Fliegende Blätter (13.1851 (Nr. 289-312))

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Das arme Vaterland!

Dir gelten unsre Klagen,

Du armes Vaterland!

Wir müssen Leide tragen.

Um dich und deine Schand.

Du liegst so schwer in Ketten»

Und Niemand komint zu retten.
Dich armes Vaterland!

Als in dem Monat Märzen
Die neue Zeit begann.

Da fing im deutschen Herzen,

Auch neu die Hoffnung an.

Kaum ging ein Jahr vorüber
Und schlimmer ward's und trüber.
Du armes Vaterland!

Wenn jedem Trug im Lande,

Wenn jeder falschen List,

Wenn jeder Schmach und Schande,
Ein Stern erbleichen müßt;

Wie groß auch ihr Gewimmel,

Es blieb kein Stern am Himmel,
Du armes Vaterland!

Zerschlagen und zerfallen.

Ist jetzt dein Riesenleib
Du liegst, verhöhnt von Allen,
Ein hungrig Bettelweib.

Ein Kleid von vierzig Flecken,
Soll deine Schande decken.

Du armes Vaterland!

Die besten Leute gehen
Weit über's große Meer,

Auf Nimmerwiedersehen,

Und Trennung ist so schwer!

Sic rufen, da sie scheiden:

Leb wohl, du Land der Leiden!
Du armes Vaterland!

Redaction: tkasp. Braun und Friede. Schneider. — München, Verlag von Braun Lk Schneider

Druck von Id». C. Wolf Ll Sohn in München.