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I

Papier schnitzeln. 175

Führung die Unterzeichneten im Laufe dieses Monats, obwohl
bei persönlicher Trennung, zu gegenseitig beglückten Verlobten
gemacht.

Entfernten Verwandten, Freunden und Bekannten wird
diese Verlobungs-Anzeige unter freundlicher Bitte um fort-
dauerndes Wohlwollen hochachtungsvoll gewidmet von

C. L.

Phyfiognomische Studien. „Da schauens her, diese

ist unsere Frau Landrichterin."

„Die hat weiter keinen schleppenden Gang."

„Sie hat eben den hiesigen Gerichts gang."

Neberzeugender Augenschein. (Scene in der Reitschule.)

Stallmeister. „Steigen Sie doch einmal vom Pferde
und schauen Sie sich an, wie elend Sie d'rauf sitzen."

Compagnie-Montur-Bifit. Hauptmann. „Was
isch Er für e Landsmann?

Erster Soldat. „E Pälzer."

Hauptmann. „Wo hot Er sei zweete bloi Hoffe?"

E r st e r S o ld a t. „Herr Hauptmann,ich han sie verkloppt."

Hauptmann. „Worum hot Er sie verkloppt?"

Erster Soldat. „Weil ich zu vielDorscht gehabt han."

Hauptmann (lächelnd und heimlich zum Feldwebel.)
„Isch halt so e Soldatestückliche des. (laut) Feldwebel! wenn
der Mann bis morge zur Parad sei Hoffe nit wieder hot,
hernoch thun se mirs melde."

Hauptmann. „Was isch Er für e Landsmann?"

Zweiter Soldat. „R'Gnoden, Herr Hauptmann i bi
an Oltboar."

Hauptmann. „Des hätt Er mir nit zu sage gebraucht, !
des hau ich scho an seiner Sproch gemerkt. — Worum hott :
Er sei Knöpp nit geputzt?"

Zweiter Soldat. ,,R' Gnad'n, Herr Hauptmann, vo- '
zeig'ns i —"

Hauptmann. „Will Er s'Maul halte? — Wenn ich j
redd hernoch hot vun mir abwärts Keencr nix mehr zu redde, !
— ich will nur wisse, worum Er sei Knöpp nit geputzt hot?"

Zweiter Soldat. „R'Gnod'n, Herr Hauptmann, vo-
zeig'ns i —"

Hauptmann. „DiKrenk! muß ich's ihm noch zweetau- i
setmol sage, daß er 's Maul halle soll? — Korporal! führe j
se mer dene losmaulige Barsch gleich uff d' Stockwach."


Das System bleibt, nur die Personen wechseln.

/■ V*7


Assessor. „Ich liebe Ihre älteste Fräulein Tochter! Ich lege das Glück meines Lebens in Ihre Hand, Herr Commerzien-
rath. Machen Sich mich zum glücklichsten Sterblichen und geben Sie mir die Hand Ihrer Julie." — Commerzienrath (lachend.)
„Meine älteste Tochter Julie? Thut mir von Herzen Leid, Ihren sonst ehrenvollen Antrag ablehnen zu müssen. Meine Tochter
Julie ist, im engsten Vertrauen gesagt, bereits imStillen verlobt." — Assessor. „Gott! was höre ich? verlobt! unwiderbring-
lich verloren! Doch ich habe einmal das Glück meines Lebens in Ihre Hand gelegt. Wohlan, machen Sie mich zum glücklichsten
Sterblichen und geben Sie mir Ihre jüngste Fräulein Tochter, Aurelie. Ich fühle eben, daß sie es eigentlich ist, die ich liebe."

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das System bleibt, nur die Personen wechseln"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Brautwerbung <Motiv>
Karikatur
Vater <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Assessor <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 310, S. 175
 
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