Der Fortschritt in der Jugendbil-ung und die Folgen davon.
I. HL
181
„Das ist ja reizend, Fräulein Lina, daß wir uns hier
treffen, so eben wollte ich an Sie schreiben, ich kann nun gleich
mündlich meine Absicht kund geben: Sie wissen, was wir uns
gestern nach den Stunden Vornahmen, dazu wäre jetzt die pas-
sendste Zeit; sobald ich also meine Puppe nach Hause getragen,
ausgezogen und zu Bette gebracht habe, werde ich, wenn es
meine Mama erlaubt, zu Ahnen kommen, um Fräulein Therese
die längst beabsichtigte Visite abzustatten. Empfehlen Sie mich
Ihrer Fräulein Schwester Marie auf's Beste."
II.
Fremder. „Ich mache Ihnen mein Compliment, verehr-
teste Frau Direktorin, es ist außerordentlich, wie weit Sie Ihre
Zöglinge gebracht haben; und doch ist keine der Kleinen
über zehn Jahre?" — Direktorin. „Um so besser, man muß
den jugendlichen Sinn bei Zeiten für alles Wahre einzunehmen
und consequent weiter zu führen suchen, so nur glaube ich,
wird eine Basis gelegt, auf der sie sich später selber zu
tüchtigen Hausfrauen fortbilden können. — Es ist schade,
daß Sie den morgenden Unterrichtsstunden nicht beiwohnen können,
es findet nämlich zuerst französische, dann englische Conversation statt,
ferner gründlicher Unterricht in der Musik und Zeichnen nach der Natur,
schließlich wird eine meiner besten Schülerinnen die Gründe zu ent-
wickeln suchen, warum Hannibal nach der Schlacht bei Cannä nicht
zur Belagerung Roms schritt.
IV.
Fremder. „Das sind doch wohl Kinder?"
Einheimischer. „Rein, das sind Damen."
Fremder. „Wer sind denn die?"
Einh. „Hier in dem Hause sind eine ganze Masse
solche, sie sind hier zu Damen gemacht worden."
Fr. „Hat man als Fremder Zutritt in das Institut?"
Einh. „Ja, es geh'n immer Leute 'nein."
I. HL
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„Das ist ja reizend, Fräulein Lina, daß wir uns hier
treffen, so eben wollte ich an Sie schreiben, ich kann nun gleich
mündlich meine Absicht kund geben: Sie wissen, was wir uns
gestern nach den Stunden Vornahmen, dazu wäre jetzt die pas-
sendste Zeit; sobald ich also meine Puppe nach Hause getragen,
ausgezogen und zu Bette gebracht habe, werde ich, wenn es
meine Mama erlaubt, zu Ahnen kommen, um Fräulein Therese
die längst beabsichtigte Visite abzustatten. Empfehlen Sie mich
Ihrer Fräulein Schwester Marie auf's Beste."
II.
Fremder. „Ich mache Ihnen mein Compliment, verehr-
teste Frau Direktorin, es ist außerordentlich, wie weit Sie Ihre
Zöglinge gebracht haben; und doch ist keine der Kleinen
über zehn Jahre?" — Direktorin. „Um so besser, man muß
den jugendlichen Sinn bei Zeiten für alles Wahre einzunehmen
und consequent weiter zu führen suchen, so nur glaube ich,
wird eine Basis gelegt, auf der sie sich später selber zu
tüchtigen Hausfrauen fortbilden können. — Es ist schade,
daß Sie den morgenden Unterrichtsstunden nicht beiwohnen können,
es findet nämlich zuerst französische, dann englische Conversation statt,
ferner gründlicher Unterricht in der Musik und Zeichnen nach der Natur,
schließlich wird eine meiner besten Schülerinnen die Gründe zu ent-
wickeln suchen, warum Hannibal nach der Schlacht bei Cannä nicht
zur Belagerung Roms schritt.
IV.
Fremder. „Das sind doch wohl Kinder?"
Einheimischer. „Rein, das sind Damen."
Fremder. „Wer sind denn die?"
Einh. „Hier in dem Hause sind eine ganze Masse
solche, sie sind hier zu Damen gemacht worden."
Fr. „Hat man als Fremder Zutritt in das Institut?"
Einh. „Ja, es geh'n immer Leute 'nein."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Fortschritt in der Jugendbildung und die Folgen davon"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 25.1856, Nr. 599, S. 181
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg