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Unterstützung der Kunst.
„Mein Freund — da sind Sie sehr auf dem Holzwege, wenn Sie glauben, bei uns in Wien fände die Kunst
nicht die Unterstützung, die ihr gebührt. Im Gegentheil, die Kunst wird hier sehr unterstützt, nur haben unsere Mäccne
ihre Gunst mehr auf ein spccielles Fach gewendet." _
Alles von feinem Vater.
die Aehnlichkeit Ihres Herrn Sohnes mit Ihnen. Das Auge, die j
| Nase von Ihnen, ja das Kinn und den schlanken Wuchs, Alles
I hat er von seinem Vater. Nur, nehmen Sie mir's nicht übel, !
j den üppigen Haarwuchs haben Sie nicht wie er, das hat er l
| nicht von Ihnen." — „Ei, mein Lieber, den hat er erst !
; recht von mir, denn sehen Sie, Ich habe keinen mehr."
Dichter und Mediciner.
Es ist wirklich eine Narrheit,
Daß ein Mediciner dichtet;
Weil die medicin'sche Wahrheit
Alle Poesie vernichtet.
Singt der Dichter von dem Herzen,
Von dein Herzen, groß und edel,
Spricht der Arzt: „Du scheinst zu scherzen,
Der Verstand sitzt ja im Schädel."
Rosen auf den engelschönen
Wangen läßt der Dichter flimmern;
Doch der Arzt sieht nur die Venen
Durch die Epidermis schimmern.
Wenn vom schönen Rosenmunde
Der Poet den schönsten Reim baut,
Spricht den Arzt: „es ist im Grunde
Doch der Mund nur ein Stück Schleimhaut."
Will der Dichter schwärmend sinken
In dem Meer des Weines unter,
Spricht der Arzt: „das viele Trinken,
Lieber Freund, bringt Dich herunter."
Zur Geschichte der Vornamen.
Herr Schulz: „Sehen Sie, in meiner Familie ist
: Alles mit S. S. gezeichnet und es paßt für jedes von uns.
I Meine Frau heißt Schanette, meine Tochter Scharlotte und
j ich heiße Schorsche."
Pereat dem Arzt, der über
Die Gebühr den Dichter meistert! —
„Freund! den Puls! — Du hast wohl Fieber?
Oder — nennst Du das begeistert?"
Unterstützung der Kunst.
„Mein Freund — da sind Sie sehr auf dem Holzwege, wenn Sie glauben, bei uns in Wien fände die Kunst
nicht die Unterstützung, die ihr gebührt. Im Gegentheil, die Kunst wird hier sehr unterstützt, nur haben unsere Mäccne
ihre Gunst mehr auf ein spccielles Fach gewendet." _
Alles von feinem Vater.
die Aehnlichkeit Ihres Herrn Sohnes mit Ihnen. Das Auge, die j
| Nase von Ihnen, ja das Kinn und den schlanken Wuchs, Alles
I hat er von seinem Vater. Nur, nehmen Sie mir's nicht übel, !
j den üppigen Haarwuchs haben Sie nicht wie er, das hat er l
| nicht von Ihnen." — „Ei, mein Lieber, den hat er erst !
; recht von mir, denn sehen Sie, Ich habe keinen mehr."
Dichter und Mediciner.
Es ist wirklich eine Narrheit,
Daß ein Mediciner dichtet;
Weil die medicin'sche Wahrheit
Alle Poesie vernichtet.
Singt der Dichter von dem Herzen,
Von dein Herzen, groß und edel,
Spricht der Arzt: „Du scheinst zu scherzen,
Der Verstand sitzt ja im Schädel."
Rosen auf den engelschönen
Wangen läßt der Dichter flimmern;
Doch der Arzt sieht nur die Venen
Durch die Epidermis schimmern.
Wenn vom schönen Rosenmunde
Der Poet den schönsten Reim baut,
Spricht den Arzt: „es ist im Grunde
Doch der Mund nur ein Stück Schleimhaut."
Will der Dichter schwärmend sinken
In dem Meer des Weines unter,
Spricht der Arzt: „das viele Trinken,
Lieber Freund, bringt Dich herunter."
Zur Geschichte der Vornamen.
Herr Schulz: „Sehen Sie, in meiner Familie ist
: Alles mit S. S. gezeichnet und es paßt für jedes von uns.
I Meine Frau heißt Schanette, meine Tochter Scharlotte und
j ich heiße Schorsche."
Pereat dem Arzt, der über
Die Gebühr den Dichter meistert! —
„Freund! den Puls! — Du hast wohl Fieber?
Oder — nennst Du das begeistert?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unterstützung der Kunst"
"Alles von seinem Vater"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)