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Krumm, Carolin [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0415
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Wulfelade, Moritzgraben 20A, Wohnwirtschaftsgebäude, „1844"


Ackerbau und Viehzucht bis heute den dörf-
lichen Charakter der Ortschaft, der gleicherma-
ßen von in Ziegelbauweise errichteten Hallen-
häusern, bäuerlichen Nebengebäuden und
dem alten, erhaltenswerten Baumbestand ge-
tragen wird. Vor allem im Süden und Osten der
Ortschaft leiten die großzügig parzellierten
Gehöfte zur freien Weiden- und Wiesenland-
schaft der Umgebung über.
Im heute vorwiegend auf eine Straßengabelung
konzentrierten Haufendorf wurde eine kleine
Gruppe stattlicher Wohnwirtschaftsgebäude
und Scheunen als Denkmale ausgewiesen.
Dabei handelt es sich durchweg um Vierstän-
derbauten bzw. Ziegelbauten des entwickelten
19.Jh. (Nr. 20A: „1844”), die zusammen mit
Stalltrakten und Scheunen (Quereinfahrts-
scheune Nr. 20A: um 1830) die großzügigen
Wirtschaftshöfe ausbilden. Als ortshistorisch
bedeutsam ist das ehemalige Fährhaus Nr. 22
(1. Hälfte 19.Jh.) einzustufen, das nach moder-
nen Umbauten allerdings an historischer
Authentizität verloren hat.


Ein besonders dekoratives Beispiel repräsen-
tiert das durchgängig in Ziegelbauweise errich-
tete Ensemble aus Wohnwirtschaftsgebäude
und anschließendem Stalltrakt Nr. 2, das nach
seiner Bauinschrift im Jahr 1903 entstand; den
homogenen Gesamteindruck des zweiseitig
geschlossenen Wirtschaftshofes belebt einzig
die enge Reihung der Stalltüren im Zusam-
menspiel mit der Aufzugsluke und den Blend-
gliederungen der Fassaden.
In diesem Baustil harmoniert es mit der auffal-
lend früh datierenden Doppellängsdurchfahrts-
scheune Amboßweg 5 („1867” ) wie auch mit
dem weitab des Dorfkerns platzierten Haupt-
haus der Hofstelle Zum Ackern 3, das „1896“
ebenfalls als eingeschossiger Ziegelbau mit
einem vielleicht später angefügten massiven
Backhaus entstand. Beide Bauten gleicher Art
zeigen eine dekorative Fassadengestaltung mit
Lisenenvorlagen und Zierfriesen.

Wulfelade, Ambossweg 5, Doppellängsdurchfahrtsscheune, „1867"

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