92 Amerikanische Briefe.
grande wird vielleicht in Kurzem die Frage enr- |
schieden, ob sich Bürgermeister und Nachtwächter j
auch künftig noch von andern ordinären Menschen
Untersteiden werden? Vielleicht selbst, ob es auch |
Aus dem Militärleben.
künftig noch Bürgermeister und Nachtwächter geben
wird?— Gottlob! daß ohne fie, wenigstens ohne
einen gebildeten Bürgermeister, (der Nachtwächter
möchte nöthigensalls springen), der Staat für die
Dauer nicht bestehen kann. dies gibt mir
Muth und Hoffnung! Gottlob! Meine Frau sagt
zwar, ich sei ein Esel, und ich gebe das auch
recht gerne zu, allein Bürgermeister muß cs,
Gottlob! doch geben, und unter dem Einfluß
dieses beruhigenden Gefühls grüßt Sie, Ihrer
baldigen Ankunft freudig entgegen sehend, Ihr
treuer Vetter und Kollege, Gottlob!
Lampe, Bürgermeister.
NB. Den Esel, den mich meine Frau genannt
hat, behalten Sie doch für fich. Vielleicht wissen
Sie eS schon, allein unter das Publikum muß
man solche Sache nicht bringen; es ist nur wegen
Ihnen und andern Kollegen.
t., Bürgermeister.
„Presfirt die Ordre, Herr Oberst?"
„Allerdings, reiten Sie sofort —'
„Da wird's besser sein, ich steige ab; zn Fuße komme ich schneller vom Platz."
Mehr kann man doch nicht thun!
Da der Unterzeichnete erfahren hat, welches schlechte Gerede sich in Folge seines
starken Bieres in hiesiger Stadt verbreitet hat, so fordert Unterzeichneter eine hohe
Sanitätscommisfion nach §. V. Art. 10. des Gesundheitspolizeirechtes auf, sein Bier
auf das Genaueste zn untersuchen. Sollte fich bei dieser Untersuchung auch nur ein
schädlicher oder lebensgefährlicher Stoff finden, so ist er gleich bereit, seine noch vor-
rätbigen 50 Fader Bier den Armen zu schenken. Erispin Biermaier.
grande wird vielleicht in Kurzem die Frage enr- |
schieden, ob sich Bürgermeister und Nachtwächter j
auch künftig noch von andern ordinären Menschen
Untersteiden werden? Vielleicht selbst, ob es auch |
Aus dem Militärleben.
künftig noch Bürgermeister und Nachtwächter geben
wird?— Gottlob! daß ohne fie, wenigstens ohne
einen gebildeten Bürgermeister, (der Nachtwächter
möchte nöthigensalls springen), der Staat für die
Dauer nicht bestehen kann. dies gibt mir
Muth und Hoffnung! Gottlob! Meine Frau sagt
zwar, ich sei ein Esel, und ich gebe das auch
recht gerne zu, allein Bürgermeister muß cs,
Gottlob! doch geben, und unter dem Einfluß
dieses beruhigenden Gefühls grüßt Sie, Ihrer
baldigen Ankunft freudig entgegen sehend, Ihr
treuer Vetter und Kollege, Gottlob!
Lampe, Bürgermeister.
NB. Den Esel, den mich meine Frau genannt
hat, behalten Sie doch für fich. Vielleicht wissen
Sie eS schon, allein unter das Publikum muß
man solche Sache nicht bringen; es ist nur wegen
Ihnen und andern Kollegen.
t., Bürgermeister.
„Presfirt die Ordre, Herr Oberst?"
„Allerdings, reiten Sie sofort —'
„Da wird's besser sein, ich steige ab; zn Fuße komme ich schneller vom Platz."
Mehr kann man doch nicht thun!
Da der Unterzeichnete erfahren hat, welches schlechte Gerede sich in Folge seines
starken Bieres in hiesiger Stadt verbreitet hat, so fordert Unterzeichneter eine hohe
Sanitätscommisfion nach §. V. Art. 10. des Gesundheitspolizeirechtes auf, sein Bier
auf das Genaueste zn untersuchen. Sollte fich bei dieser Untersuchung auch nur ein
schädlicher oder lebensgefährlicher Stoff finden, so ist er gleich bereit, seine noch vor-
rätbigen 50 Fader Bier den Armen zu schenken. Erispin Biermaier.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Amerikanische Briefe"
"Aus dem Militärleben"
"Mehr kann man doch nicht thun"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)