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Handlungen, so wie von allen Postämter» und frei« für den Band von 24Nummern 3fl. 3Kkr.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscription«- jj

Zeitnngserpeditionen angenommen

R-W.°d.2Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.

Der Müllerstreit.

Unter den hessischen Städten ist fast keine, die sich eines
höheren Alters rühmen könnte, als Frankenberg. An der
Gränze des ehemaligen Frankenlandes gelegen, soll sie im
sechsten Jahrhunderte schon der König Dieterich zum Schutz
gegen die Sachsen erbaut haben. Gewiß ist, daß sie sich durch
einen ausgebreiteten Handel sehr bald zu Reichthum und An-
sehen erhob; besonders berühmt waren ihre vier Jahrmärkte,
auf Petritag, am ersten Mai, zu Michaeli und Martini. Dann
stunden die Krämer mit ihren Buden von dem Kirchhofe das
Markt hinab bis an den großen Brunnen, und eben so die
Mittelgasse herunter bis zum Aschenborn. In der Untergaffe
waren gute Gewänder von Tuch und Wolle feil. In der
Hintergaffe verkaufte man den Waid, der zu jener Zeit in

großer Menge zu Frankenberg gebaut wurde, also daß es noch
bis auf den heutigen Tag bei der Edder auf dem Waidlande
heißt. Auf dem Hepenberge hatten die Seiler ihre Kramläden
und in der Steingaffe die Leinweber. Auf der Dielenbrücke
wurden Schuhe und Leder feilgeboten, in der Staubgaffe Milch,
Käse und Butter, und auf der Haide waren Pferde, Kühe,
Schaafe und Schweine ausgestellt. Dies Alles bildete einen
so besuchten, köstlichen Jahrmarkt, daß in ganz Hessen nicht
seines Gleichen zu finden war.

Der Wohlstand der Bürger zeigte sich nicht nur in schönen
Kleidern, sondern mehr noch in prächtigen Wohnungen, die auf
den Handel und den Zusammenfluß vieler Fremden berechnet
waren. Zwar bestanden sie meist aus Holz, waren aber bis
zum Giebel gar kunstreich ausgeschnitten und verziert. Sie
hatten Erker mit Spitzbogen und durchbrochenen Säulm, und
im ersten Stock einen Balkon, auf welchem man lustwandelte
und mit den Nachbarn geselligen Verkehr unterhielt. Hier
waren die Balken mit zinnernen Spangen beschlagen und in
dm Gemächem befand sich köstlicher Hausrath. Allein es konnte
nicht ausbleiben, daß der zunehmende Reichthum nicht auch
Ueppigkeit, Hochmulh und andere Laster hervorgebracht hätte;
oder daß sich nebm dem betriebsamen Bürger auch reiche Müßig-
gänger anfiedelten, welche den weism Einrichtungen des Stadt-
rathes Hohn sprachen und den weniger Bemitteltm drückten.
Wir wissen, daß die sogenannte Fleischglocke daher mtstanden
ist, daß die vomehmen Junker und reichen Prasser zu Franken-
berg ihr Fleisch früher als die andem von den Metzgem holen
ließen; und daß, wenn die Bürger kamen, sie sich mit dem
Ueberrest begnügen mußten. Es wurde also verordnet, kein
Metzger solle sein Fleisch zum Verkaufe früher auslegen, als
bis der Zunftknecht mit einer Glocke das Zeichm dazu gegeben
habe. Auf diese Weise hatte es sich dann ein jeder selbst zuzu-
schreiben, wenn er schlechtes Fleisch für sein gutes Geld erhielt.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Müllerstreit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schmolze, Carl Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Frankenberg (Eder)

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 9.1848, Nr. 203, S. 81
 
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