Plaudereien.
.il
Aus dcm Soldatculebeu.
Unteroffizier: „Womit putzt der Soldat im Felke
sein Gewehr?" — Rekrut: „Mit Werg." — Unteroff.:
„Wenn er aber kciu's hat?" — Rekrut: „Mit einem Lap-
pen." — Unteroff. „Wenn er aber nun keinen Lappen
hat?" — Rekrut: „Dann nimmt er das Taschentuch." —
Unteroff. „Wenn er aber nun kein Taschentuch hat?" —
Rekrut '(schweigt). — Unteroff. „Sakrament, Du Esel!
Ein bischen Werg find't sich immer noch in der Tascke!"
Frage: „Was thu'n die Offiziere auf der Straße?"
— Antwort: „Sie werden gegrüßt!"
Unteroffizier liest aus der Instruktion vor: „Ein jedes
Armeekorps hat einen Chef des Gcneralstabes. Merkt es
Euch also, wenn ich Euch frage: was hat ein Armeecorps ?
so antwortet Ihr stets: einen Ehef des Gcneralstabes. Das
ist die einzig richtige Antwort."
Unteroffizier instruirend: „Jeder Solkar muß, auch
wenn ihm Unrecht geschieht, unbedingt und ohne eine Miene
zu verziehen, die Befehle seines Vorgesetzten ausführen, und
erst nachher darf er sich beschweren. Also wohlgemerkt, wenn
ich Euch exerziere und ich schimpfe Euch oder stoße Euch, ober
ich schlage Euch die Köpfe runter, so exerziert Ihr ganz
ruhig weiter und erst nach dem Exerzieren beschwert Ihr Euch."
Ein Unteroffizier hat eine Korporalschaft überkommen,
die bisher von einem Gefreiten geführt worden war. Bei
der Uebernahmc hält er folgende Ansprache: „Das war bis
jetzt bei Euch eine Schweinezucht! Bei mir muß das anders
werden. Ich bin nicht mehr der Gefreite Steinkopf, ich bin
jetzt der Unteroffizier Lehnert!"
Unteroffizier: „Was muß der Soldat zuerst thun,
wenn er Morgens aufsteht?" — Erster Rekrut: „Sich
anzieh'n!" — Unteroff.: „Falsch." — Zweiter Rekrut:
„Sich waschen!" — Unteroff.: „Falsch, Kerl's! Er muß am
Abend vorher seine Sachen so hingelegt haben, daß er sie
am Morgen gleich sindct."
Unteroffizier: „Niemals darf ein Soldat zwischen
dem exerzierenden Vorgesetzten und dem exerzierten Trupp
durchgehen. Wenn ich Sic also exerziere, und Sie gehe» zwi-
schen uns beiden durch, bekommen Sie drei Tage Arrest."
Um der Sache einmal aus den Grund zu kommen, werde ich
den nicht bestrascn, der sich freiwillig meldet." — Langohr
(tritt vor): „HerrHauptmann, ich habe gesprochen." — Haupt-
mann: „Also der Schandkerl war cs! Feldwebel, notircn
Sie ihn gleich zu drei Tage» Arrest, weil er im Glicdc ge-
sprochen und »och einmal zu drei Tage», weil er die Unver-
schämtheit hatte, sich selbst zu melden."
In vivo veritas.
Es quält sich wohl ein weiser Mann
Und müht sich ab so sehr:
„Ob das, was unsre Augen sah'»
Auch wirklich wohl so wär'.
8'Udwebel instruirte die Rekruten über das Gewehr,
.l s dr auf den Gewehrriemcn zu sprechen kam, gab er sol-
gende Erklärung: „der Gewehrricmen ist da:
l) zum Schutz der Montirung,
2> weil man das Gewehr nicht daran tragen darf, und
) weil man es bereits gar „iä,t ansebe» könnte ebne Ge-
wehrriemen."
Hauptmann: „Wer hat bicr im Gliedc gesprochen?
wer war so frech, das in meiner Gegenwart zu wagen? —
-IM Eurer Halsstarrigkeit weiß ick wohl, daß es nicht hcraus-
kommen wird, weil ich den Mann nickt selbst gesehen babe.
Sb eines Engels Auge nicht
Es anders thäte seh'n?"
Der weise Man», er dauert mich,
Das muß ich nur gesteh'».
Hier hcißt's: in vi»c> verilas!
