26
Der Heedelberger Dragoner-Wachtmeester.
7.
Jsch das Dienschtperd brav und edel,
Trogt es ruhig seinen Wedel;
Nur die ganz gemeenen Hanse
Dreh'n in eenem Stuck die Schwänze.
8.
Im Generalstob ufgenumme,
Kannst Du hoch zu Ehre lumme:
Denn der Faulbaum in der Linie,
Wachst sich feite aus zur Pinie.
9.
Ewig isch es so gewesse:
Dient der Kriegsmonn blos um Gasch,
Fehlt er nie bei der Menasch,
Aber öfter beim Verlesse.
10.
„Morge früh, da werd ich krähe
Wie ä Hahn,
Und dann greefe wir die Türke
Herzhaft an."
So der alte Suworow.
Ariers Genrol Schafsikow:
„Morge früh, da will ich pfeife,
Wie ä Spatz,
Grenadiere, dann gehöre
Ihr und ich der Katz!"
11.
Bitt um Urlaub an dem Tog,
Wo Dein Hauptmann Hochzeet hält,
Denn da isch er ohne Frog,
Bei Humor und noch bei Geld.
Laßt sein sechstes Kind er taufe,
Hüt' Dich, ihn zu überlaufe!
12.
Das sein sehr unsichre Schäcker,
Die recht locker steh'n im Knie,
Und beim Ritt und auch im Woge,
Furchtbar hoch die Rose tröge.
Leider Hot die Jnfantrie
Auch mituner Nosestrecker!
13.
Mußt Du rapportire geh'n,
Darfst Du nit erscht in die Küche
Nach der Hauptmanns-Köchin seh'n:
Manchmal hat Dein Kapitain
Sie schon selber uf dem Striche!
14.
Jsch Dein Adjustmang malpropre,
Tritt zuruck ins zweite Glied!
Es isch besser, daß Gott Vater
Als wann Dich Dein Hauptmann sieht!
15.
Loß bei der Kapralin wasche,
Und Dich wird der Kaporal,
Schlosst Du ein als Wach im Stall,
Nie beim Schlafe überrasche.
16.
Fehler werde nie belobt,
Birg die Deinen wohl nach obe:
Wenn Dein alter Schimmel koppt,
Mußt Du seine Knoche lobe!
17.
Wenn man zum Anfang streng Dich straft,
Was willste Dich darüber muckse?
Der Reiter striegelt immer erscht
Und dann karbatscht er seinen Fuchse!
18.
Ein scharfes Mundstück meede wohl!
Das Perd geht gor nit gern daran,
Und wenn Du zweibelst, frog emol
Bei Deiner Frau Majorin an!
19.
„Bei edlen Frauen frog auch an:
Ob das sich für den Hauptmann ziemt,"
Daß die Scherschantin, ohne Mann,
Er Morgens zum Rapport bestimmt?
20.
Dem Perd mußt Du die Hüfe schmiere,
Wenn hausen nasses Wetter isch,
Den Kaporal kannscht Du mit Bier traktire,
Ob's schmutzig oder trucke isch.
21.
Dem Zweibler gib den Togbefehl geschriebe,
Wenn er dem mündliche nit traut!
Man gibt den Haber auch zerriebe
Dem Perd, das ihn nit gut verdaut.
22.
Ungeschickte Reiter lasse
Sich vom Perd die Züchel stehle:
Ungeschickte Kummandante
Losse ihre Adjutante
In deni Regament befehle.
23.
Lagert Euch nit drauß im Kalte,
Häbt Ihr einen warmen Stall!
Denn sein Roß muß man erhalte,
Das ersetzt ein General
In der Schlacht nit allemal.
24.
Lacht nit, weil der junge Hauptmann
So früh schon die Parocke trägt!
Die Perd, die sich bei Zeite hääre,
Sein in der Rechel gut verpflegt.
Der Heedelberger Dragoner-Wachtmeester.
7.
Jsch das Dienschtperd brav und edel,
Trogt es ruhig seinen Wedel;
Nur die ganz gemeenen Hanse
Dreh'n in eenem Stuck die Schwänze.
8.
Im Generalstob ufgenumme,
Kannst Du hoch zu Ehre lumme:
Denn der Faulbaum in der Linie,
Wachst sich feite aus zur Pinie.
9.
Ewig isch es so gewesse:
Dient der Kriegsmonn blos um Gasch,
Fehlt er nie bei der Menasch,
Aber öfter beim Verlesse.
10.
„Morge früh, da werd ich krähe
Wie ä Hahn,
Und dann greefe wir die Türke
Herzhaft an."
So der alte Suworow.
Ariers Genrol Schafsikow:
„Morge früh, da will ich pfeife,
Wie ä Spatz,
Grenadiere, dann gehöre
Ihr und ich der Katz!"
11.
Bitt um Urlaub an dem Tog,
Wo Dein Hauptmann Hochzeet hält,
Denn da isch er ohne Frog,
Bei Humor und noch bei Geld.
Laßt sein sechstes Kind er taufe,
Hüt' Dich, ihn zu überlaufe!
12.
Das sein sehr unsichre Schäcker,
Die recht locker steh'n im Knie,
Und beim Ritt und auch im Woge,
Furchtbar hoch die Rose tröge.
Leider Hot die Jnfantrie
Auch mituner Nosestrecker!
13.
Mußt Du rapportire geh'n,
Darfst Du nit erscht in die Küche
Nach der Hauptmanns-Köchin seh'n:
Manchmal hat Dein Kapitain
Sie schon selber uf dem Striche!
14.
Jsch Dein Adjustmang malpropre,
Tritt zuruck ins zweite Glied!
Es isch besser, daß Gott Vater
Als wann Dich Dein Hauptmann sieht!
15.
Loß bei der Kapralin wasche,
Und Dich wird der Kaporal,
Schlosst Du ein als Wach im Stall,
Nie beim Schlafe überrasche.
16.
Fehler werde nie belobt,
Birg die Deinen wohl nach obe:
Wenn Dein alter Schimmel koppt,
Mußt Du seine Knoche lobe!
17.
Wenn man zum Anfang streng Dich straft,
Was willste Dich darüber muckse?
Der Reiter striegelt immer erscht
Und dann karbatscht er seinen Fuchse!
18.
Ein scharfes Mundstück meede wohl!
Das Perd geht gor nit gern daran,
Und wenn Du zweibelst, frog emol
Bei Deiner Frau Majorin an!
19.
„Bei edlen Frauen frog auch an:
Ob das sich für den Hauptmann ziemt,"
Daß die Scherschantin, ohne Mann,
Er Morgens zum Rapport bestimmt?
20.
Dem Perd mußt Du die Hüfe schmiere,
Wenn hausen nasses Wetter isch,
Den Kaporal kannscht Du mit Bier traktire,
Ob's schmutzig oder trucke isch.
21.
Dem Zweibler gib den Togbefehl geschriebe,
Wenn er dem mündliche nit traut!
Man gibt den Haber auch zerriebe
Dem Perd, das ihn nit gut verdaut.
22.
Ungeschickte Reiter lasse
Sich vom Perd die Züchel stehle:
Ungeschickte Kummandante
Losse ihre Adjutante
In deni Regament befehle.
23.
Lagert Euch nit drauß im Kalte,
Häbt Ihr einen warmen Stall!
Denn sein Roß muß man erhalte,
Das ersetzt ein General
In der Schlacht nit allemal.
24.
Lacht nit, weil der junge Hauptmann
So früh schon die Parocke trägt!
Die Perd, die sich bei Zeite hääre,
Sein in der Rechel gut verpflegt.