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Zietz, Peer; Wiegand, Thomas; Leyhe, Theodor; Rostalski, Karl Heinz; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Werra-Meißner-Kreis: 1, Altkreis Eschwege — Braunschweig, Wiesbaden: Friedr. Vieweg & Sohn, 1991

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48767#0242
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Schwebda




242

Meinhard

Werragasse 3
Flur 8, Flurstück 127/1
Traufständiges Wohnhaus aus dem
Ende des 17. Jhs. mit hervorragendem
Flachschnitzdekor an der Schwelle. Das
selten anzutreffende Motiv von inein-
ander verschlungenen Fischleibern so-
wie die unmittelbare Nähe zur Werra
lassen die Vermutung zu, daß es sich
um das Haus eines dort lebenden
Fischers handelte. (k,g,s)

Werragasse 5/7
Flur 8, Flurstück
Giebelständiges Wohnhaus in zwei Ge-
schossen über hohem, massivem Sok-
kel mit ausgebildeter Schaufassade an
der Traufseite: dort Mannfiguren an
den Eckständern und ausgeprägter Ge-
schoßüberstand mit Flachschnitzdekor
an den Füllhölzern. Das Gebäude ist in
die Mitte des 18. Jhs. zu datieren. (g,s)

Werragasse 9
Flur 8, Flurstück 120/3
Giebelständiges Wohnhaus in zwei Ge-
schossen mit hervorgehobenem Fach-
werkgefüge aus Mannfiguren mit Hais-
und Brustriegeln an den Eckständern
des Obergeschosses, dazwischen an den
Bundständern konvergierende Fuß-
streben im Brüstungsbereich. Das
Fachwerkgefüge mit den abknickenden
Fußstreben läßt eine Datierung in die
zweite Hälfte des 18. Jhs. zu. (g,s)


Erläuterungen zu Karte 4 (M 1:50000)
Gemeinde Meißner
Die Großgemeinde Meißner entstand
im Rahmen der Gebietsreform 1971
durch den Zusammenschluß der Ort-
schaften Abterode, Alberode, Germero-
de, Vockerode, Weidenhausen und Wel-
lingerode; das Dorf Wölfterode kam
1974 hinzu. Insgesamt bedeckt das Ge-
meindegebiet mit seinen Ortsteilen ei-
ne Fläche von 44,81 qkm, davon entfal-
len 56,6% auf landwirtschaftlich genutz-
te Fläche und 33,5% auf bewaldetes Ge-
biet.
Die Gemeinde befindet sich im nördli-
chen Teil des Altkreises Eschwege am

nordöstlichen Fuß des Meißnermassi-
ves in dem sich zum Werratal erstrek-
kenden Meißnervorland.
In der Gemeinde Meißner lebten 1986
3703 Personen.
Gesamtanlagen wurden in den Orten
Abterode, Vockerode, Weidenhausen
und Wölfterode ausgewiesen. Diese
werden besonders durch die Staffelung
stattlicher Hofanlagen geprägt, die
hauptsächlich in der Zeit von 1760 bis
1820 entstanden und den damals auf-
strebenden Berufszweig der Fuhrleute
repräsentieren. Gegen Ende des 18. Jhs.

waren in Vockerode 20%, in Wölfterode
40% der arbeitenden Bevölkerung im
Fuhrhandel tätig.
Territorialpolitisch bedeutsam sind die
ehemalige Gerichtsstätte Chattenloh
vor den Toren Weidenhausens sowie die
Kirche des früheren Prämonstratenser-
doppelklosters in Germerode.
Insgesamt wurden 149 Kulturdenkmale
ausgewiesen.

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