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XIH.Bd.

Zeilungserpeditionen angenommen.

R.-W.od. 2Rthlr.EinzelneNummernkosten12kr.R-W.vd.3ggr.

Ein Tag aus dem Leben zweier ungleichen
Gatten.

(Fortsetzung.)

„Abscheulicher, mich so in meinen heiligsten Gefühlen zu
verletzen!" rief Thekla unter hervorströmenden Thränen aus
und rang die weißen Hände. „Absichtlich wühlst du mit >

deinen Gedanken in der gemeinsten, niedrigsten Prosa herum,
während ich —"

„Wahrlich, so wehe thun wollte ich dir nicht," fiel
Theodor gutmüthig ein und schlang den Arm um der Gattin
zarten Wuchs. „Meine Worte sollten dich nur etwas ab-
kühlen und aus den hohen Regionen, in denen du ungebühr-
lich lange in Hangen und Bangen genebelt und geschwebelt,
zur Erde wieder herabziehen, auf und von der wir nun einmal
zu leben bestimmt sind. — Zürnst du mir noch?" fragte er
nach einer kleinen Pause weiter und drückte seine Lippen
zu einem innigen Kuffe auf den Purpurmund der Gattin.
. „Wie könnte ich?" versetzte diese, drehte rasch sich um
und richtete, durch Thränen lächelnd, einen langen, fragen-
den Blick zu den Wolken hinauf.

Theodor aber bog sich zum Jagdhunde nieder und betrachtete
aufmerksam die schöngeschweisten Ohren destelbcn, an welchen
er die Symptome der Wurmkrankheit zu entdecken glaubte.

„Dank, Dank dir über den Sternen für diesen einen
Augenblick!" sprach die junge Frau leise, wendete sich, um
mit ausgebreiteten Armen den Gatten zu umfangen, und
stieß, den starren Blick auf den gebückten Gemahl heftend,
das Wort „Theodor!" heraus.

„Fehlt dir etwas, liebes Kind?" fragte dieser arglos
und richtete sich empor. „Du bist recht bleich."

„Mir ist wohl, recht sehr wohl," hauchte Thekla.

,O nicht doch!" fiel Theodor besorgt ein, „dein Aussehen
straft deine Worte Lügen. Nimm einstweilen auf der Bank
i hier Platz, du mußt dich erholen. Das frühe Aufstehen scheint
dir nicht zuzusagen und die Morgen sind doch noch etwas kühl."

„Du meinst eS so gut mit mir, mein Theodor," entgegnete
Thekla sich setzend. „O daß wir uns doch immer verstünden!
— Liebst du mich denn wirklich?" fragte sie nach einer kleinen
Pause und eine feine Röthe färbte wieder die bleichen Wangen,


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Tag aus dem Leben zweier ungleichen Gatten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herrscherin
Bettler <Motiv>
Greisenalter
Elend
Indifferenz
Gegensatz
Nichtverstehen
Überheblichkeit
Alter
Hierarchie
Hunger
Karikatur
Park
Schloss <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 308, S. 153
 
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