Ich zeig' cs Euch sogleich:
Tenn selig wird beim vollen Glas
Man wie im Himmelreich.
Und daß, vom rothen Wein durchglüht,
Wie Engel selig, dann
Man alle Dinge anders sieht,
Weiß doch wohl Jedermann.
(Plural und Singular.) Das Auditorium eines
sonst so gern gehörten ProsessorS an der Universität 3t’. war
im Laufe der Zeit bis aus einen einzigen Zuhörer geschmolzen,
einen armen Teusel von Studenten, den auch nur das in
seiner Heimath noch gesetzliche Erfordernis; der Zeugnisse über
den Kollcgienbcsuch in die langweilige Vorlesung trieb. Heut
blieb auch dieser aus und der alte Professor traf in dem
leeren Hörsaale nur seinen Famulus anwesend. „Ei, wo blei-
ben denn heut' meine Zuhörer?" wandte er sich zu diesem.
„Er ist krank, Herr Professor," war die Antwort.
(Auck eine Mahlzeit.) Die Köchin hat sich eben mit
ihrem Grenadier erzürnt und denkt darüber nach, wie sic sich
rächen soll. Zn dem Augenblicke steckt der Hausherr den
Kopf durch die Thür. Hausherr: „Karlinchen, was kockst
T» denn heute?" — Karoline: „Rache." — Hausherr:
„Laß sic nicht anbrennen."
(Der gefährliche Kranke.) Ei» etwas stupides In-
dividuum kommt ganz athcmlos in die Wohnung des Arztes:
„Ach, Herr Doktor, Se solle gleich emal bei uns zu Hause
kommen!" — „Wer ist denn krank, Fritzchcn?" — „Icke,
Herr Doktor!"
(Der doppelte Spaß.) Er: „Sieb, Schatz, das war
dock recht gut, baß ich am Sonntag nach H. ging, sonst hätte
ick Dich nickt kennen gelernt und könnte Tick nicht so lieb ha-
bni." — Sic: „Ach, schweigen Sie doch, Herr Schaufuß.
So sprechen Sic heut', aber morgen lachen Sic mich aus."
— Er: „Ei, Kind, da bab' ich ja doppelten Spaß."
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Aus dcm Soldatculebeu.
Unteroffizier: „Womit putzt der Soldat im Felke
sein Gewehr?" — Rekrut: „Mit Werg." — Unteroff.:
„Wenn er aber kciu's hat?" — Rekrut: „Mit einem Lap-
pen." — Unteroff. „Wenn er aber nun keinen Lappen
hat?" — Rekrut: „Dann nimmt er das Taschentuch." —
Unteroff. „Wenn er aber nun kein Taschentuch hat?" —
Rekrut '(schweigt). — Unteroff. „Sakrament, Du Esel!
Ein bischen Werg find't sich immer noch in der Tascke!"
Frage: „Was thu'n die Offiziere auf der Straße?"
— Antwort: „Sie werden gegrüßt!"
Unteroffizier liest aus der Instruktion vor: „Ein jedes
Armeekorps hat einen Chef des Gcneralstabes. Merkt es
Euch also, wenn ich Euch frage: was hat ein Armeecorps ?
so antwortet Ihr stets: einen Ehef des Gcneralstabes. Das
ist die einzig richtige Antwort."
Unteroffizier instruirend: „Jeder Solkar muß, auch
wenn ihm Unrecht geschieht, unbedingt und ohne eine Miene
zu verziehen, die Befehle seines Vorgesetzten ausführen, und
erst nachher darf er sich beschweren. Also wohlgemerkt, wenn
ich Euch exerziere und ich schimpfe Euch oder stoße Euch, ober
ich schlage Euch die Köpfe runter, so exerziert Ihr ganz
ruhig weiter und erst nach dem Exerzieren beschwert Ihr Euch."
Ein Unteroffizier hat eine Korporalschaft überkommen,
die bisher von einem Gefreiten geführt worden war. Bei
der Uebernahmc hält er folgende Ansprache: „Das war bis
jetzt bei Euch eine Schweinezucht! Bei mir muß das anders
werden. Ich bin nicht mehr der Gefreite Steinkopf, ich bin
jetzt der Unteroffizier Lehnert!"
