138
Warum dö
Deand' ln
von Bertelsgaden rc.
wia dö drei Deand'ln — nur hab'n dö drei Buam nebenbei no'
ausgemacht, daß eahm a' Jeder a' Wciberl hoamhol'n wurd
und a' Jeder g'rad Oans von dena drei Deand'ln. Daß
unter solche Umstand' die Kundschaft von dena Deand'ln
eahncn Ledibleib'n nöd grad die best' Aufnahm' g'funden hat,
kann eahm a' Jeder selber denken.
No is aber so a' Bcrtelsgadener Bna g'rad nöd dazua
g'schaffen, d' Schneid glei' z'verlier'n — und is aa' die G'schicht
no' lang nöd aus.
Dö drei Deand'ln san trotz cahnan Entschluß all'weil
kreuzwohlauf und fidel g'wesen und hab'n alle drei für cahna
Leb'n gern d' Musi'
g'hört — am aller-
liabsten aber a' Zithern
— und von alle drei
hat wieder 's Lisei
's Zithernschlag'n am
allerliabsten g'hört, und
— wia's da Zufall will
— von alle Buam
hat g'rad da Lenzl
's Zithernschlag'n am
allerbesten kinna. Da
derf's aa' Koans ver-
wundern, daß da Lenzl
— wenn er glei' a'
wengl Harb g'wesen is
auf alle Drei und am
allermeisten auf's Lisei
— diamal'n mit seiner
Zither in's Vereins-
lokal von dö Bundi-
schen bei der großen
Hollerstand'n in der
Rosl ihren Garten
kumma is, dena drei
Deand'ln epp's vor-
g'spielt hat und sie eahm
mit da größten Andacht
zuag'hört hab'n — am
allerandächtigsten aber
's Lisei; — und g'rad
wenn er recht Harb
g'wesen is, hat er am allerschönsten g'spielt und hat's ihr am
allerbesten g'fall'n. Und wia's eahm halt gar so fleißi' ^
zuag'hört hat und all'weil auf d' Finger g'schaugt, wia s' um-
anandagreif'n, da hat sie's gar nöd g'mirkt, daß ans da Zithern ^
außa — ganz hoamli hinter dö Soaten füra — schön staad
da Amorl 'kraxelt und d'raus 'rumtanzt und schuahplattclt bis
er si' z'nach und z'nach in ihr Herz einitanzt und drinn' broat
g'macht hat, daß 'n koan Mensch mehr hat außa bringa kinna.
Bis 's Oans g'mirkt hat, is 's schon viel z'spat g'wesen und
's Lisei selm hat's am allerletzten g'mirkt. Nacha aber hat's
schon glei' von ganzen Bund nix mehr wissen woll'n und is
ihr da Lenzl alloa' viel liaba g'wesen, als alli zwoa Freundinnen
mitanand'.
Jetzt san eahna g'rad mehr Zwoa g'wesen im Bund —
aber um wia viel g'schcidtcr.
Vom Zithernspiel'n hab'n s' nix mehr wissen woll'n, und
es hat da Lenzl nimma kemma derf'n; — er waar' aa' nimma
kemma, weil er 'n Lisei viel liaba alloa vorg'spielt hat. —
's Resei und d' Rosl aber hab'n fest z'sammag'halt'n und
hab'n koa Musi' nöd braucht, am allerwenigsten aber so a'
g'fährliche. 's Resei hat a' große Freud' g'habt an ihre
Henna, von dena sie die schönst'n g'habt hat, und d' Rosl
hat si' die Zeit gern
mit ihre Nagerl- und
Rosenstöck vertriebst:,
die an ihr'n Fenster
g'stand'n und von allen
Leuten wegen ihrer
Schönheit bewundert
word'n san. Am Abend
aber san s' alle Tag im
Vereinslokal bei'nand'
g'sessen und hab'n
g'schimpft über den
Amorl sei' Schlechtig-
keit gegen 's Lisei
und wia ma' si' vor
seineHoamlichkeit'nnöd
g'nua in Acht nehma
knnnt.
Da kimmt amal
— so ganz zuafälli' —
da Hias vorbei, siacht
dö zwoa Diand'ln
bci'nnndsitz'n, grüaßts'
gar frcundli', bleibt
a' wengl steh'n und
fragt s', was sic denn
da so alloan mach'n.
Sie hab'n eahm freund-
lich Antwort'gcb'n —
denn da Hias is a'
ganz a' braver Bna
g'wesen, hat allerhand
Schnaax z'verzähl'n g'wußt, und G'fahr hat's ja koani g'habt —
schon von wegen den sechs Schuach Höchen Gartcnzann, der
dazwisch'n g'legen is. Wia's halt so geht, gibt oan Red'
die anda und da san s'' d'raus z'reden kemma, wer um
Sunnawend am höchsten über's Feuer g'sprungen is. 's Resei
hat's an Hiasl abg'stritten, daß er so hoch springe, knnnt
wia da Ruapp und hat 'n so lang traatzt — recht lang
hat's nöd braucht — bis der Harb wird und mit oan Saß
über'n Zaun springt, mitten in's Vercinslokal eini. Da san dö
Deand'ln sreili' net wem' derschrock'n und hab'n g'moant, er sollt'
glei' wieder außi hupfa. Dös hat aber 'n Hiasl nöt arg prcssirt;
Warum dö
Deand' ln
von Bertelsgaden rc.
wia dö drei Deand'ln — nur hab'n dö drei Buam nebenbei no'
ausgemacht, daß eahm a' Jeder a' Wciberl hoamhol'n wurd
und a' Jeder g'rad Oans von dena drei Deand'ln. Daß
unter solche Umstand' die Kundschaft von dena Deand'ln
eahncn Ledibleib'n nöd grad die best' Aufnahm' g'funden hat,
kann eahm a' Jeder selber denken.
