der Wirtschaftlichkeit, wie sie in den unent-
behrlichen Gebrauchsgegenständen formal aus-
klingen, harmonisch zu lösen. Das ganze Wirt-
schaftsleben steht im Zeichen ununterbro-
chenen gegenständlichen Bedarfs und es ist
unschwer, einzusehen, daß nur der unabläs-
sige Kontakt mit edel-zweckmäßigen Formen
das Leben auch liebenswert gestalten kann.
— Besonders charakteristisch für Lichtblaus
Richtung ist die immer wiederkehrende und
immer wieder ansprechende ornamentale Kon-
tur, die sich ihm aus einem tief schürfenden Stu-
dium der Zweckdienlichkeit organisch ergibt.
Der schroffe Dualismus von „Zweckform"
und „Zierform" weicht einem gesunden prak-
tischen Monismus, der einheitlichen, meist recht
glücklichen Verschmelzung dieser bisher iso-
lierten Gestaltungstendenzen, und führt so zu
einem bemerkenswerten Ausgleich, zu einem
gewissen Parallelismus des Kunstempfindens
mit dem modernen philosophischen Denken.
Willensbewußte Ergründung der gegenständ-
lichen Funktionen, Andacht vor der Heiligkeit
menschlichen Bedarfs inspirieren das konstruk-
tive Talent zur Offenbarung dieser vollmensch-
lich reflektierenden Formenästhetik.
In diesem Reiche ist kein Raum für zwecklos
ornamentale Gebärde. Hier strömt die Schön-