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Erscheinen wöchenllich ein Mal. SnvscrivlioNs- ,,
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. ^
ob. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2 V, Sgr.

Tic Ochscn-Bärbel.

(Schluß.)

Als Franz an der Seite seiner treuen Bärbel den Herr-
lichkeiten der Wallstadter Messe entgegenfuhr, hatte er die am
Abend zuvor erlittene Mißhandlung keineswegs vergessen; seine
kleinen Arme trugen noch die Maale von den Fingergriffen
der unbarmherzigen Stiefmutter, sein Körper war bedeckt von
Schwielen und zum ersten Male regte sich der Gedanke in
der jungen Seele: könntest du fort, immer weiter und weiter

fort, wohin ihr Auge dir nimmer folgte, ihr Arm dich nimmer
erreichte. Doch Schmerz und Groll waren für den Augen-
blick zurückgedrängt, als vor des Knaben Blicken sich plötzlich
eine ihm so neue Welt aufthat. Hoch ans dem gespannten
Seile schritt kühn und furchtlos, seine bunte Fahne nach allen
Seiten schwenkend, ein prächtig gekleideter Mann dahin; unter
demselben machte der Bajazzo seine herkömmlichen Sprünge
und Possen, und auf dem über den Boden gebreiteten Teppich
tanzte ein wunderliebliches Elfenkind durch zwei, wechselweise
hoch und niedergehaltene Reife und warf dazwischen Kußhünd-
chen gegen die Zuschauer hin. Franz stand da, wie bezaubert
und verwandte keinen Blick von dem Mädchen, das ihm mehr
ein Engel, denn ein irdisches Wesen zu sein schien.

Bärbel hatte sich entfernt, um ihre Einkäufe, und da-
neben auch ihre persönlichen Angelegenheiten zu besorgen, die
Künstler machten eine Ruhepause und die Zuschauer verloren
sich da- und dorthin, anderen Sehenswürdigkeiten nachzugehen;
Franz aber stand immer noch unbeweglich da und starrte nach
der niedlichen Tänzerin hin, die sich gleich einer kleinen Königin l
auf der Trommel niedergelassen hatte. Dem Seiltänzer siel
der nun vereinzelt dastehende Knabe auf, und er trat zu ihm.

„Nun, Kleiner," fing er an, „gefällt Dir das? Du
wärest ein ganzer Kerl für uns und solltest bald auf dem
Seile da marschiren lernen trotz Einem. Willst mit uns
ziehen, he?"

„Ich möchte wohl," erwiderte er, „aber mein Vater
wird es nicht zugeben wollen."

„Den brauchst ja nicht zu fragen," lachte Jener, „gar i
mancher Bursche wie Du ist schon auf und davon gelaufen
und hat sein Glück gemacht. Doch Du bist wohl ein Mutter- !
söhnchen, und hast daheim gute Tage!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Ochsen-Bärbel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stube
Junger Mann <Motiv>
Weinflasche
Karikatur
Kind <Motiv>
Familie <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1271, S. 161

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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