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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 54.1924

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Niebelschütz, Ernst von: Chinesische Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.8536#0372

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Chinesische Baukunst.

suche, mit beiden Mächten, dem Yang und
dem Yin, dem männlichen und dem weiblichen
Prinzip, zu einer Einigung zu gelangen —
gleich den ehernen Drachen, die auf den Tem-
peldächern um das Kleinod der Vollkommen-
heit kämpfen — geben der chinesischen Tempel-
baukunst den behaglichen, von brünstiger Ek-
stase wie kühlem Rationalismus gleich weit ent-
fernten Charakter des Frohsinns, der Grazie
und jener friedvollen Harmonie, die über-
spannte Einseitigkeit nie auszustrahlen vermag.

PROF. ADELBERT NIEMEYER: »STANDLAMPE« ELSE WENZ-VIETOR: »KOMMODE U. SPIEGEL

ja in dem Grade ihr Lieblingsmotiv, daß
wir die Begriffe China und Pagode gar nicht
mehr zu trennen vermögen. Dieses Verlangen,
sich über den Geist der Erde zu erheben, ohne
ihn doch asketisch zu verleugnen, läßt die chine-
sische Religiosität hochgelegene Gegenden auf-
suchen, Orte, wo Mensch und Heiligtum dem
Himmel und der Sonne und den schweifenden
Wolken näher sind und der nahrungspendenden
Kraft der Allmutter Erde doch nicht verlustig
gehen. Und solche immer wiederholten Ver-
 
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