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stieg 1 entstand das Wohn- und Pensionshaus
für die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivfüh-
rer, das die Architekten W. und A. Schneidewind
1926 (Münden/Kassel) entwarfen. Der in Hang-
lage errichtete, streng achsialsymmetrisch ge-
gliederte Putzbau wird von einem hohen Man-
sardwalmdach bekrönt.
Mit der Villa des königl. Landrat von Stockhau-
sen, für deren Entwurf C. Arend verantwortlich
ist, entsteht 1902 am Kattenbühl 15ein prächti-
ger Solitärbau, dessen Fassade durch einen
hohen außermittigen Risalit, dem ein einge-
schossiger Altan vorgelegt ist, geprägt wird.
Zwerchhaus, Dachgaube und Turmhelm führen
zu einer Belebung des mächtigen Walmda-
ches. Auch das geschickt die Hanglage nut-
zende Wohnhaus des Kaufmanns Vockrodt
Kattenbühl 13 geht auf einen Entwurf des Archi-
tekten C. Arend von 1912 zurück.
Im Jahre 1900 ließ die Stadt Münden einen
freistehenden, straßenbildprägenden Solitär-
bau am Kattenbühl 12 errichten, der dem Klo-
ster Loccum zur Einrichtung eines Alumnats für
Pastorensöhne, die das hiesige Gymnasium
besuchten, gegen Zahlung eines jährlichen
Pachtzinses übergeben wurde. Der stattliche
zweigeschossige Putzbau ruht auf einem Sok-
kelgeschoß aus Sandstein und wird durch
leicht aus der Bauflucht vortretende Eckrisalite,
umlaufende Gurtgesimse und Fensterverda-
chungen in Ziegelziersetzungen gegliedert.
Auf dem Grundstück des sog. „Zwickerschen
Schweizerhäuschen”, einer 1855 erbauten und
später abgebrannten Sommerwirtschaft am
Kattenbühl 27 entstand 1926 durch den dama-
ligen Stadtbaumeister W. Schneidewind einer
der wenigen zeittypischen Ziegelbauten mit
klarer expressionistischer Formgebung.
Mit der Aufsiedlung von Flächen vornehmlich
im südlichen Bereich des Vogelsangs, die mit
Ein- und Zweifamilienhäusern nach 1945 be-
baut wurden, entwickelte sich der Kattenbühl
zum flächenmäßig größten Stadterweiterungs-
gebiet Mündens.
Altmünden, das ehemalige „Oldenmunden”
am westlichen Weserufer
Altmünden erstreckt sich auf einem etwa
1,3 km langen und 140 m breiten Lößsaum am
Westufer der Weser unmittelbar unterhalb des
Zusammenflusses von Werra und Fulda und
reicht im Osten bis an die hessische Landes-
grenze. Die Weser und der spornartig vorsprin-
gende Steilhang des Reinhardswaldes bilden
die natürlichen Grenzen Altmündens, dessen
Neubesiedlung erst im letzten Drittel des
19. Jh. einsetzte.
Vermutlich lag hier einst die villa Gimundin, die
im Jahre 1019 in der Grenzbeschreibung eines
von Heinrich II. an Bischof Meinwerk von Pa-
derborn geschenkten Forstbezirks erstmals ur-
kundlich genannt wird. Nach dem Güterver-
zeichnis des nahen Klosters Hilwartshausen
aus dem frühen 15. Jh., dem Gimundin zins-
pflichtig war, bestand dieTallängssiedlung aus
insgesamt 52 vermutlich kleinen Höfen, von de-
nen zehn die Bezeichnung „Wichhofe” führten.
Diese als Handelsniederlassungen interpretier-
ten Wiekhöfe bildeten vor der eigentlichen
Stadtwerdung Mündens markante Punkte für
Handel und Gewerbe. Bereits mit Gründung

Kattenstieg 1, Wohn- und Pensionshaus für die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivbeamte, 1926,
Ansicht und Grundriß, Bauordnungsamt Stadt Münden


Kattenbühl 27, Wohnhaus, 1926, Architekt W. Schneidewind


Kapellenweg, Rudimente der ehern. Laurentiuskapelle


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