Fliegende Blätter (21.1855 (Nr. 481-504))

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Der magyari sche Mond.

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Das vermißte Haus.

„Nu — nu — kimmt denn heut' der
:>iadlsteg gar »immer? — Radlsteg Numero
47 über 5 Stiegen links — bei der Frau
Moserin — z'letzt haben's mir mein' Barack'»
auch noch fort in d'Krimm !"

„He! Kann Sie mir nicht vielleicht sagen, welche Zeit es ist?"
„Dummes Geschwätz! Bi» ich denn eine alte Frau, baß man mic
mit „Sie" anredct?!"

„Na, sag' Sic mir doch, bin ich denn unrecht: ist Sie nicht di
Schildwache?"

Thcil der Ortseinwohncr bestand, entweder nur halb, oder gar nicht
verstanden. Da fiel dem Direktor ein Meisterstreich ein. Der letzte Akt
des gedachten Dramas spielte bei Mondscheinbelcuchtung und allsobalv
verkündete ein durch die Gassen wirbelnder Tambour, daß im fünften
Akt der echt ungarische Mond zu sehen sein werde. Abends war die
Thespisbude zum Erdrücken voll von neugierigen Söhnen Arpads. Bier
Akte gingen unter Schweigen vorüber,' als aber im fünften in der silber-
hellen Bollmondsscheibc ein ungeheurer — schwarzer Schnurbart
sichtbar wurde, da kannte der Jubel der Zuschauer keine Grenzen, und
voll naiven Enthusiasmus schrieen sie: „Ebalta, bravo, Herr Lands-
mann ! Elsen magyarischer Mondschein!"

Sonderbare Fragestellung.

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Redaction: Gasp. Braun und Fried. Schneider. — München, Verlag von Braun S* Schneider.
Kgl. Hosduchdruckerei von »r. (£. Wolf «fc Sohn in München.