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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0200
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Langenhagen, Königl. Preuss. Landesaufnahme 1876, M 1:25.000, Blatt 4427 Duderstadt (Ausschnitt), Nieder-
sächsisches Landesverwaltungsamt - Landesvermessung - B5 -


Langenhagen, kath. Kirche St. Laurentius, 1865, Blick von Südwesten


weihstraße und Auf dem Stieg ab, der wohl
auch als ältester Siedlungsbereich Langenha-
gens anzusehen ist. Während auf der Westseite
der Hauptdurchgangsstraße die Bebauung, be-
dingt durch den steilen Hang, sehr dicht und
nahezu geschlossen den Straßenraum be-
grenzt, war auf der Ostseite des Straßen- und
Bachverlaufes aufgrund der flacheren Hangnei-
gung eine großflächigere Besiedlung möglich.
Charakteristisch für das Straßenbild sind die zu-
meist kleinteiligen, häufig giebelständig ausge-
richteten Wohn- bzw. Wohnwirtschaftsgebäu-
de, die zum großen Teil aus der 2. Hälfte des
19.Jh. stammen. Insgesamt führten spätere
Baumaßnahmen und moderne Fassadenver-
kleidungen zu einem heterogenen Ortsbild, in
dem nur die leicht aus der Straßenflucht
zurückspringende kath. Kirche, (Langenhäger
Straße) und das exponiert gelegene Wohnhaus
Langenhäger Straße 33 sowie der Bildstock
(Langenhäger Straße) am Ortsausgang in
Richtung Fuhrbach markante Punkte im Orts-
bild setzen.
Die kleine Hofstelle Langenhäger Straße 33,
bestehend aus einem wohl aus dem letzten
Drittel des Iß.Jh. stammenden stockwerkswei-
se abgezimmerten Wohnhaus unter Satteldach
und einem anschließenden Wirtschaftsteil
(Scheune mit Stallungen) ist giebelständig zur
Straße ausgerichtet und zeigt noch ein weitge-
hend erhaltenes Fachwerkgefüge.
Der am Ortsausgang in Richtung Fuhrbach auf-
gestellte Bildstock aus dem Jahre 1898 greift
den Typus des Tabernakelpfeilerbildstocks auf.
Der aus Sandstein gearbeitete, auf einem
blockförmigen Postament ruhende Bildstock
schließt mit einem Satteldach ab.

Kath. Kirche St. Laurentius
Die auf einer Anhöhe gelegene schlichte neuro-
manische Saalkirche St. Laurentius (Langenhä-
ger Straße) wird akzentuiert durch einen fest in
den Baukörper eingebundenen, nur leicht aus
der Bauflucht vorspringenden Westturm, der
mit einem verschieferten Spitzhelm abschließt.
Gegliedert wird die zur Straße ausgerichtete
Giebelseite durch zeittypische Rundbogenfrie-
se. Die 1865 errichtete Saalkirche ist der Nach-
folgebau einer „im Aeusseren kaum als Gottes-
haus zu erkennenden barocken (1681) Kirche,
ohne jeglichen Thurm“ (Mithoff). Sie bestand, so
Mithoff, „aus einem massiven, mit Fach-
werkaufsatz versehenen Schiff und einem, die-
sem in der Breite nachstehenden rechteckigen
Choranbau aus Bruchsteinen ... An der Südsei-
te ein Stein mit der Jahreszahl 1681

DUDERSTADT-MINGERODE

In der weiten fruchtbaren Hahleniederung ent-
stand der 1184 erstmals urkundlich erwähnte
Ort „Munningeroth“, der durch die Landes-
straße 247 mit Duderstadt und Oberfeld ver-
bunden ist. Die Landesstraße, die als Haupt-
durchgangsstraße zugleich das Rückgrat des
gesamten Straßen- und Wegenetzes bildet,
paßte sich dem Verlauf der Hahle an. Neben
dem Stift Gandersheim besaß das Michaelisklo-
ster in Hildesheim Ländereien in Mingerode.
Äbtissin Agnes von Quedlinburg schenkte im

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