Beachtenswert sind auch die im letzten Drittel
des 19. Jh. zu einem geschlossenen Vierseithof
erweiterte Hofanlage Berghofstraße 31, deren
sollingplattengedecktes Wohnhaus 1809 für
Z. Ch. Topkeern errichtet wurde und der eben-
falls in die 1. Hälfte des 19. Jh. zu datierende
Fachwerkbau Berghofstraße 12. Weitaus klei-
nere Hofstellen entstanden am Schleeweg. So
das Wohnwirtschaftsgebäude Schleeweg 4,
vermutlich aus dem 2. Drittel des 18. Jh. Flan-
kierende Hausbäume akzentuieren seine Ein-
gangssituation. Neben der mächtigen Fach-
werkscheune mit Queraufschluß an der Stra-
ßengabelung Schleeweg/Eselbecker Weg ist
noch der 1734 in Schönhagen/LK Northeim er-
baute und 1978 nach Emmenhausen translo-
zierte prächtige Vierständerbau erwähnens-
wert, der, nahe der Harste, am Pfir/gstanger,
wieder aufgebaut, ebenfalls mit Sollingplatten
eingedeckt ist. Der seiner originären Stellung
beraubte, ursprünglich auf einem Gewölbe-
keller ruhende sogenannte Ahlbornsche Hof
ist um 1850 um eine „Michkammer” und
„Spinnstube” unterhalb eines abgeschlepp-
ten Daches erweitert worden. Trotz seiner
Translozierung kommt dem ortsbildprägenden
Fachwerkbau aufgrund seiner gestalterischen
Qualitäten und seiner hervorhebenswerten
Zimmermannskunst eine hohe Bedeutung
zu.
BOVENDEN-HARSTE
Der erstmals 952 in einer Urkunde Ottos I. ge-
nannte Ort „Heristi”, das heutige Harste am
Westrand des Fleckens Bovenden, war bis ins
18. Jh. Knotenpunkt von Heer- und Handels-
straßen, die die Entwicklung und Ortsgestal-
tung entscheidend beeinflußten. Mit der Aufhe-
bung des Amtes Harste sank zugleich die Be-
deutung des Ortes. Erst kurz vor der Jahrhun-
dertwende begann an der Gardinenstraße die
Ortserweiterung, die seit 1952 durch den Aus-
bau der Neusiedlungen in der Karspüle und
Rottbreite und vor allem am Westbergweg und
Junkernbreite, westlich der Landesstraße, fast
die Ausdehnung der Altsiedelfläche erreichte.
Neben der stattlichen repräsentativen Domä-
nenanlage, die im wesentlichen noch die Ge-
Emmenhausen, Eselbeckerweg 1, Fachwerkscheune
Emmenhausen, Pfingstanger, 1734, Aufn. 1981, translozierter Fachwerkbau aus Schöningen
stalt des großzügigen Ausbaus im 18. Jh. zeigt,
bildet die Bebauung der Hauptstraße, die aus-
gehend vom Tieplatz im Nordosten leicht ge-
schwungen nach Südwesten verläuft eine wei-
tere Dominante im Altdorf. Die zumeist traufen-
ständigen doppelgeschossigen Wohn- und
Wirtschaftsgebäude des 18. Jh. formieren sich
zu geschlossenen Zeilenbebauungen, die den
Charakter der ortsbildbeherrschenden Haupt-
durchgangsstraße prägen. Obgleich die Bau-
ten durch spätere Baumaßnahmen, durch z.T.
massiv erneuerte Erdgeschoßzonen und durch
modernen Fassadenbehang viel von ihrer ur-
sprünglichen Gestaltung und somit von ihrem
Zeugniswert einbüßten, tragen sie in ihrer Ge-
samtheit jedoch wesentlich zur Wirkung dieses
eindrucksvollen, unverwechselbaren Dorfbil-
des bei. Die sich auf der Südostseite der
Hauptstraße auf tiefen Streifenparzellen aufsie-
delnden ehemaligen Köterhöfe reichen bis zum
Königsweg. Aus der geschlossenen Zeilenbe-
bauung ragt der gut erhaltene Fachwerkbau
Haupstraße 23 heraus, der 1729 erbaut wurde,
wie die Inschrift auf der Oberstockschwelle
ausweist. Auch das ehemalige, aus der 2.
