ter Stelle aufgehende Wasserturm die Werk-
silhouette und ist allein daher als ein bedeuten-
des Denkmal innerhalb der Gesamtanlage ein-
zustufen.
Die Umnutzung des Werkes zur Heeresmuni-
tionsanlage (kurz: Muna) in den dreißiger Jahren
ließ die ebenfalls in Ziegelbauweise erstellte,
streng kubisch konzipierte Verwaltung unter
Walmdach (1938) und das traufseitig laubenar-
tig geöffnete Pförtnerhaus (wohl Wartehalle) an
der Werkszufahrt im Norden entstehen.
Insgesamt sind heute noch neun der ursprüng-
lich vierzehn Produktions- und Lagerbauten der
dreißiger Jahre vorhanden - eine beeindrucken-
de Kulisse für das Straßenbahnmuseum, das
einen Großteil des Geländes als Fahrstrecke,
einen Teil der historischen Bauten als
Schauhallen nutzt.
Wie vielerorts üblich, so gliederte man auch die-
Wehmingen, ehern. Kalibergwerk Hohenfels
Wehmingen, ehern. Kalibergwerk Hohenfels, Wasserturm, Zustand 1978 (Bildarchiv des Nieders.Landesamtes
sem Werk eine Wohnsiedlung an, die die
Identifikation des Führungspersonals mit dem
Werk fördern sollte. Mit Ausnahme zweier
Villengebäude wird sie jedoch erst in die Zeit
der Werksumnutzung zur Munitionsanlage zu
datieren sein. Als werksnahe und drei Haus-
typen in sich vereinigende Siedlung bietet die
Wohnsiedlung trotz einiger Modernisierungen
noch heute einen anschaulichen Überblick über
die Ansprüche der im 20.Jh. an Beliebtheit
zunehmenden Kleinstwohnstätten. Wichtiger
Bestandteil jeder Wohnstätte war ein angren-
zendes Gartenland, das den Bewohnern die
Selbstversorgung ermöglichte. Dekorative Ele-
mente sind spärlich - einzig die symmetrisch
den Satteldächern aufsitzenden holzverschal-
ten Dachgauben und ein weiß hervorgehobe-
nes Geschossgesims (karniesbogig) sind hier
anzuführen, wobei beide Motive bei allen drei
Haustypen anzutreffen sind.
Die der Dr.-Sauer-Straße anliegenden Doppel-
häuser zeigen sich als insgesamt nur vier
Fensterachsen breite, ausgesprochen einfache
Wohnhäuser, denen sich rückseitig ein etwas
flacher gehaltener kurzer Wirtschaftstrakt mit
integriertem kleinen Hausflur, d.h. rückseitigem
Hauszugang, anschließt (vgl. Nrn. 2/4, 6/8).
Bei den Wohnhäusern der Von-Dannenberg-
Straße variiert die Baugestalt nur gering,
obgleich den Wohnbauten separate, mitunter
recht aufwendige Nebengebäude unter Sattel-
dächern zur Seite stehen und dieser Haustyp
insgesamt großzügiger bemessen erscheint.
Dennoch handelt es sich hierbei ganz offen-
sichtlich um eine gehobenere Wohnhausform,
die mit dem axialen, straßenseitigen und zudem
hinter die Fassadenflucht zurückgelegenen
Zugang bereits ästhetischen Ansprüchen folgt.
Dem hingegen weisen die Doppelhäuser ent-
lang der Gustav-Dehnhard-Straße (Nrn. 2/4,
6/8) exzentrische Zugänge, Klappläden an
Fenstern und Türen und Oculi im Giebelfeld auf.
Die wohl zwischen 1905 und 1910 errichteten
villenartigen Wohnbauten Dr.-Sauer-Straße 16
und Gustav-Dehnhard-Straße 10 nehmen am
Rande der Werkssiedlung besondere Stand-
für Denkmalpflege)
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