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82 Brief einer Magd, die sich nach einer Herrschaft erkundigt.

! ganze Woche unter rußigen Hafen und Pfannen
herumgeschlvffen ist, daß man einmal Sonntags
elegant anssiehr und per Fräuln titulirt wird.

Sag mir doch einmal aufrichtig, thut die Frau
d. Zankeisen nicht gerne sasteln? Ich Hab einmal
eine Frau gehabt, die ist eine G ebild ete gewesen,
die ist den ganzen Tag an dem Schreibtisch von
ihrem Mann gesessen,- in dem Papierkorb aber,
hat sic das gestöpselte Bier gehabt. Eine andere
hat die Arrakflasche in einem Ding drin gehabt,
das hat dir einem Buchfutteral gleich gesehen wie
ein Tropfen Wasser dem andern. Um keinen Preis
ging ich wieder zu einer solchen. Da wenn man
gerade zufällig recht unvermuthet und still die
Thüre aufmacht, da kommt man schön an!!! Ich
will der Frau von Zankeisen gerad nicht unrecht
thun, aber sic sieht mir justement aus, als ob
sie's mit dem Papierkorb hielt.

Daß ich Alles zahl, was ich brich, das habe
ich schon zugestanden. Aber das kann ich leicht,
denn ich brich nie was, entweder es hat's der
Hund oder die Katze gethan, oder cs hat schon
einen Sprung gehabt. Denn das ist dir gewiß
auch schon vorgckommen, daß es Haushalten gibt,
wo kein ganzes Stück Geschirr zu finden ist. Nichts-
destoweniger muß eine arme Köchin, wenn ihr ein
solcher Scherben in der Hand bleibt, zahlen, als
gegeben. Aber die lasse ich nicht und müßte ich zehn aufgeben, ob's neu gewesen wäre. Also wie ist die Frau v. Zankeiseu

Es ist einem doch wahrhaftig zu vergönnen, wenn man die in Hinsicht des Geschirrs beschaffen?

Will sic etwa selber mit aus den Markt gehen? Dazu kann
ich mich nicht verstehen. Auch nicht, daß auf zwei bis drei Tage
Alles heimgeholt wird. Ich muß a l le Tage aus meinen Markt
gehen können und das allein. Ich hätte scbon 10 und 20 fl.
mehr Lohn haben können, aber um dies kann man's ja nicht
thun. Wo sollte man denn seine Bekannten sehen, oder von
was seine Auslagen bestreiten? Etwa von dem Bissel Lohn?
Mein voriger Herr, der Sensal, hat gesagt, der Markt ist
unsere Börse, er hat's zwar nur spottweise gesagt, aber er hat
doch Recht gehabt.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Brief einer Magd, die sich nach einer Herrschaft erkundigt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Lichtenheld, Wilhelm
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Essgeschirr
Alkohol <Motiv>
Magd <Motiv>
Trinken <Motiv>
Dienstmädchen <Motiv>
Hausgehilfin
Begrüßung <Motiv>
Ansprechen
Karikatur
Hausfrau <Motiv>
Damenmode <Motiv>
Scherben
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 299, S. 82

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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