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Literarisches Kochbuch.

Ucbrigcns kann hier eine meiner ungedruckten Skizzen
Raum finden.

Skizze.

Am Ufer eines romantisch gelegenen Sees fitzt beim letz-
ten Schein der sinkenden Sonne eine weibliche Gestalt, das
Haupt oorgebeugt, anscheinend ruhig in die klare Fluth star-
rend; herantretend können wir aber bemerken, daß heiße Tropfen
aus ihren Augen in die grünen Wellen fallen, die ihren nackten
Fuß tanzend umspielen. Es ist ein Mädchen von kaum sieb-
zehn Lenzen, aber ihr Aussehen ist krankhaft, ihre mehr zer-
fetzten als reinlichen Kleider vcrrathcn wenig Sorgfalt, wie
käme die;e auch zur armen Schwcinehirtin. Regungslos weilt
lw, bis auch der letzte Schimmer der untcrgchcndcn Sonne ver-
heilt. Plötzlich richtet sic die großen thräncnscuchtcn Augen
nach dem Schlosse, das dort an einen gewaltigen Gebirgsrücken
i>ch anlchnt. Die Fenster im Schlosse sind heute ungewöhnlich
hell erleuchtet und das jüngste Kind im Dorfe kann uns
lagen, E daß der wilde Junker Marquart heute sein Hochzeits-
scst feiert. Fröhliches Lachen schallt vom Erker des Schlosses
herab und gellt in das Ohr unserer armen einsamen Schwär-
merin amSce. Schmerzlich zuckt sie bei dicsenTöncn zusammen,
bic teile Klage entschlüpft ihren Lippen: „grausame Menschen,
ihr könnt lachen, mit denselben Lippen lachen, die mein Licb-
lingsscrkcl verschlungen!" Darauf eilt sic in den Wald, Eicheln
zu sammeln, die minder bevorzugten ihrer Schützlinge zu er-

Stadtschmerz. 183

quicken. Oben im Schlosse aber dauerte das Fest fort bis zum
Morgen. Niemand ahnte den Schmerz der armen Schwcinehirtin.

Stadtschmerz.

Das Vöglein in deni schatt'gcn Hain,

Das kann leicht lustig singen,

DaS Rchlein d'raus im kühlen Wald,

Das hat gar leicht zu springen!

Das Fischlein in der klaren Fluth,

Das thut sich leicht beim Schwimmen,

's Eichhörnchen mit der klugen Wien',

Das kann leicht sorglos klimmen!

Der Käfer kriecht, wohin er will,

Der thut sich leicht im Grase,

Das Fröschlcin in dem schlamm'gen Teich'

Steckt leicht heraus die Nase!

Die Raupe schaukelt sich gar leicht
Auf der Hollundcrblüthe . . .

Die Thicrchen zahlen alle ja
Nicht einen Pfennig Micthe!

Ich aber, ich Poctlein, ach!

Mir geht cs nicht so weislich:

Um dreißig Gulden ward ich heut'

Gesteigert ... das ist scheußlich! 0. B.

Neues Eigenthumsrecht.

Erste Woche.

9Hfclcrut: „Aber, Hausfrau, jetzt sag' ich Ihnen
^.^crOfcn droht cinzufallcn; wir müssen auszichen, wenn
«w keinen andern setzen lassen."

N ^"^irau: „Ich habe nichts dagegen; eine andere

. rthci zahlt uns so um zwanzig Gulden mehr Zins, wenn
neuer Ofen da ist!"

Hausfrau: „Ja, aber Frau Nitzlcrin, was
Ihnen ein, auf dem neuen Ofen zu kochen? Der
erst für die nächste Parthei!"

fällt denn
gehört ja
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Neues Eigenthumsrecht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Renovierung
Nutzungsrecht
Baufälligkeit
Kachelofen
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Vermieterin <Motiv>
Mieterin <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 34.1861, Nr. 831, S. 183
 
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