198 Nachrichten aus der Provinz.
4. Ans der Gemeinde Deheim geht Klage darüber ein,
daß, seit die armen Lente Riesenmöhrcn bauen und ihren
Kindern sammt dem empfohlenen Holzfaserbrod zu essen
geben, diese Kinder fürchterlich groß wachsen, aber dabei sich
so hölzern benehmen, daß sie zu keiner Handarbeit mehr ab-
gerichtet werden können.
5) Aus der Gemeinde Eberz geht Bericht ein, daß,
seit die Oekonomen mineralische Düngung anwenden, ihre
Kartoffeln und Rüben die schönste krystallinische Flächenform
angenommen haben.
Diätfehler.
„Nun, wie geht's, Patient?"
„Ah, Herr Doctor, gar nicht gut; viel schlimmer als
gestern."
„Hm, hm, sonderbar! Haben Sie sich genau an
meine Anordnung gehalten? Haben Sie nicht einen Diät-
fehler begangen? — — Nur heraus mit der Wahrheit!"
„Ich glaub', ich Hab' einen Diätfehler begangen, Herr
Doctor. Sie haben mir gestern erlaubt, eine Suppe, ein
Gemüse und einen Braten zu essen — —"
„Nur weiter, ja nichts verheimlichen!"
„Den Braten Hab' ich nicht gegessen."
Begriffsverwechslung.
„No, das möcht' ich aber denn doch wissen, was Sie
da für einen Unterschied herausfinden wollten! Gewitter
oder Ungewitter, das ist und bleibt eins und dasselbe."
„Jrrthum, mein Lieber, gewaltiger Jrrthum. Gewitter
ist's, wenn der Oekonom sich's herbeiwünscht, Ungewittcr ist's,
wenn sich eine alte Betschwester davor fürchtet."
Die Nähmaschine.
Die verwünschte Industrie
Tödtet alle Poesie!
Vor den Schrauben und Gewinden,
Müssen alle Traditionen schwinden!
Emsigen Gesellen ihre Arbeit reißt
Aus der Hand die Nähmaschine heute,
Ironie wird's Sprichwort, welches heißt:
„Kleider machen Leute."
Güte und Größe.
Daß Ihr von Küche und Keller nur immer das Beste sollt
liefern
Und die Portionen stets groß, lehrt Euch ein großer Poet:
Nur zwei Tugenden gibt'ö. O, wären sic immer vereinigt,
Immer die Güte auch groß, immer die Größe auch gut!
Nehmet Ihr Wirthe zu Herzen Euch diese sechs Zeilen und
gebet
Immer des Guten hübsch viel, immer das Viele auch gut.
_ H.
Thiersprache.
Ein Pendant zur Blumensprache.
Hund.
Ich bin argloser Natur;
aber wehe dem, der auf
mich kommt.
Pferd.
Zwei Dinge ver-
leihen einem Stceplc-
Chase Interesse:
schönes und hohe
Wetter.
Hahn.
Die beste Verfassung ist und
bleibt immer die absolute Mon-
archie.
Schwei n.
Und doch gibt es Dinge, die
rein unmöglich sind.
Spinne.
Warum ehrt Ihr uns nicht?
weil wir nur weben und nicht
flechten.
S ch n c ck e.
Wer mit dem Zins die
Zinsen bezahlt, ist kein Haus-
herr.
4. Ans der Gemeinde Deheim geht Klage darüber ein,
daß, seit die armen Lente Riesenmöhrcn bauen und ihren
Kindern sammt dem empfohlenen Holzfaserbrod zu essen
geben, diese Kinder fürchterlich groß wachsen, aber dabei sich
so hölzern benehmen, daß sie zu keiner Handarbeit mehr ab-
gerichtet werden können.
5) Aus der Gemeinde Eberz geht Bericht ein, daß,
seit die Oekonomen mineralische Düngung anwenden, ihre
Kartoffeln und Rüben die schönste krystallinische Flächenform
angenommen haben.
Diätfehler.
„Nun, wie geht's, Patient?"
„Ah, Herr Doctor, gar nicht gut; viel schlimmer als
gestern."
„Hm, hm, sonderbar! Haben Sie sich genau an
meine Anordnung gehalten? Haben Sie nicht einen Diät-
fehler begangen? — — Nur heraus mit der Wahrheit!"
„Ich glaub', ich Hab' einen Diätfehler begangen, Herr
Doctor. Sie haben mir gestern erlaubt, eine Suppe, ein
Gemüse und einen Braten zu essen — —"
„Nur weiter, ja nichts verheimlichen!"
„Den Braten Hab' ich nicht gegessen."
Begriffsverwechslung.
„No, das möcht' ich aber denn doch wissen, was Sie
da für einen Unterschied herausfinden wollten! Gewitter
oder Ungewitter, das ist und bleibt eins und dasselbe."
„Jrrthum, mein Lieber, gewaltiger Jrrthum. Gewitter
ist's, wenn der Oekonom sich's herbeiwünscht, Ungewittcr ist's,
wenn sich eine alte Betschwester davor fürchtet."
Die Nähmaschine.
Die verwünschte Industrie
Tödtet alle Poesie!
Vor den Schrauben und Gewinden,
Müssen alle Traditionen schwinden!
Emsigen Gesellen ihre Arbeit reißt
Aus der Hand die Nähmaschine heute,
Ironie wird's Sprichwort, welches heißt:
„Kleider machen Leute."
Güte und Größe.
Daß Ihr von Küche und Keller nur immer das Beste sollt
liefern
Und die Portionen stets groß, lehrt Euch ein großer Poet:
Nur zwei Tugenden gibt'ö. O, wären sic immer vereinigt,
Immer die Güte auch groß, immer die Größe auch gut!
Nehmet Ihr Wirthe zu Herzen Euch diese sechs Zeilen und
gebet
Immer des Guten hübsch viel, immer das Viele auch gut.
_ H.
Thiersprache.
Ein Pendant zur Blumensprache.
Hund.
Ich bin argloser Natur;
aber wehe dem, der auf
mich kommt.
Pferd.
Zwei Dinge ver-
leihen einem Stceplc-
Chase Interesse:
schönes und hohe
Wetter.
Hahn.
Die beste Verfassung ist und
bleibt immer die absolute Mon-
archie.
Schwei n.
Und doch gibt es Dinge, die
rein unmöglich sind.
Spinne.
Warum ehrt Ihr uns nicht?
weil wir nur weben und nicht
flechten.
S ch n c ck e.
Wer mit dem Zins die
Zinsen bezahlt, ist kein Haus-
herr.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Thiersprache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 38.1863, Nr. 937, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg