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Ein Ständchen.

Sie wacht nicht auf, nichts rühret
Im Kämmerlein sich dort;

Wie laut ich sing' und spiele,

Sic schläft und träumet fort!

„Ja, Mädchen, Du wirst meine Frau:

Ich freu' mich schon darauf!

Komm' ich nach Haus, so spät ich will —
So wach st Du doch nicht auf!"

Aufklärung und Bitte.

Die Reisenden unseres Continents beklagen sich »st
über die ihnen in den Gasthöfen berechneten Lichter oder
Bougies oder Eclairage, wie sich die Herren Hotelbesitzer
geistvoller auszudrücken belieben. Dieser unangenehmen Be-
rechnung haben sie sich aber nur von Rußland her ange-
wöhnt, wo es nämlich Styl ist, daß die Reisenden die ihnen
zur Beleuchtung übergebenen Lichter gewöhnlich am andern
Morgen zum Frühstück verzehren. Da nun die Hotelbesitzer
bei uns in dieser Beziehung keine Gefahr laufen, so werden
sie um Unterlassung dieser unschuldigen Forderungen gebeten.

Viele Reisende strict nach Bädeker.

ZVie man 365,000 Gulden in einem Jahre
verdienen kann.

Man gehe nach Frankfurt a/M. und wechsle stich
3000 Louisd'or ein. Ein Louisd'or gilt daselbst 9 st. 40 kr.
und somit kosten 3000 Louisd'or 29000 fl. Mit den 3000
Goldstücken reise man nach Homburg, verfüge sich zur Spiel-
bank und wechsle einen Louisd'or nach dem andern am grünen 1
Tische ans. Da die Bank bekanntlich für jeden Louisd'or
10 fl. Silber hergibt, so wird man nach gänzlicher Aus-
wechslung der 3000 Goldstücke 30000 st. in Silber besitzen
und das ursprüngliche Capital von 29000 fl. hat sich somit
um 1000 fl. in kürzester Zeit vermehrt. Wiederholt man
nun diese Operation während eines Jahres jeden Tag, so
wird man am letzten Tage des Jahres im Besitze eines
Vermögens von 365000 fl. sein. Jedem, der 29000 fl.
besitzt und bald sehr reich zu werden wünscht, ist daher diese
Spekulation zu empfehlen.

Reif durchdachte Impromptus.

Hüte Dich, wegen eines Börsenverlustes den Verstand
zu verlieren; die Leute würden sagen, daß Du ein Narr bist.

Soll man sie beneiden oder bemitleiden, die Menschen,
die zum Ueberfluß geboren sind?

Willst Du mit einer bösen Frau in gutem Einverständ-
niß leben, so lasse ja nichts nach ihrem Kopfe geh'n —
höchstens von Zeit zu Zeit die Teller.

Der Punsch soll heiß getrunken werden nach Schiller,
und kalt nach Tische.

Man muß sich zu helfen wissen.

Lieutenant: „Was Donnerwetter raucht denn der
Kerl für Höllenkraut?"

Offizierbursche: „Ja schcns, Herr Lieutenant, wenn's
Cigarrl nit brennen will, so steck' ich's halt in's Oclnäpfel, dann
laß ich's trockne und da hernach brcnnt's halt wie a Fackel."

Die mißlungene Photographie.

_ „Ei, Herr Baron, warum so finster?!" — „Ach Gott,
ich sage Ihnen, ich bin so cchauffirt, daß ich kaum sprechen
kann; lasse mich vor einigen Tagen photographiren, hole die
Porträts ^ heute ab und sehe, daß ich darauf ein wahres
Schafsgesicht habe!" „Aber erlauben Sie mir, Sie sind
ja ganz gut getroffen."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Man muß sich zu helfen wissen" "Die mißlungene Photographie"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stiefel
Rauchen <Motiv>
Leutnant
Porträtfotografie
Enttäuschung
Bürste
Ähnlichkeit <Motiv>
Karikatur
Baron
Zigarre <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Offizierbursche <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 38.1863, Nr. 925, S. 103
 
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