Ernteprozession.
„Ei, Herr Schulmeister, wo führen Sie die Prozession ! „Aber wozu denn um die Mühle?"
hi»? Nicht um die Mühle herum!" „Nur nach, Herr Pfarrer. Sehen Sie, hier ist
„Bitte, nur nach, Herr Pfarrer!" ! Frucht am meiste» in Gefahr!"
ie gerettete
Aus dem letzten Akte.
(Einsamer Platz vor dem Schlöffe. Gräber in naher Ferne
Edgardo. Grabcöstättc meiner Ahnen,
De» letzten Sprößling des unglücklichen
Stammes, o nimm ihn auf
Ohne viele Umstände!
Der Rache Flamme
Ist jetzt verlodert.
Des HaffcS Amme,
Der Eid, vermodert.
Ja, des Feindes Klinge
Durchbohre mein Gebein!
(Er stellt sich an einen Grabesrand.)
Eantatc:
Einst am Rande
Dieses GrabeS
Hg»' ich einen Schwur gelaffc»,
Ewig ihren Stamm zu Haffen,
Und eS war mir erste Pflicht;
Doch die Hölle hak betrogen
Meines Fluches Schwurgericht:
Zu des Paters Leichcnpompe
Hat!' ich kaum erst angezogen
Frischgcwichstc HaffcSsticfcl,
Als mich schreckte ein Gesicht,
Und der Traum hat nicht gelogen —
An dcS Vaters Katakombe
Steh' ich nun als blöder Wicht.
Sclbstvcrhaßk ist mir das Leben,
Stammvcrrucht komm' ich nach Haus —
Meine grambeschmutztcu, alten
HaffcSstiefcl zieh' ich aus.
(Er khut cs unter Seufzen.)
Ein wüstes Viereck
Ist des Weltalls Rund mir
Ohne Lucia.
O, Undankbare!
Ich stehe an des Grabes Rand,
Du an deS Galten Seite,
Ich lege an mich selber Hand,
Du liegst an seiner Seite —
Weh'! meines Feindes Beute
Du, Du, o Du, ja Du!
Bald wird die dumpfe Grabesgruft
Mein todt Gebein umspinnen,
Und keines Mitleids Thränc wird
Auf meinen Urntopf rinnen;
Ja selbst der Todten Trostcswch
Wird meine Asche flieh'»,
Auch Du vergiß mich, Grausamö,
Ich habe Dir verzieh'«.
Der ich doch nur für Dich verblich
In meines Hintrilt's Stunde,
Ich fröhntc unscrm Bunde,
Und ach, de« Hcrzbruch's Wunde
Sie klaffet nur um Dich!
Ritter. Ach, die Arme,
ES ist um sic gcscheh'n,
Dieses Tages Abcndröthc
Wird sie schwerlich mehr beseh'n.
Edgardo. O Gott, war hört mein Ohr?
Ritter. Der Sterbeglocke heis'rer Mund
Verkündet der Ereigniffe
Gräßlichen Darbefund.
Bidcbent. Ach, Lucia!
Edgardo. Lucia, o Himmel!?
j Bidcbent. Ja, sic sticht das Wcltgctiimmcl,
Ohne Sinnen
Liebte sie und spricht von Dir.
Edgardo. Ha, ich irrte mich in ihr.
Ritter. Und Lord Astho»?
! Bidcbent. In der Vätcrhallc düster
Lief der Wilde auf und ab,
Rauchend eine» Haßfilister
Neben der Schwester schon gähnendem Grab.
Doch des Irrsinns Zug erblickend.
Vom Gewiffcnsbiß plötzlich zernaget,
Ließ entsetzt den Kopf er fallen.
Der am Estrich ist zerschellt,
i Ritter. Und er ist »och auf der Welt?
Bidcbent. Nein, er sucht daS weite Feld.
Edgardo- Doch Lucia?
i Bidcbent. Ach waS Lucia.
! Edgardo. Sie ist also —
Bidcbent. — Hin.
