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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0253
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Herauszustellen ist auch der Bildstock vor dem
ehemaligen Burgmannensitz (Hahlestraße), der
ursprünglich Auf der Hahlewiese stand. Der
künstlerisch qualitätvolle, leider erheblich ver-
witterte Bildstock ist 1676 aus weißem Sand-
stein von der Schützenbruderschaft St. Seba-
stian errichtet worden. In vier Reliefdarstellun-
gen innerhalb der Rundbogennischen sind ein
Vesperbild, der Kirchenpatron St. Laurentius,
die Kreuzigung Christi mit Assistenzfiguren und
St. Sebastian, der Patron der Schützenbruder-
schaft, dargestellt.
Bemerkenswert ist auch der älteste noch erhal-
tene Bildstock des Untereichsfeldes an der
Obertorstraße von 1622. Der über zwei Meter
hohe, aus Sandstein gearbeitete Bildstock zeigt
in den Laternenreliefs, die erheblich verwittert
sind und 1982 restauriert wurden, die Kreuzi-
gung Christi und das Christusmonogramm
(IHS).
Von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist die
außerhalb der Ortslage gelegene „Dodenhäu-
ser Kapelle“, eine schlichte, im Jahre 1849 er-
baute Fachwerkkapelle, die die Erinnerung an
die einstige Wüstung Dodenhusen wachhält. In
unmittelbarer Nähe der auf einer leichten An-
höhe gelegenen Kapelle hat sich ein bemer-
kenswerter, etwa drei Meter hoher Bildstock,
bez. 1682, erhalten (Dodenhäuser Kapelle).
Der aus weißem Sandstein gearbeitete Bild-
stock wurde 1985/86 restauriert. Auf einem
rechteckigen, sich nach oben verjüngenden
Schaft ruht ein laternenförmiger Abschluß mit
verwitterten Reliefs: Kreuzigung mit Assistenzfi-
guren, Hl. Laurentius, Hl. Bartholomäus, der an
den Vorgängerbau erinnert, und der Hl. Andre-
as mit. Diagonalkreuz.
GLEICHEN-BEIENRODE

Im Gartetal, am Südostrand der Gemeinde
Gleichen liegt der 1394 erstmals urkundlich als
„Beygenrod“ genannte Ort Beienrode in etwa
250 Meter ü. NN. Überragt wird die Siedlungs-
fläche von dem 348 Meter hohen Roten Ufer
Berg im Osten. Verbunden ist das kleine Dorf
mit Kerstlingerode, Rittmarshausen sowie
Weißenborn und Etzenborn.
Die Leitlinien der Straßen- und Wegeführung
und die Ausrichtung der Siedlungsgruppierung
veranschaulicht die „Carte der Adel. Gerichte
Garte u. Gleichen“, die im Jahre 1806 topogra-
phisch vermessen wurde. Die sich weitgehend
dem Verlauf der Garte anpassende L 569, die
innerhalb des Ortskerns die Bezeichnung Du-
derstädter Straße trägt, bildet gleichsam das
Gerüst des Straßen- und Wegenetzes. Von ihr
zweigen Zum Kreuzhagen und Heinrich Hille
Straße nach Osten bzw. Nordosten ab,
während Zum Klingenberg und Am Hillerasen
die Ortserschließungen im Westen und Südwe-
sten bilden. Eine Verdichtung der Bebauung mit
Haken- und Dreiseithöfen konzentriert sich ent-
lang der Duderstädter Straße im Umkreis der
ev. Kirche St. Bartholomäi, die aufgrund ihrer
herausgehobenen Lage den Mittelpunkt Beien-
rodes bildet. Den rezenten Althausbestand des
Ortes stellen zumeist giebelständig zur Straßen-
flucht ausgerichtete doppelgeschossige, stock-
werkweise abgezimmerte Fachwerkbauten auf

Gieboldehausen, Hahlestraße, Statue des Hl. Johannes von Nepomuk, 1743


Beienrode, Gericht Beienrode, 1806, Ausschnitt, Hauptstaatsarchiv Hannover, 21d/10pm


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