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595

XXI Ernährungsgewohnheiten der kaiserzeitlichen Bewohner
des Hanghauses 2 anhand der tierischen Überreste

1 EINLEITUNG
Die wichtigen und prominenten Fundplätze in und um Ephesos, der Metropolis Asiae, erfuhren über die
letzten Jahre substantielle Aufarbeitungen mannigfaltiger archäozoologischer Befunde, die bereits teil-
weise in publizierter Form vorliegen1. Archäozoologische relevante prähistorische Fundbereiche betreffen
einerseits das Opfergeschehen im Heiligtum der Artemis2 und andererseits die ökologische Entwicklung
und Subsistenz des relativ neuen neolithischen bis früh-bronzezeitlichen Siedlungshügel Qukuri^i Höyük3.
Andere Fundplätze in Ephesos erbrachten archaische4, hellenistische5, römisch-kaiserzeitliche bis hin zu
byzantinischen Befunden, wobei die intensive Besiedlung oft auch chronologische Siedlungsabfolgen in
den Grabungsarealen6 verursachte. Ein besonderer mittelalterlicher Befund ergab sich aus einer Brunnen-
verfüllung des Hamam III in Ayasuluk/Ephesos7. Die bioarchäologische Aufarbeitung der Funde aus der
Wohneinheit 78 ist eine Fortsetzung der Untersuchungen an Tierresten aus verschiedenen Wohneinheiten
im H 2 in Ephesos. Neben einigen bereits erschienen Arbeiten9 sind noch weitere Manuskripte in Vorberei-
tung10 bzw. in Druck11. Insgesamt machen diese Untersuchungen diesen ohnehin besonderen Fundplatz auch
zu einer bioarchäologisch sehr gut untersuchten Fundstelle. Die Untersuchungen der so zahlreichen Fund-
kontexte in verschiedenen Wohn- und Lebensbereichen des H 2 wurden unter der Prämisse durchgeführt,
die Ernährungsgewohnheiten der Bewohner zu rekonstruieren und die Lebensumstände und Ansprüche an
das tägliche Leben interpretieren zu können. Neben den sehr akkurat durchgeführten Ausgrabungen mit
Anwendung feinster Bergemethoden sind die Befunde oft gut datierbar.

1 Die Bearbeitung, Analyse, Erstellung der Befunde und des Manuskriptes wurden auch mit Mitteln des FWF (Projektnummer
FWF-Projektes P 22102-G19) gefördert und geschah in Zusammenarbeit unter der Eeitung von Elisabeth Rathmayr am Institut
für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. An dieser Stelle möchte ich mich
bei E. Rathmayr und allen Mitarbeitern, die mich in entgegenkommendster und großzügiger Art und Weise für die Auswertung
der so zahlreichen Kontexte unterstützt haben, auf das aller Herzlichste bedanken!
2 Artemision von Ephesos: Forstenpointner, Artemision 1; Forstenpointner, Artemision 2, 49-71; Forstenpointner u. A.,
Artemision, 85-91.
3 Qukurici Höyük: Horejs, Qukurici 2006-2007, 91-106; Horejs U. a., Qukurici, 31-66; Galik - Horejs, Qukurici Höyük,
83-94.
4 Ephesos: Forstenpointner u. a., Eyra, 256-259.; Forstenpointner u. a., Tierreste Agora, 126-130.
5 Ephesos: Forstenpointner u. a., Banquets Ephesos.
6 Ephesos: Forstenpointner, Hanghaus 1, Tierknochenfunde, 209-221; Forstenpointner u. a., WE 1 und 2, Tierreste; Galik
U. a., sog. Eukasgrab.
7 Ephesos: Galik u. a., Ayasuluk/Ephesos, 77-99; Kanz - Grosschmidt, Ayasuluk/Ephesos, 101-111; Kanz u. a., Ayasuluk/
Ephesos, 177.
8 Zur Forschungsgeschichte s. RATHMAYR, Kap. 1.2.
9 Ephesos: Forstenpointner u. a., Banquets Ephesos; Forstenpointner u. a., WE 1 und 2, Tierreste; Ladstätter u. a.,
Grabungen 2004; Galik u. a., fish food.
10 Galik u. a., Grubenverfüllung; Galik u. a., WE 3 und 5, Tierreste.
11 Galik u. a., WE 6, Archäozoologische Funde, Kap. XXI.
 
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