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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 70.1932

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Zimmermann, Ernst: Das Porzellan der europäischen Manufakturen im XVIII. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.7201#0223

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vase mit plastischem zierat. ludwigsburg, um 1760 65.
stuttgart, schlossmuseum

suchten, die besseren Fabriken auch durch „Fabrik-
marken". Es war schließlich ein allgemeiner Kampf
aller gegen alle.

Unendlich groß war freilich das Gebiet, das sich
damals das Porzellan eroberte. Der Ausspruch Känd-
lers: ,,es kann alles von Porzellan gemacht werden"
war die Devise der Zeit. An der Spitze standen natür-
lich die Nützlichkeitsobjekte, an erster Stelle die
Geschirre. Die eigentlichen Höhepunkte der Por-
zellankunst dieser Zeit aber stellten die Luxusobjekte
dar, die Vasen, an die China Europa gewöhnt hatte
und dann vor allem die so unendlich reiche und man-
nigfaltige Kleinplastik. Sie war vor allem die Lieb-
lingskunst des Rokoko, zugleich diejenige, in der
diese Zeit ihr Eigenartigstes und Bleibendstes her-
vorgebracht hat. Sie schuf auch zum ersten Male
wieder seit der Antike eine wirkliche Kleinkunst,
eroberte auch für die Plastik ganz neue Stoffgebiete.

Man braucht nur hier an die so aus-
gebildete Tierplastik zu denken, die ihr
dann ja in so reichem Maße bis in die
heutige Zeit verblieben ist.

So ist es ein Bild reichster Tätigkeit,
sowohl in technischer wie in künst-
lerischer Hinsicht, das sich uns in diesem
Werke auftut und in den vielen Abbil-
dungen sichtbar vor uns abrollt, in dieser
Klarheit noch niemals gezeigt, für den,
der nicht die ganze Fachliteratur be-
herrscht. Ein großes Verdienst darum,
dies einmal weiteren Kreisen gezeigt zu
haben..........prof. e. Zimmermann.

becher mit gold - relief-, edelstein- und
emaildekor, sog. kaiserpokal. wien, um 1718.
von konrad christoph hunger dekoriert
froher wien, sammlung maier
 
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