Unteroffizier: „Was muß der Soldat zuerst thun,
wenn er Morgens aufsteht?" — Erster Rekrut: „Sich
anzieh'n!" — Unteroff.: „Falsch." — Zweiter Rekrut:
„Sich waschen!" — Unteroff.: „Falsch, Kerl's! Er muß am
Abend vorher seine Sachen so hingelegt haben, daß er sie
am Morgen gleich sindct."
Unteroffizier: „Niemals darf ein Soldat zwischen
dem exerzierenden Vorgesetzten und dem exerzierten Trupp
durchgehen. Wenn ich Sic also exerziere, und Sie gehe» zwi-
schen uns beiden durch, bekommen Sie drei Tage Arrest."
Um der Sache einmal aus den Grund zu kommen, werde ich
den nicht bestrascn, der sich freiwillig meldet." — Langohr
(tritt vor): „HerrHauptmann, ich habe gesprochen." — Haupt-
mann: „Also der Schandkerl war cs! Feldwebel, notircn
Sie ihn gleich zu drei Tage» Arrest, weil er im Glicdc ge-
sprochen und »och einmal zu drei Tage», weil er die Unver-
schämtheit hatte, sich selbst zu melden."
In vivo veritas.
Es quält sich wohl ein weiser Mann
Und müht sich ab so sehr:
„Ob das, was unsre Augen sah'»
Auch wirklich wohl so wär'.
8'Udwebel instruirte die Rekruten über das Gewehr,
.l s dr auf den Gewehrriemcn zu sprechen kam, gab er sol-
gende Erklärung: „der Gewehrricmen ist da:
l) zum Schutz der Montirung,
2> weil man das Gewehr nicht daran tragen darf, und
) weil man es bereits gar „iä,t ansebe» könnte ebne Ge-
wehrriemen."
Hauptmann: „Wer hat bicr im Gliedc gesprochen?
wer war so frech, das in meiner Gegenwart zu wagen? —
-IM Eurer Halsstarrigkeit weiß ick wohl, daß es nicht hcraus-
kommen wird, weil ich den Mann nickt selbst gesehen babe.
Sb eines Engels Auge nicht
Es anders thäte seh'n?"
Der weise Man», er dauert mich,
Das muß ich nur gesteh'».
Hier hcißt's: in vi»c> verilas!
Ich zeig' cs Euch sogleich:
Tenn selig wird beim vollen Glas
Man wie im Himmelreich.
Und daß, vom rothen Wein durchglüht,
Wie Engel selig, dann
Man alle Dinge anders sieht,
Weiß doch wohl Jedermann.
(Plural und Singular.) Das Auditorium eines
sonst so gern gehörten ProsessorS an der Universität 3t’. war
im Laufe der Zeit bis aus einen einzigen Zuhörer geschmolzen,
einen armen Teusel von Studenten, den auch nur das in
seiner Heimath noch gesetzliche Erfordernis; der Zeugnisse über
den Kollcgienbcsuch in die langweilige Vorlesung trieb. Heut
blieb auch dieser aus und der alte Professor traf in dem
leeren Hörsaale nur seinen Famulus anwesend. „Ei, wo blei-
ben denn heut' meine Zuhörer?" wandte er sich zu diesem.
„Er ist krank, Herr Professor," war die Antwort.
(Auck eine Mahlzeit.) Die Köchin hat sich eben mit
ihrem Grenadier erzürnt und denkt darüber nach, wie sic sich
rächen soll. Zn dem Augenblicke steckt der Hausherr den
Kopf durch die Thür. Hausherr: „Karlinchen, was kockst
T» denn heute?" — Karoline: „Rache." — Hausherr:
„Laß sic nicht anbrennen."
(Der gefährliche Kranke.) Ei» etwas stupides In-
dividuum kommt ganz athcmlos in die Wohnung des Arztes:
„Ach, Herr Doktor, Se solle gleich emal bei uns zu Hause
kommen!" — „Wer ist denn krank, Fritzchcn?" — „Icke,
Herr Doktor!"
(Der doppelte Spaß.) Er: „Sieb, Schatz, das war
dock recht gut, baß ich am Sonntag nach H. ging, sonst hätte
ick Dich nickt kennen gelernt und könnte Tick nicht so lieb ha-
bni." — Sic: „Ach, schweigen Sie doch, Herr Schaufuß.
So sprechen Sic heut', aber morgen lachen Sic mich aus."
— Er: „Ei, Kind, da bab' ich ja doppelten Spaß."