1.40
Im Lenz.
dem Wald, auf allen Zweigen
Ep Welch ein Jnbiliren, Singen,
Hei! es bracht' der Wind den
Frühling
Uns in's Land aus lauen Schwingen.
Es erwacht aus langem Schlafe
Alles unter seinem Grüßen;
Auf dem Rain, dem grünen Raine
Wohl viel tausend Blümlein sprießen.
Und ich frag' die weißen Wolken,
Die am blauen Himmel ziehen:
Wann wird wohl die einz'ge, eine
Holde Blume „Glück" mir blühen?
E. H.
„Wie kommt's nur, daß Du seit Deiner Verheirathung stets mit einem Bären-
hunger in den Club kommst, und Dein Weibchen hat doch selbst eine ganz ausgezeichnete
Köchin!?" — „Ach ja — aber sobald mir etwas recht schmeckt, wird sie eifersüchtig!"
Etc.-Balladc.
Der Ritter Kunz von Reckensteiu,
Der liebte Weib, Gesang und Wein,
Und war gar froh und heiter
Und tapfer u. s. w.
Er zog einmal von Hof und Haus,
Um Kunigund zu werben, aus
Mit Roß und mit Begleiter
Und Knappen u. s. w.
Jedoch das Fräulein Kunigund,
Die schönste Maid auf hundert Stund,
Die liebte schon ein Zweiter
Von Herzen u. s. w.
Vor Kunigundens Fenster traf
Er diesen an — es war ein Graf,
Er stand auf einer Leiter
Mit Sprossen u. s. w.
Voll Wuth das Schwert der Scheid' entfliegt;
Nicht lang, da war der Graf besiegt,
Der spnst ein wack'rer Streiter
Gewesen u. s. w.
Nun trat Herr Kunz vor Kunigund
Und wollt' sie küssen auf den Mund,
Doch den zog breit und breiter
Das Fräulein u. s. w.
Und Fräulein Kunigunde spricht:
„Herr Ritter Kunz, ich mag Euch nicht!
Geht heim — es ist gescheidter
Als freien u. s. w."
Der Ritter Kunz von Reckensteiu
Der dacht': „Es hat nicht sollen sein!"
Er blieb ein led'ger Reiter,
Der Wein trank u. s. w.
Gedankensplitter.
Die Liebe ist ein Wechselsieber, bei dem
der Frost zuletzt kommt.
-t-
Bei Lob und Beleidigung frage: „woher?"
—— o. w.
Hat man dich 'mal als tüchtig anerkannt,
Kannst du selbst Fehler dir zum Ruhm
- gestalten;
Ein falscher Stein an eines Krösus Hand
Wird doch von Jedermann für echt gehalten.
» *
Wer immer strebt nach besonderer Weise,
Hat — besondere Last;
Er macht über 's weite Meer die Reise
Oben im Mast.
Und wer nur stets im gewöhnlichsten Kreise
Sucht Ziel und Zweck,
Der macht über 's schöne Meer die Reise
Unten im Deck.
Alb. Roderich.
Im Lenz.
dem Wald, auf allen Zweigen
Ep Welch ein Jnbiliren, Singen,
Hei! es bracht' der Wind den
Frühling
Uns in's Land aus lauen Schwingen.
Es erwacht aus langem Schlafe
Alles unter seinem Grüßen;
Auf dem Rain, dem grünen Raine
Wohl viel tausend Blümlein sprießen.
Und ich frag' die weißen Wolken,
Die am blauen Himmel ziehen:
Wann wird wohl die einz'ge, eine
Holde Blume „Glück" mir blühen?
E. H.
„Wie kommt's nur, daß Du seit Deiner Verheirathung stets mit einem Bären-
hunger in den Club kommst, und Dein Weibchen hat doch selbst eine ganz ausgezeichnete
Köchin!?" — „Ach ja — aber sobald mir etwas recht schmeckt, wird sie eifersüchtig!"
Etc.-Balladc.
Der Ritter Kunz von Reckensteiu,
Der liebte Weib, Gesang und Wein,
Und war gar froh und heiter
Und tapfer u. s. w.
Er zog einmal von Hof und Haus,
Um Kunigund zu werben, aus
Mit Roß und mit Begleiter
Und Knappen u. s. w.
Jedoch das Fräulein Kunigund,
Die schönste Maid auf hundert Stund,
Die liebte schon ein Zweiter
Von Herzen u. s. w.
Vor Kunigundens Fenster traf
Er diesen an — es war ein Graf,
Er stand auf einer Leiter
Mit Sprossen u. s. w.
Voll Wuth das Schwert der Scheid' entfliegt;
Nicht lang, da war der Graf besiegt,
Der spnst ein wack'rer Streiter
Gewesen u. s. w.
Nun trat Herr Kunz vor Kunigund
Und wollt' sie küssen auf den Mund,
Doch den zog breit und breiter
Das Fräulein u. s. w.
Und Fräulein Kunigunde spricht:
„Herr Ritter Kunz, ich mag Euch nicht!
Geht heim — es ist gescheidter
Als freien u. s. w."
Der Ritter Kunz von Reckensteiu
Der dacht': „Es hat nicht sollen sein!"
Er blieb ein led'ger Reiter,
Der Wein trank u. s. w.
Gedankensplitter.
Die Liebe ist ein Wechselsieber, bei dem
der Frost zuletzt kommt.
-t-
Bei Lob und Beleidigung frage: „woher?"
—— o. w.
Hat man dich 'mal als tüchtig anerkannt,
Kannst du selbst Fehler dir zum Ruhm
- gestalten;
Ein falscher Stein an eines Krösus Hand
Wird doch von Jedermann für echt gehalten.
» *
Wer immer strebt nach besonderer Weise,
Hat — besondere Last;
Er macht über 's weite Meer die Reise
Oben im Mast.
Und wer nur stets im gewöhnlichsten Kreise
Sucht Ziel und Zweck,
Der macht über 's schöne Meer die Reise
Unten im Deck.
Alb. Roderich.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Lenz"
"Ein armer Mann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)