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XIII. Dd.

ZeitunqServeditioncn angenommen.

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Gin Tag ans dem Leben zweier ungleicher

Gatten.

(Schluß.)

Stumm entfernte sich, an dergleichen Scenen gewöhnt, die
Dienerin, und wenige Minuten darauf befand sich Theodors
Gattin in ihrem Kloset, der Nachtriegel schnappte klirrend zu,
und die Dichterin war mit ihrem Genius allein.

Nachdem sie augenscheinlich, um sich zu sammeln, mehrmals
das Zimmer gemesien, blieb sie vor einem reich verzierten Bücher-
schränke stehen, an welchem in goldnen Lettern die Worte
prangten: „Romantik der Frauen." Mit einer Art trun-
kener Lust durchflog ihr Blick die Reihen der ausgestellten,
höchst sauber eingebundenen Bücher, während die Erregung
ihres Innern in folgenden Worten sich aussprach : „Umschwebet
mich jetzt, edle Geister hoher, reiner Weiblichkeit! Breiteteure
Schwingen schirmend über mich aus, daß eure Nahe mich stärke
und heilige zu deni Werke, das ich zu beginnen im Begriff bin.
Euer frischer, kräftiger Lebensodem umfächle meine Wangen,
euer süßestes Lied umsäusle mein Ohr, und der Glanz eurer
Namen umleuchte mich, daß an ihm der glimmende Funke zur
Flamme sich entzünde. Wie wirst du doch ewig groß dastehen,
deutsche Dichterheroine, Charlotte Pichler geb. v. Greiner!
Welche Anmuth, welcher Zauber verbreitet sich in allen deinen
Werken, Amalie Schoppe geb. Weise! Ms welche Sterne
erglänzet ihr am literarischen Himmel, jungfräuliche Amalie
Winter und äito Johanna Schopenhauer, der nicht-
deutschen Friederike Bremer noch gar nicht zu gedenken.
Wie soll ich eurer aller würdig gedenken, deren Namen hier
in euren gesammelten Werken, köstliche Schätze prangen? O
daß es mir doch gelänge euch nahe zu kommen! — Und so
will ich es denn versuchen und heute die ersten Federzüge der
Ausarbeitung eines Werkes widmen, das meine eigenen inner-
sten Gefühle, wie einen Theil meiner selbst erlebten Schicksale
zu schildern bestimmt ist.

Und sie setzte sich, legte das Papier zurecht und schrieb:
„Der Liebe Leid und Weh. Novelle von Thekla.
Zwei Bände." Der feingespitzte Kiel, einmal im Zuge,
feierte nur selten, und die ganz und gar in sich versunkene
Dichterin hörte nicht das Geläute der Mittagsglocke drüben im
Gesindehause, das sämmtliche prosaische Dienstboten zur längst

»1
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Tag aus dem Leben zweier ungleicher Gatten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Schriftstellerin
Schreiben <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 309, S. 161
 
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