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Krumm, Carolin [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0211
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Osterwald-Oberende, Hauptstraße 238, Scheune, Detail



wurde hier das Ehrenmal zum Gedenken der im
Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten einge-
weiht, ein massiv umhegter, durch eine schma-
le Zuwegung erschlossener Bezirk.
Die direkte Nachbarschaft zur Kirche sucht in
der Regel das Pfarrhaus, das hier um 1900 als
zweigeschossiger, dekorativer Ziegelbau unter
Walmdach entstand; der durch Vorsprünge,
Zwerchhäuser, Freitreppe und Loggia geglie-
derte Bau rezipiert den zeitgenössischen Land-
hausstil, der v.a. in den den Straßen zugewand-
ten Schauseiten zum Ausdruck kommt.
Mit Ausnahme des Kirchhofareals verfügt
Osterwald-Oberende nur noch über wenig,
weitgehend ungestörte Bausubstanz, zu der
auch die kleine Längsdurchfahrtsscheune
Hauptstraße 238 („1714”) gehört: Ein prächti-
ges Detail dieser mit kurzen Kopfbändern und
langen Fußstreben abgezimmerten Scheune in
Unterrähmkonstruktion ist die schmale Holz
ausgefachte Zone unterhalb des vorkragenden
Giebelfeldes, die sich erst bei genauerer Be-
trachtung als Zierfeld zu erkennen gibt; hier zei-
gen durch ein schmales Wellenband verzierte,
durch Knaggen voneinander getrennte Holz-
scheiben sowohl Inschriften als auch florales
Dekor (Rosetten), die in dieser Ausführung
sicherlich Seltenheitswert genießen.
Enge Ständerstellungen und kurze Kopfbänder
charakterisieren auch den straßenparallelen
Altenteiler Nr. 267, der ebenfalls noch dem frü-
heren 18.Jh. zuzurechnen sein wird, heute
jedoch als Stalltrakt dient (um 1730/40).
Die jüngere Bauentwicklung des 19.Jh. doku-
mentieren hingegen das baufällige Zweistän-
derhallenhaus Nr. 342 („1812”) und der bündig
abgezimmerte Vierständerbau Nr. 242 („1863”),
zwischenzeitlich selten gewordene Zeugnisse
der dörflichen Wohnkultur des Hagenhufen-
dorfs. Zeitlich ist ihnen der Vierständerbau Nr.
401/403 zur Seite bzw. nachzustellen, 1855 als
straßenparalleles Hallenhaus errichtet. Wenig
Ursprüngliches blieb hingegen auf der benach-
barten Hofstelle Nr. 405 erhalten, nachdem das
kleine Wohnwirtschaftsgebäude in Zweistän-
derbauweise (Ende 18.Jh.) mit dem anschlie-
ßenden Ziegelstalltrakt (um 1900) gesamtheit-
lich zu Wohnraum umgenutzt, der Hof zum
Garten umgestaltet wurde.
GARBSEN/OSTERWALD-UNTERENDE
Zwangsläufig deckt sich die Geschichte des
Ortsteiles Osterwald-Unterende mit derjenigen
Oberendes, mit dem es bis 1831 eine Einheit
bildete; so zeigt auch Unterende die eng par-
zellierte Struktur eines Hagenhufendorfes,
wobei es in gleichem Maße wie Oberende den
einschneidenden Modernisierungen bzw. Ver-
dichtungen unterworfen war.


Im lang gezogenen Straßendorf wurde eine klei-
ne Gruppe von Wohnwirtschaftsgebäuden als
Denkmale ausgewiesen, die sich ohne auffällige
Konzentration entlang der Hauptstraße vertei-
len; fast alle entstammen der Zeit zwischen
1800 und 1820: Den ältesten Bestand reprä-

Osterwald-Oberende, Hauptstraße, Pfarrhaus, um 1900

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