Fliegende Blätter (13.1851 (Nr. 289-312))

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Der ewige Umgang.

Wer wüßte nicht, daß unter den klugen schwäbischen Landsleuten die Algäuer die
i besonders Findigen sind? Zwar ist nichts bekannt, als wären ihnen an den bewußten
! Vierzig, an welche die Nachbarn mit offenbarer, ja gesuchter Ueberschätzung dieser Redens-
art gern erinnern, ein Jährchen oder zwei nachgelaffen worden,' indcffcn haben sie sich
von je innerhalb ihrer Thäler und Tobel wie auch draußen in der übrigen Welt, als
Menschenkinder von kluger anstelliger Art mit einem Kopf zum Rechnen, Sinniren und
Spintistren, und mit geschikter, gelenker und rühriger Hand erwiesen, und nur von Zeit

zu Zeit wie billig ihren „Streichs
geliefert, um nicht das Heimathrccht
im lieben Schwabenland zu verlieren.
Kaum eingezogen in die weidcnrciche
Landschaft, hatten sie neben Stall
und Käsckcsicl auch schon einen Webe-
stuhl aufgeschlagcn, um sich die Zeit
im Winter nützlich zu vertreiben und
mit der Leinwand suchten sie die fern-
sten Welttheile auf und dümmer als
sie gingen, sind sie gewiß nicht hcim-
gekommen. Im Gegentheil, von dem
was sie sahen, versuchten sie Alles
für sich zurecht zu machen und un-
probirt blieb nichts, was zu ehrlichein
Erwerb und Gewinn helfen mochte.
So findest du sie nun, wo unterdessen
auch allerlei Wechsel und Zeiten über
sie kam, beim Strohhutflcchtcn und
Geiselstabschnitzen, kannst zu Altstetten
sic hämmern sehen als Nagelschmiedc
und unter dem Schopf ein bisle heim-
garten mit der Mousline - Stickerin
von Sulzberg, kannst saftigen „Schwei-
zerkäse" kosten, der zwischen der Scheid-
egg und dem Iöchle gewachsen ist und
selbst den alten Webstnhl noch in
häuslichen Ehren finden, wenngleich
zu Jmmcnstadt das kaiserlich-freie
Leinwand-Schau-Amt sich jetzt einer
ruhenden Activität getröstet. Daran
daß sie schon zu Urähni's Zeiten sich
um's gemeine Wesen ziemlich beeifertcn

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