Hälfte des 18. Jh. stammende Amtsschreiber-
haus, das 1969 dem Neubau der Spar- und
Emmenhausen, An der Harste 8, Wohnhaus
Harste, Hauptstraße 11, 13, 15ff
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des 19. Jh. zu einem geschlossenen Vierseithof
erweiterte Hofanlage Berghofstraße 31, deren
sollingplattengedecktes Wohnhaus 1809 für
Z. Ch. Topkeern errichtet wurde und der eben-
falls in die 1. Hälfte des 19. Jh. zu datierende
Fachwerkbau Berghofstraße 12. Weitaus klei-
nere Hofstellen entstanden am Schleeweg. So
das Wohnwirtschaftsgebäude Schleeweg 4,
vermutlich aus dem 2. Drittel des 18. Jh. Flan-
kierende Hausbäume akzentuieren seine Ein-
gangssituation. Neben der mächtigen Fach-
werkscheune mit Queraufschluß an der Stra-
ßengabelung Schleeweg/Eselbecker Weg ist
noch der 1734 in Schönhagen/LK Northeim er-
baute und 1978 nach Emmenhausen translo-
zierte prächtige Vierständerbau erwähnens-
wert, der, nahe der Harste, am Pfir/gstanger,
wieder aufgebaut, ebenfalls mit Sollingplatten
eingedeckt ist. Der seiner originären Stellung
beraubte, ursprünglich auf einem Gewölbe-
keller ruhende sogenannte Ahlbornsche Hof
ist um 1850 um eine „Michkammer” und
„Spinnstube” unterhalb eines abgeschlepp-
ten Daches erweitert worden. Trotz seiner
Translozierung kommt dem ortsbildprägenden
Fachwerkbau aufgrund seiner gestalterischen
Qualitäten und seiner hervorhebenswerten
Zimmermannskunst eine hohe Bedeutung
zu.
BOVENDEN-HARSTE
Der erstmals 952 in einer Urkunde Ottos I. ge-
nannte Ort „Heristi”, das heutige Harste am
Westrand des Fleckens Bovenden, war bis ins
18. Jh. Knotenpunkt von Heer- und Handels-
straßen, die die Entwicklung und Ortsgestal-
tung entscheidend beeinflußten. Mit der Aufhe-
bung des Amtes Harste sank zugleich die Be-
deutung des Ortes. Erst kurz vor der Jahrhun-
dertwende begann an der Gardinenstraße die
Ortserweiterung, die seit 1952 durch den Aus-
bau der Neusiedlungen in der Karspüle und
Rottbreite und vor allem am Westbergweg und
Junkernbreite, westlich der Landesstraße, fast
die Ausdehnung der Altsiedelfläche erreichte.
Neben der stattlichen repräsentativen Domä-
nenanlage, die im wesentlichen noch die Ge-
Emmenhausen, Eselbeckerweg 1, Fachwerkscheune
Emmenhausen, Pfingstanger, 1734, Aufn. 1981, translozierter Fachwerkbau aus Schöningen
stalt des großzügigen Ausbaus im 18. Jh. zeigt,
bildet die Bebauung der Hauptstraße, die aus-
gehend vom Tieplatz im Nordosten leicht ge-
schwungen nach Südwesten verläuft eine wei-
tere Dominante im Altdorf. Die zumeist traufen-
ständigen doppelgeschossigen Wohn- und
Wirtschaftsgebäude des 18. Jh. formieren sich
zu geschlossenen Zeilenbebauungen, die den
Charakter der ortsbildbeherrschenden Haupt-
durchgangsstraße prägen. Obgleich die Bau-
ten durch spätere Baumaßnahmen, durch z.T.
massiv erneuerte Erdgeschoßzonen und durch
modernen Fassadenbehang viel von ihrer ur-
sprünglichen Gestaltung und somit von ihrem
Zeugniswert einbüßten, tragen sie in ihrer Ge-
samtheit jedoch wesentlich zur Wirkung dieses
eindrucksvollen, unverwechselbaren Dorfbil-
des bei. Die sich auf der Südostseite der
Hauptstraße auf tiefen Streifenparzellen aufsie-
delnden ehemaligen Köterhöfe reichen bis zum
Königsweg. Aus der geschlossenen Zeilenbe-
bauung ragt der gut erhaltene Fachwerkbau
Haupstraße 23 heraus, der 1729 erbaut wurde,
wie die Inschrift auf der Oberstockschwelle
ausweist. Auch das ehemalige, aus der 2.
Hälfte des 18. Jh. stammende Amtsschreiber-
haus, das 1969 dem Neubau der Spar- und
Emmenhausen, An der Harste 8, Wohnhaus
Harste, Hauptstraße 11, 13, 15ff
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