Fliegende Blätter (77.1882 (Nr. 1927-1952))

Lieutenant: „Mein Fräulein, Ihr Herr Papa ist
in die Lectüre der Zeitung so sehr vertieft, daß ich glaube,
die Gelegenheit ergreifen zu dürfen. Ihnen die Gefühle zu

offenbaren, die längst mein Herz beklemmen. Ich lasse gleich
die Bombe platzen, indem ich erkläre: daß ich Sie unendlich

für Sie gehe ich in das stärkste Pelotonfeuer! Keine Kavallerie-
Attakc schreckt mich, wenn ich Sie dadurch erringen kann! Ihr

Blick sagt mir, daß ich hoffen darf! Darf ich mit Papa
sprechen? Darf ich? Ja, ich Glücklicher, ich darf!" — Der

Herr Lieutenant bemerkt erst jetzt, daß er für seine Liebes-
ergüsse stille Zuhörer hatte; er winkt ab, und sammelt sich, die

passenden Worte zu finden, mit welchen er den Herrn Papa
um die Hand seiner Tochter bittet.

Rcdaetion: L. Schneider m München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckcrci von E. Mühlthalcr in München.

Hic;u eine Beilage.