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Der Heedelberger Dragoner - Wachtmeester.
Beim Eschcadrons-Rapport.
Zwei Perd gesund! sunst häb ich nir zu mele;
Nur häb ich noch gehorsamscht beizufüge:
Dem Herrn Major sein' Köchin braucht ä Wiege.
Der Sattler'n Wolf — es tonn sich gor nit fehle —
Ihr Mogd Habs höre nach der Kerch verzähle,
Und häbs bis Mittag ihrer Frau verschwiege:
Ä Schneider sei als bei ihr eingestiege,
Denn sie häb' durchaus keen Dragoner wolle.
Sie häb' das Fleeschbuch schon seit siebe Woche
Beim obre Metzger unbezahlt geloste,
Und häb' alleen der gnädge Frau zum Posse,
Den allerschönste Suppeuapf zerbräche,
Zwei klapperdörre Hähnche abgestochc,
Und häb' die fette davor lebe losfe.
Er schmecchelt sei'm Lieutenant äButtäl Wain ab.
Herr Lieutnant! unmaßgeblich möcht ich söge:
Sie häb'n die ganz Poschtur vom sel'ge Prinze,
Akrat wie er, dasselbge Augeblinze,
Und grod wie Sie Hot er de Kopp getrogc.
Auch die Monier zu redde und zu frage,
Und im Gesicht das freundlich srumme Grinze,
Wie man es sieht uf unsre Kuppermünze,
Die er Hot lasse nach dem Feldzug schloge.
Wann ich Ihr Stimm als hör beim Exerziere,
Dann meen ich als, der Prinz thät kummadire,
So frisch eweg vom Herze und der Leber.
So hot er uns auch öfter ausgescholle,
Wenn ä Manöfer hot nit glücke wolle;
Doch was Sie sage isch ä wenig gröber!
Er schilt sein Forirschütz.
Der Himmel, glaub ich, hot mich strafe wöllc,
Daß ich Dich als Forirschütz häb genumme,
Denn solchen Menschen, solchen hageldumme,
Kann die Türkei kaum als Rekrute stelle.
Da möcht een wirklich Gift und Gall zerschnelle,
Die tausend Kränk eem in de Möge kumme;
Laßt sich das Schaf, das übermenschlich ftumine,
Am Wochemarkt um siebe Kreuzer prelle!
Wie viel hot Dir mei Hanne Geld gegebe,
Wo sein die Eier und die gelbe Rübe?
Heut host du schon mehr dummes Zeug getriebe,
Als mancher An're in sei'm ganze Lebe! —
Nach will der Eßel ä Trumpeter were!
Du dummer Mensch, Dich möcht ich blose höre!
Er schmecchelt dagege den Kinern seines Ritt-
meesters.
Ei, ei! schön Lenche, auch emol spaziere?
Ich sog, es git kee größre Frühlingsfreud,
Als Obends grod um die Maikäfrezeit
Mit solchem Kincrvolk zu promenire.
Wie laßt der Fritz sich schön am Handche führe,
Wie guckt das Haunche in die Welt gescheit!
Und erst das Bethche in dem weiße Kleid!
Da muß der gröbste Flechel salutire!
Seh ich dagege meine Lumpebube,
Mit Köpp so dick als wie die Runkelrübe,
Dann weeß ich gar nit wos ich sage soll.
Mir macht ä eenzger von den wüschte Affe
An manchem Tage oft weit mehr z« schaffe,
Als von den Ihrigen ä Stube voll.
Er preist die Dischcipliu.
Es isch gefehlt, wann man zu Heldethote
Den Monn erscht soll von seinem Strohsack zieh'»,
Wann beim Appell Trampet und Trummle ihn
Zum Wasfendienscht für seinen Chorförscht lode.
Wen» man's befiehlt, muß er im Blut sich Kode,
Und werd er auch darüber selber hin;
Ja wohl, es isch und bleibt die Dischciplin
Ä wahrer Himmelssege für Saldote!
Wo Dischciplin im Regament thut walte,
Isch jede Schlacht so viel als wie gewuune;
Sie halt' die Leut' zusamme wie die Klette,
Sie wehrt der Jugend, animirt die Alte,
Mit gleicher Streng nach obe und nach uue,
Und drangsalirt die Faule und die Fette!
Er halt streng uf Kasernpolizci und Rangordnung.
Die Wäsch isch heelig! Dieses soll Sic wisse!
Wos Hot Sie sich als Schmiediu den» gedenkt?
Mei Frau Hot ihre Hemde ufge-hängt,
Und Sie Hot sie Hera im Koth geschmisse! —
Der Heedelberger Dragoner - Wachtmeester.
