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116

Die Puppe.

Der Staatshämorrhoidarius.

Die alten Leute die ihm seine Effekten nachgeschickt hatten,
ließen sich dabei mehrmals des Tags nach seinem Befinden er-
kundigen, schickten ihm die besten Aerzte der Stadt und schienen
sich sehr für ihn zu sorgen. Die Kunst konnte aber Nichts
mehr für ihn thun; das Fieber nahm einen gefährlichen bös-
artigen Charakter an und am neunten Abend war er todt.

Von da an zog kein Lehrer mehr in das Haus; es wurde
auch keiner mehr durch die Zeitungen verlangt. Aber desto
häufiger besuchten es jetzt die Aerzte, und die alten Leute
erkrankten Beide in so gefährlicher Art, daß ihre Todesnach-
richten in einer Woche und rasch hintereinander die Bewoh-
ner von H. kaum mehr überraschten.

Desto größeres Aufsehen erregte das bald darauf eröffnest
Testament.

Die alten Leute hatten Niemanden mehr in der Welt, !
dem sie ihren Reichthum hinterlassen konnten, und einen großen
Theil ihres Vermögens deßhalb den verschiedenen wohlthätigen
Anstalten der Stadt vermacht. Eine nicht unbedeutende Summe
war der Gründung eines Waisenhauses angewiesen, ihr Wohn-
haus aber mit einem entsprechenden Capital dazu ihrer Tochter
Louise — der Puppe vermacht worden.

(Fortsetzung folgt.)

Der Staatshämorrhoidarius.

Durch einen glücklichen Zufall sind wir in den Besitz von
Notizen gelangt, welche uns in'den Stand setzen, den verehr-
lichen Lesern über Herkunft, Jugendleben und erste Anstellung
des Staatshämorrhoidarius Aufschlüsse mittheilen zu können.

Der Staatshämorrhoidarius hat sich schon als Schüler der
deutschen Lehrkurse, wie der Gymnasialklassen, durch musterhaf-
tes Betragen und besonderen Fleiß fortwährend ausgezeichnet.

Der Staatshämorrhoidarius ist der ehelich geborne Sohn
eines k. Landgerichtskanzleiregistratursfunktionärsgehilfen. Die
Bezeichnung des Geburtsjahres fehlt.

Selbst das bewegte gesellschaftliche Universitätsleben
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Staatshämorrhoidarius"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Pocci, Franz von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Beamter <Motiv>
Schüler <Motiv>
Student <Motiv>
Fleiß
Karikatur
Lebenslauf
Neugeborenes
Soziale Herkunft
Familie <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Staatsdiener <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 25.1856, Nr. 591, S. 116
 
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