Fliegende Blätter (13.1851 (Nr. 289-312))

Bekleidete Statuen.

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wärmende Jacke zugeben! Die
blinde Hinneigung zum Helleni-
schen, welche, wie man endlich zu
nnserm Besten allerwärts aner-
kannt, auch so nachtheilig auf
unsre religiösen Grnndansichten
wirkt, dürfte sonach jetzt ihr
längst erwartetes Correctiv fin-
den. So werden wir denn für-
derhin, wenn wir nach den vvr-
zunehmenden Veränderungen un-
fern Fuß in unsre Kunstsamm-
lungen setzen, kaum anders können,
als die Gestalten, die wir sehen,
uns geinüthlich viel näher gerückt,
gewissermaßen mit nnserm christ-
lich-germanischen Bewußtsein aus-,
geglichen zu finden. An manchen
Schöpfungen wird sich sogar die
Nuance des Particularistischen,
der Stammeseigenthümlichkeit mit
Feinheit accentuiren lassen und so
mögen diese bisher einem ver-
werflichen Kosmopolitismus ver-
fallenen Bildwerke künftighin uns
in einem Provinciellen Colorit
gegenüberstehen, das ihre ethische
Bedeutung nur erhöhen und ihnen
eine politische erst verleihen kann.
So wird es in Zukunft ein
Leichtes sein, die Grazien in der
Mark von den Grazien in Ober-
bayern zu unterscheiden, ja eine
Verwechslung wird kaum mehr
Vorkommen können. Wer die
unten gegebene Gruppe der drei
Charitinnen in ihrer sinnigen Be-
kleidung ins Auge fassen ivill
wird sicherlich verstehen, was
wir meinen. Auch wird nament-
lich der Pädagoge gerade an
diesem Beispiele ersehen, wie die
Bathycolpie, die Callisphyrie und
andre Eigenheiten des griechischen
Meisels hier aufs glücklichste be-
seitigt sind. Fassen wir aber am
Schlüsse zusammen, was der ge-
bildeten Welt in sittlicher, in
künstlerischer und in patriotischer
Beziehung durch die römische
Verordnung bescheert worden ist,
so können ivir nicht anstehen, sie
unter die weisesten Satzungen
zu zählen, die je von guten, für
das Wohl ihrer Unterthanen be-
sorgten Regierungen gegeben wor-
den sind.

Drr borghtlischk Fcchtrr.

Drr triinkknr Silcn.

Fortsetzung folgt.)