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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0292
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Krebeck, Hauptstraße 31, Wohnhaus der Hofanlage



Krebeck, Hauptstraße 25, Wohnhaus

wuchtige, wehrhaft wirkende Westturm, dessen
geschlossene Bruchsteinmauern nur durch ein
umlaufendes schlichtes Gesims unterteilt und
gegliedert wurde, schließt mit einem verschie-
ferten Fachwerkaufsatz des frühen 19.Jh. ab.
Sich klar vom saalartigen Bruchsteinbau abset-
zend birgt der Westturm das 1872 geschlosse-
ne Erbbegräbnis der Melchior’schen Linie der
Herren von Uslar-Gleichen. Der dreiachsige ver-
putzte Bruchsteinsaal ruht auf niedrigem Werk-
steinsockel und wird durch hohe, in Werkstein
gefaßte Rundbogenfenster gegliedert. Ausge-
zeichnet wird das tonnengewölbte Langhaus
durch einen spätbarocken Kanzelaltar, einge-
faßt durch die in Holz gearbeiteten Figuren des
Christus und Moses. Bemerkenswert ist auch
das barocke Holzepitaph der 1757 verstorbe-
nen Luise Henriette von Uslar, geborene von
Trotha.
KREBECK

Im nordöstlichen Teil des Landkreises Göttingen
liegt der erstmals urkundlich 1256 als „Cre-
becke“ genannte Ort auf einer Höhe von etwa
190 Meter ü. NN. Verbunden ist der nach
Osten sanft ansteigende Ort Krebeck mit Woll-
brandshausen, Bodensee, Renshausen und
Ebergötzen.
Das Michaeliskloster in Hildesheim besaß in
Krebeck einst drei Hufen Ackerland; auch die
Grafen von Katlenburg waren hier begütert.
Wie andere Orte des Untereichsfeldes hatte
auch Krebeck unter den Auswirkungen des
Dreißigjährigen Krieges zu leiden. Eine Feuers-
brunst vernichtete im Jahre 1917 zahlreiche
Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Ortes.
Wie die Gaußsche Landesaufnahme von
1829-32 und die „Übersichtskarte in der Ver-
koppelungssache von Krebeck“ aus dem Jahre
1896 zeigen, bilden die nur leicht gekrümmte
Hauptstraße und die nahezu parallel verlaufen-
de Gartenstraße, die sich zu einem angerförmi-
gen Gebilde zusammenschließen, das Haupt-
straßengerüst des Ortes. Sie münden in die
Osteroder Straße, die in der L 523 ihre Fortset-
zung findet. Vorherrschend sind schmale Strei-
fenparzellen beiderseits der Hauptstraße, die im
Süden bis zum Ellerbach reichen, der wesent-
lich den Charakter Krebecks bestimmt. West-
lich des Rasenwegs, etwas abseits des histori-
schen Ortskerns, entstand ein gleichmäßig par-
zelliertes, zusammenhängendes Gebiet mit
neuerer Bebauung. Eine klare Verdichtung der
Bebauung zeichnet sich entlang der Haupt-
straße ab. Leider ist das Erscheinungsbild Kre-
becks durch erhebliche bauliche Veränderun-
gen, durch neuzeitliche Behänge der Fach-
werkfassaden und durch Ersatzbauten
erheblich gestört. Nur noch wenige Bauten ver-
mögen im Ortskern besondere Akzente zu set-
zen. Hierzu gehören: Hauptstraße 25, die kath.
Pfarrkirche St. Alexander und Brüder Haupt-
straße 29, Hauptstraße 31, das Pfarrhaus
Kirchring 6, Kirchring 19 und die Wegekreuze
Osteroder Straße/Gartenstraße und Rote
Straße/Rasenweg.
Die als Denkmale ausgewiesenen Objekte kon-
zentrieren sich im Umkreis der Pfarrkirche St.
Alexander und Brüder. Leider ist inzwischen

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