„Ei, Herr Schulmeister, wo führen Sie die Prozession ! „Aber wozu denn um die Mühle?"
hi»? Nicht um die Mühle herum!" „Nur nach, Herr Pfarrer. Sehen Sie, hier ist
„Bitte, nur nach, Herr Pfarrer!" ! Frucht am meiste» in Gefahr!"
ie gerettete
Aus dem letzten Akte.
(Einsamer Platz vor dem Schlöffe. Gräber in naher Ferne
Edgardo. Grabcöstättc meiner Ahnen,
De» letzten Sprößling des unglücklichen
Stammes, o nimm ihn auf
Ohne viele Umstände!
Der Rache Flamme
Ist jetzt verlodert.
Des HaffcS Amme,
Der Eid, vermodert.
Ja, des Feindes Klinge
Durchbohre mein Gebein!
(Er stellt sich an einen Grabesrand.)
Eantatc:
Einst am Rande
Dieses GrabeS
Hg»' ich einen Schwur gelaffc»,
Ewig ihren Stamm zu Haffen,
Und eS war mir erste Pflicht;
Doch die Hölle hak betrogen
Meines Fluches Schwurgericht:
Zu des Paters Leichcnpompe
Hat!' ich kaum erst angezogen
Frischgcwichstc HaffcSsticfcl,
Als mich schreckte ein Gesicht,
Und der Traum hat nicht gelogen —
An dcS Vaters Katakombe
Steh' ich nun als blöder Wicht.
Sclbstvcrhaßk ist mir das Leben,
Stammvcrrucht komm' ich nach Haus —
Meine grambeschmutztcu, alten
HaffcSstiefcl zieh' ich aus.
(Er khut cs unter Seufzen.)
Ein wüstes Viereck
Ist des Weltalls Rund mir
Ohne Lucia.
O, Undankbare!
Ich stehe an des Grabes Rand,
Du an deS Galten Seite,
Ich lege an mich selber Hand,
Du liegst an seiner Seite —
Weh'! meines Feindes Beute
Du, Du, o Du, ja Du!
Bald wird die dumpfe Grabesgruft
Mein todt Gebein umspinnen,
Und keines Mitleids Thränc wird
Auf meinen Urntopf rinnen;
Ja selbst der Todten Trostcswch
Wird meine Asche flieh'»,
Auch Du vergiß mich, Grausamö,
Ich habe Dir verzieh'«.
Der ich doch nur für Dich verblich
In meines Hintrilt's Stunde,
Ich fröhntc unscrm Bunde,
Und ach, de« Hcrzbruch's Wunde
Sie klaffet nur um Dich!
Ritter. Ach, die Arme,
ES ist um sic gcscheh'n,
Dieses Tages Abcndröthc
Wird sie schwerlich mehr beseh'n.
Edgardo. O Gott, war hört mein Ohr?
Ritter. Der Sterbeglocke heis'rer Mund
Verkündet der Ereigniffe
Gräßlichen Darbefund.
Bidcbent. Ach, Lucia!
Edgardo. Lucia, o Himmel!?
j Bidcbent. Ja, sic sticht das Wcltgctiimmcl,
Ohne Sinnen
Liebte sie und spricht von Dir.
Edgardo. Ha, ich irrte mich in ihr.
Ritter. Und Lord Astho»?
! Bidcbent. In der Vätcrhallc düster
Lief der Wilde auf und ab,
Rauchend eine» Haßfilister
Neben der Schwester schon gähnendem Grab.
Doch des Irrsinns Zug erblickend.
Vom Gewiffcnsbiß plötzlich zernaget,
Ließ entsetzt den Kopf er fallen.
Der am Estrich ist zerschellt,
i Ritter. Und er ist »och auf der Welt?
Bidcbent. Nein, er sucht daS weite Feld.
Edgardo- Doch Lucia?
i Bidcbent. Ach waS Lucia.
! Edgardo. Sie ist also —
Bidcbent. — Hin.