No is aber so a' Bcrtelsgadener Bna g'rad nöd dazua
g'schaffen, d' Schneid glei' z'verlier'n — und is aa' die G'schicht
no' lang nöd aus.
Dö drei Deand'ln san trotz cahnan Entschluß all'weil
kreuzwohlauf und fidel g'wesen und hab'n alle drei für cahna
Leb'n gern d' Musi'
g'hört — am aller-
liabsten aber a' Zithern
— und von alle drei
hat wieder 's Lisei
's Zithernschlag'n am
allerliabsten g'hört, und
— wia's da Zufall will
— von alle Buam
hat g'rad da Lenzl
's Zithernschlag'n am
allerbesten kinna. Da
derf's aa' Koans ver-
wundern, daß da Lenzl
— wenn er glei' a'
wengl Harb g'wesen is
auf alle Drei und am
allermeisten auf's Lisei
— diamal'n mit seiner
Zither in's Vereins-
lokal von dö Bundi-
schen bei der großen
Hollerstand'n in der
Rosl ihren Garten
kumma is, dena drei
Deand'ln epp's vor-
g'spielt hat und sie eahm
mit da größten Andacht
zuag'hört hab'n — am
allerandächtigsten aber
's Lisei; — und g'rad
wenn er recht Harb
g'wesen is, hat er am allerschönsten g'spielt und hat's ihr am
allerbesten g'fall'n. Und wia's eahm halt gar so fleißi' ^
zuag'hört hat und all'weil auf d' Finger g'schaugt, wia s' um-
anandagreif'n, da hat sie's gar nöd g'mirkt, daß ans da Zithern ^
außa — ganz hoamli hinter dö Soaten füra — schön staad
da Amorl 'kraxelt und d'raus 'rumtanzt und schuahplattclt bis
er si' z'nach und z'nach in ihr Herz einitanzt und drinn' broat
g'macht hat, daß 'n koan Mensch mehr hat außa bringa kinna.
Bis 's Oans g'mirkt hat, is 's schon viel z'spat g'wesen und
's Lisei selm hat's am allerletzten g'mirkt. Nacha aber hat's
schon glei' von ganzen Bund nix mehr wissen woll'n und is
ihr da Lenzl alloa' viel liaba g'wesen, als alli zwoa Freundinnen
mitanand'.
Jetzt san eahna g'rad mehr Zwoa g'wesen im Bund —
aber um wia viel g'schcidtcr.
Vom Zithernspiel'n hab'n s' nix mehr wissen woll'n, und
es hat da Lenzl nimma kemma derf'n; — er waar' aa' nimma
kemma, weil er 'n Lisei viel liaba alloa vorg'spielt hat. —
's Resei und d' Rosl aber hab'n fest z'sammag'halt'n und
hab'n koa Musi' nöd braucht, am allerwenigsten aber so a'
g'fährliche. 's Resei hat a' große Freud' g'habt an ihre
Henna, von dena sie die schönst'n g'habt hat, und d' Rosl
hat si' die Zeit gern
mit ihre Nagerl- und
Rosenstöck vertriebst:,
die an ihr'n Fenster
g'stand'n und von allen
Leuten wegen ihrer
Schönheit bewundert
word'n san. Am Abend
aber san s' alle Tag im
Vereinslokal bei'nand'
g'sessen und hab'n
g'schimpft über den
Amorl sei' Schlechtig-
keit gegen 's Lisei
und wia ma' si' vor
seineHoamlichkeit'nnöd
g'nua in Acht nehma
knnnt.
Da kimmt amal
— so ganz zuafälli' —
da Hias vorbei, siacht
dö zwoa Diand'ln
bci'nnndsitz'n, grüaßts'
gar frcundli', bleibt
a' wengl steh'n und
fragt s', was sic denn
da so alloan mach'n.
Sie hab'n eahm freund-
lich Antwort'gcb'n —
denn da Hias is a'
ganz a' braver Bna
g'wesen, hat allerhand
Schnaax z'verzähl'n g'wußt, und G'fahr hat's ja koani g'habt —
schon von wegen den sechs Schuach Höchen Gartcnzann, der
dazwisch'n g'legen is. Wia's halt so geht, gibt oan Red'
die anda und da san s'' d'raus z'reden kemma, wer um
Sunnawend am höchsten über's Feuer g'sprungen is. 's Resei
hat's an Hiasl abg'stritten, daß er so hoch springe, knnnt
wia da Ruapp und hat 'n so lang traatzt — recht lang
hat's nöd braucht — bis der Harb wird und mit oan Saß
über'n Zaun springt, mitten in's Vercinslokal eini. Da san dö
Deand'ln sreili' net wem' derschrock'n und hab'n g'moant, er sollt'
glei' wieder außi hupfa. Dös hat aber 'n Hiasl nöt arg prcssirt;
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Warum dö Deand'ln von Bertelsgaden dem sogenannten Amorl gar nimmer recht trau'n woll'n"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)