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18.

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handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungserpeditionen angenommen. _

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-
JJJfEE? 306« p"is für den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr.

XIII. Dd

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Der wohlangesehene« Bürger Lehma«« und ,
Graf aus Berne bei Dresden, Reise
London.

Zweiter Brief.

Liebe Anverwandten u. s. w.

Ich hoffe, daß Euch mein erster Brief in guter Gesundheit
angetroffen hat; ich bin es auch und bitte Euch mir recht bald
j zu schreiben, ob meinen lahmen Schimmel sein Hinterfus sich

> wieder auf dem Wege der Verbeßrung befindet und ob auch
die kranke Zige wider gans kuhrirt ist; aber überhaubt auch
was alle andern lieben Anverwandten u. s. w. machen. Doch
will ich mich nicht lange bei meinen Famühlichenangelegen-
heiten aufhalten sondern wider nach London zurückkehren.

Also Ihr werdet noch wiffen, wie nowel man uns zwei
Beide, das Heist mich und den Kister Lehmann bei der Königin
auf den Hof ausgenommen hatte; ich hätte können darauf
ordentlich stols sein, aber mein alter Schulmeister hatte mir
immer gesagt, daß der Stols eine Schwechlichkeit wäre und für
eine Schwechlichkeit bin ich doch wohl ein bischen zu dicke.

Lehmann hat noch keine Zeit nicht gehabt, Briefe zu schreiben,
denn er macht ein großes Gedichte auf unsre Reise, was er
uns nächsten Winter in Pirna in der Rösursche (so Heist unsre
vornehme Gesellschaft geschloffner Mitglider, wo kein Gast nicht
hineindarf, sondern hinauSgeschmiffen wird,) auf der Viehohline

> Vorsingen wird. Es stört mich aber recht sehr, wenn er Färse
machen thut und immer laut nach den Endräumen sucht; dabei
beist er immer in die Federn, was ihn hätte recht schlecht be-
kommen können, denn weil in England noch keine Gänsefedern
nicht erfunden sind, so hätte er gestern beinahe seine Stahlfeder
aus lauter Begeistrung verschluckt wenn ich ihn nicht noch mit

der Faust auf den Buckel getrommelt hätte. Ich will ihn
manchemal helfen zu dichten, aber er sagt immer, ich hätte
keine Anlagen auf die Posei, oder wie das Ding Heist.

Vorgestern hatten wir uns beschloffen, die Jndedustcrieaus-
stellung anzusehn; vorher aber wurde ausgemacht, daß Jeder
von uns zwei Beiden von den englischen Diactionär immer
sollte zwei Bände tragen; ich nahm also die deutschen-engli-
sirten und Lehmann die englisirten-deutschen, Jeder unter jeden
Arm eins, was gans infamicht schwerfällig war. So machten
wir uns also auf den Weg und sahen bald auch in der Ent-
fernung den sogenannten Gristahlballast, was auf deutsch so
viel Heist, als wie Glaserhaus weil es lauter Glas und von
einen Glaser erfunden worden ist. Das Gedrenge wurde immer
dichtiger, weil an diesen Tage grade eine fremde Eckshellcnz oder
eine ähnliche hohe Bärson die Ausstellung besuchen wollte.
Nun hättet Ihr aber das Gestoße sehen sollen, denn solche un-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der wohlangesehene Bürger Lehmann und Graf aus Berne bei Dresden, Reise nach London"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Reisender
Nachdenklichkeit
Schreibfeder
Karikatur
Schreiben <Motiv>
Reisebericht
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 306, S. 137
 
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