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Ev. Kirche St. Markus
Die im Ortsteil Oberscheden abseits der
Hauptdurchgangsstraße gelegene Kirche St.
Markus entstand 1740-42 von H. C. Jussow
als schlichte rechteckige Saalkirche aus Bruch-
steinmauerwerk, deren Satteldach von einem
oktogonalen, verschieferten Dachreiter über-
ragtwird. Eckquaderung, Portaleinfassung und
Gewände der lanzettförmigen, gestelzten
Rundbogenfenster sind in Werkstein gefaßt.
1860 erfolgte durch Landbaumeister Fr. Doeltz,
der u. a. auch das Auditorium Maximum in Göt-
tingen plante (1865 vollendet), eine tiefgreifende
Umgestaltung, aus der auch die wesentlichen
Ausstattungsstücke der Kirche stammen.
Wüstungskirche Wetenborn
Südlich des Hohen Hagen, zwischen Ober-
scheden und Jühnde, lag die ehemalige Sied-
lung Wetenborn, die um die Wende vom 14.
zum 15. Jh. wüst wurde. Noch heute ist in einer
leichten Spornlage der Kirchenhügel des auf-
gegebenen Dorfes erkennbar, der im oberen
Bereich die Mauerwerksrudimente jener offen-
bar vorromanischen Wüstungskirche enthält,
die als geostete Kleinkirche (10,80 x 7,00 m) mit

eingeschnürtem Rechteckchor abschließt und
in den siebziger Jahren entdeckt und freigelegt
wurde.
Scheibenkreuze
Bemerkenswert auch die Scheibenkreuze: der
„Mordstein” an der Straße „Saures Feld", der
ein doppelt geritztes Kreuz und im unteren Teil
eine Pflugschar zeigt und der ebenfalls mittelal-
terliche „Sühnestein” im Weingarten, nahe der
Markuskirche.
SCHEDEN-DANKELSHAUSEN

Bis an die östlichen Ausläufer des Bramwaldes
reicht das erstmals 1332 urkundlich bezeugte
„Dankolueshusen”, das auf „uraltem Sied-
lungsboden” in der Schedetalniederung ent-
stand.
Eng verknüpft sind Geschichte und Entwick-
lung des Dorfes mit den Herren von Stockhau-
sen, die seit 1450 Güter in Dankelshausen be-
saßen und das Patronat über die 1781 geweihte
Kirche ausübten.
Nach der Kurhannoverschen Landesaufnahme
zählte das Dorf im ausgehenden 18. Jh. 48


u

Scheden, Pfarrkirche St. Markus, Blick zur Orgelempore

Dankelshausen, Große Straße 18, ehern. Gut der Herren von Stockhausen


„Feuerstellen”, die sich insbesondere entlang
der geschwungenen, den Ort durchziehenden
Großen Straße aufsiedeln, die, Scheden und
Bühren verbindend, noch heute als Durch-
gangsstraße von ortsbildprägender Bedeutung
ist. Die Bildquelle des 18. Jh. zeigt ferner die
ehemalige Wassermühle „Winnemuth” an der
oberen Schede am Südostrand von Dankels-
hausen, die nach W. Kleeberg etwa Mitte des
16. Jh. durch die Herren von Stockhausen als
Gutsmühle erbaut wurde. Unweit der Mühle hat
sich am Mühlenberg ein kleiner jüdischer Fried-
hof erhalten.
Der rezente Baubestand wird von Fachwerk-
bauten gebildet, die zumeist noch dem ausge-
henden 18. Jh. bzw. dem frühen 19. Jh. ange-
hören. Südlich der Kirche und beidseits der
Großen Straße kam es zu einer Verdichtung der
Bebauung. Zu den hervorhebenswerten Bau-
ten, die sich vor allem entlang der Großen
Straße aufreihen, gehören: Nr. 11, 18, 23, 25,
27, 28 und 31.
Orts- und straßenbildprägende Bedeutung
kommt dem ehemaligen Gut der Herren von
Stockhausen Große Straße 18 zu, dessen Ge-
samtfläche von etwa 83 ha vom Schedebach

Dankelshausen, Große Straße 18, Portal


Dankelshausen, Große Straße 18, Giebelseite


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