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XIII Fundmünzen
EINLEITUNG
Die Bearbeitung der Münzen aus der WE 7 stand unter einem Unstern. Während der Materialaufnahme im
Jahr 2010 zog sich der Bearbeiter eine Verletzung zu, die seine vorzeitige Abreise erforderlich machte, wes-
halb er den großen Teil der Altfunde nicht selbst einsehen konnte. Ursula Schachinger hat freundlicher-
weise diese Münzen fotografiert; doch zeigte sich einmal mehr, dass gerade bei den zahlreichen spätantiken
Kleinmünzen eine Bestimmung vom Foto oftmals unmöglich ist. Da dieses mengenmäßig starke Material
(etwa 700 Stück!) für die archäologische Auswertung vor allem hinsichtlich seiner zeitlichen Stellung von
Bedeutung zu Aussagen der Aufgabe der WE 7 als Wohnhaus einerseits, und der Weitemutzung bestimmter
Bereiche auf diesem Areal und deren Schuttauffüllung andererseits ist, muss deshalb in vorliegender Publi-
kation auf die von Stefan Karwiese publizierten Listen dieser Münzfunde verwiesen werden1.
Damit sind aber die Misslichkeiten noch nicht zu Ende. Die 35 unten stehenden Münzen, die aus den
Nachgrabungen der Jahre 1999 und 2001 stammen2 und aufgrund des Umstandes, dass sie aus gesicherten
stratigraphischen Kontexten stammen, besonders wertvoll sind, nahm ich im Jahr 2010 im Museum in
Sel?uk auf. Erst im Rahmen des Vergleiches mit den Vorbestimmungen von Matthias Pfisterer aus dem
Jahr 2001 mit den von mir 2010 aufgenommenen Münzen stellte sich heraus, dass die 2010 im Museum
ausgehobenen Stücke nach den Grunddaten (Gewicht etc.) und den Bestimmungen nicht dieselben waren,
die Pfisterer 2001 bearbeitet hatte. Da die von mir eingesehenen Münzen allesamt eine spätantike Zeit-
stellung haben, während die Stratigraphie zwingend eine hellenistische bzw. frühkaiserzeitliche Datierung
erfordert, habe ich im Fall der Fundmünzen aus dem Jahr 2001 auf die Bestimmungen von M. Pfisterer
zurückgegriffen. Fotos dieser Münzen ließen sich leider keine ausfindig machen.
Insgesamt kann ich somit hier 35 Münzen vorstellen, von denen ich 20 im Original gesehen habe. Es
handelt sich bei den 15 bestimmbaren Stücken ausschließlich um Prägungen des Hellenismus und des
Prinzipats. Am häufigsten ist erwartungsgemäß die lokale Kupfermünzstätte von Ephesus belegt, und zwar
mit zwölf Exemplaren, wenn man die augusteische AE-Ausgabe mit lateinischer Beschriftung hinzuzählt,
deren Zuweisung an Ephesus mangels einer Münzstättenangabe nicht als gesichert gelten kann (M 13).
Dazu kommen zwei hellenistische Bronzemünzen, die ich der Münzstätte Smyrna zuweisen würde (M 10,
11), und eine anonyme Prägung von Aphrodisias in Karien (M 15) (vgl. Tab. 1).
□ Ephesos
□ Smyrna
□ Aphrodisias
□ Unsicher
Tab. 1: Münzstättenverteilung
1 Karwiese, Münzliste Ephesos 1980; Karwiese, Münzliste Ephesos 1981; Karwiese, Münzliste Ephesos 1982.
2 Zu diesen Kontexten und der Relevanz der Münzen zur Datierung baulicher Strukturen s. Ployer, Kap. XI.
XIII Fundmünzen
EINLEITUNG
Die Bearbeitung der Münzen aus der WE 7 stand unter einem Unstern. Während der Materialaufnahme im
Jahr 2010 zog sich der Bearbeiter eine Verletzung zu, die seine vorzeitige Abreise erforderlich machte, wes-
halb er den großen Teil der Altfunde nicht selbst einsehen konnte. Ursula Schachinger hat freundlicher-
weise diese Münzen fotografiert; doch zeigte sich einmal mehr, dass gerade bei den zahlreichen spätantiken
Kleinmünzen eine Bestimmung vom Foto oftmals unmöglich ist. Da dieses mengenmäßig starke Material
(etwa 700 Stück!) für die archäologische Auswertung vor allem hinsichtlich seiner zeitlichen Stellung von
Bedeutung zu Aussagen der Aufgabe der WE 7 als Wohnhaus einerseits, und der Weitemutzung bestimmter
Bereiche auf diesem Areal und deren Schuttauffüllung andererseits ist, muss deshalb in vorliegender Publi-
kation auf die von Stefan Karwiese publizierten Listen dieser Münzfunde verwiesen werden1.
Damit sind aber die Misslichkeiten noch nicht zu Ende. Die 35 unten stehenden Münzen, die aus den
Nachgrabungen der Jahre 1999 und 2001 stammen2 und aufgrund des Umstandes, dass sie aus gesicherten
stratigraphischen Kontexten stammen, besonders wertvoll sind, nahm ich im Jahr 2010 im Museum in
Sel?uk auf. Erst im Rahmen des Vergleiches mit den Vorbestimmungen von Matthias Pfisterer aus dem
Jahr 2001 mit den von mir 2010 aufgenommenen Münzen stellte sich heraus, dass die 2010 im Museum
ausgehobenen Stücke nach den Grunddaten (Gewicht etc.) und den Bestimmungen nicht dieselben waren,
die Pfisterer 2001 bearbeitet hatte. Da die von mir eingesehenen Münzen allesamt eine spätantike Zeit-
stellung haben, während die Stratigraphie zwingend eine hellenistische bzw. frühkaiserzeitliche Datierung
erfordert, habe ich im Fall der Fundmünzen aus dem Jahr 2001 auf die Bestimmungen von M. Pfisterer
zurückgegriffen. Fotos dieser Münzen ließen sich leider keine ausfindig machen.
Insgesamt kann ich somit hier 35 Münzen vorstellen, von denen ich 20 im Original gesehen habe. Es
handelt sich bei den 15 bestimmbaren Stücken ausschließlich um Prägungen des Hellenismus und des
Prinzipats. Am häufigsten ist erwartungsgemäß die lokale Kupfermünzstätte von Ephesus belegt, und zwar
mit zwölf Exemplaren, wenn man die augusteische AE-Ausgabe mit lateinischer Beschriftung hinzuzählt,
deren Zuweisung an Ephesus mangels einer Münzstättenangabe nicht als gesichert gelten kann (M 13).
Dazu kommen zwei hellenistische Bronzemünzen, die ich der Münzstätte Smyrna zuweisen würde (M 10,
11), und eine anonyme Prägung von Aphrodisias in Karien (M 15) (vgl. Tab. 1).
□ Ephesos
□ Smyrna
□ Aphrodisias
□ Unsicher
Tab. 1: Münzstättenverteilung
1 Karwiese, Münzliste Ephesos 1980; Karwiese, Münzliste Ephesos 1981; Karwiese, Münzliste Ephesos 1982.
2 Zu diesen Kontexten und der Relevanz der Münzen zur Datierung baulicher Strukturen s. Ployer, Kap. XI.