Beim Eschcadrons-Rapport.
Zwei Perd gesund! sunst häb ich nir zu mele;
Nur häb ich noch gehorsamscht beizufüge:
Dem Herrn Major sein' Köchin braucht ä Wiege.
Der Sattler'n Wolf — es tonn sich gor nit fehle —
Ihr Mogd Habs höre nach der Kerch verzähle,
Und häbs bis Mittag ihrer Frau verschwiege:
Ä Schneider sei als bei ihr eingestiege,
Denn sie häb' durchaus keen Dragoner wolle.
Sie häb' das Fleeschbuch schon seit siebe Woche
Beim obre Metzger unbezahlt geloste,
Und häb' alleen der gnädge Frau zum Posse,
Den allerschönste Suppeuapf zerbräche,
Zwei klapperdörre Hähnche abgestochc,
Und häb' die fette davor lebe losfe.
Er schmecchelt sei'm Lieutenant äButtäl Wain ab.
Herr Lieutnant! unmaßgeblich möcht ich söge:
Sie häb'n die ganz Poschtur vom sel'ge Prinze,
Akrat wie er, dasselbge Augeblinze,
Und grod wie Sie Hot er de Kopp getrogc.
Auch die Monier zu redde und zu frage,
Und im Gesicht das freundlich srumme Grinze,
Wie man es sieht uf unsre Kuppermünze,
Die er Hot lasse nach dem Feldzug schloge.
Wann ich Ihr Stimm als hör beim Exerziere,
Dann meen ich als, der Prinz thät kummadire,
So frisch eweg vom Herze und der Leber.
So hot er uns auch öfter ausgescholle,
Wenn ä Manöfer hot nit glücke wolle;
Doch was Sie sage isch ä wenig gröber!
Er schilt sein Forirschütz.
Der Himmel, glaub ich, hot mich strafe wöllc,
Daß ich Dich als Forirschütz häb genumme,
Denn solchen Menschen, solchen hageldumme,
Kann die Türkei kaum als Rekrute stelle.
Da möcht een wirklich Gift und Gall zerschnelle,
Die tausend Kränk eem in de Möge kumme;
Laßt sich das Schaf, das übermenschlich ftumine,
Am Wochemarkt um siebe Kreuzer prelle!
Wie viel hot Dir mei Hanne Geld gegebe,
Wo sein die Eier und die gelbe Rübe?
Heut host du schon mehr dummes Zeug getriebe,
Als mancher An're in sei'm ganze Lebe! —
Nach will der Eßel ä Trumpeter were!
Du dummer Mensch, Dich möcht ich blose höre!
Er schmecchelt dagege den Kinern seines Ritt-
meesters.
Ei, ei! schön Lenche, auch emol spaziere?
Ich sog, es git kee größre Frühlingsfreud,
Als Obends grod um die Maikäfrezeit
Mit solchem Kincrvolk zu promenire.
Wie laßt der Fritz sich schön am Handche führe,
Wie guckt das Haunche in die Welt gescheit!
Und erst das Bethche in dem weiße Kleid!
Da muß der gröbste Flechel salutire!
Seh ich dagege meine Lumpebube,
Mit Köpp so dick als wie die Runkelrübe,
Dann weeß ich gar nit wos ich sage soll.
Mir macht ä eenzger von den wüschte Affe
An manchem Tage oft weit mehr z« schaffe,
Als von den Ihrigen ä Stube voll.
Er preist die Dischcipliu.
Es isch gefehlt, wann man zu Heldethote
Den Monn erscht soll von seinem Strohsack zieh'»,
Wann beim Appell Trampet und Trummle ihn
Zum Wasfendienscht für seinen Chorförscht lode.
Wen» man's befiehlt, muß er im Blut sich Kode,
Und werd er auch darüber selber hin;
Ja wohl, es isch und bleibt die Dischciplin
Ä wahrer Himmelssege für Saldote!
Wo Dischciplin im Regament thut walte,
Isch jede Schlacht so viel als wie gewuune;
Sie halt' die Leut' zusamme wie die Klette,
Sie wehrt der Jugend, animirt die Alte,
Mit gleicher Streng nach obe und nach uue,
Und drangsalirt die Faule und die Fette!
Er halt streng uf Kasernpolizci und Rangordnung.
Die Wäsch isch heelig! Dieses soll Sic wisse!
Wos Hot Sie sich als Schmiediu den» gedenkt?
Mei Frau Hot ihre Hemde ufge-hängt,
Und Sie Hot sie Hera im Koth geschmisse! —