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429

XIV Glas
Ähnlich wie schon in den bisher vorgestellten Wohneinheiten1 des H 2 fanden sich auch in der WE 7 Belege
äußerst repräsentativer Glasgefaße, vorwiegend Servier- und Tafelgeschirr der letzten Ausstattungsphase im
3. Jh. n. Chr.2, aber auch zahlreiche Fragmente, die mit einer Nachnutzung in spätantiker Zeit in Zusam-
menhang zu bringen sind3: Glasteller und Schalen, darunter einige mit Facettenschliff (G 70, G 203-204),
Becher, Kelchgläser und Flaschen, manche mit Bodenrelief versehen (G 100, G 115), mehrere komplett
erhaltene Balsamaria (G 306-309), zudem Schmucksteine und Glasperlen.
Fensterglasfunde insbesondere in den Bereichen der an den Peristylhof 38b angrenzenden Räume lassen
darauf schließen, dass dort spätestens in der letzten Wohnperiode (220/230 bis 3. V. 3. Jh. n. Chr.) verglaste
Fenster vorhanden waren4; in Raum 34a ist Fensterglas bereits für das 2. Jh. zu belegen5.
Zu den besonderen Stücken der WE 7 zählen mehrere Fragmente hellenistischer Schalen mit ornamen-
taler Schliffverzierung, die vermutlich aus Delos stammen (G 223-226. G 236), ein eherner Fingerring mit
Glasgemme (G 219) sowie das Fragment einer Schale mit der Darstellung eines Togatus6 (G 61).
Im vorliegenden Katalog werden die Glasfunde der WE 7 entsprechend der Abfolge in Kap. III (Bau-
befund) nach Räumen angeordnet7, innerhalb dieser chronologisch nach Fundkontexten8. Die einzelnen
Gefaßformen wurden bereits ausführlich in den vorangegangen H 2-Publikationen besprochen9, folglich
soll hier nur noch auf die jeweiligen Kapitel und Katalognummern verwiesen werden10.

1 s. Schätzschock, WE 1, Glas, Kap. A.XII; Schätzschock, WE 2, Glas, Kap. B.XII; Schätzschock, WE 4, Glas, Kap. XVI;
Schätzschock, WE 3, Kap. A.Glas; Schätzschock, WE 5, Kap. B.Glas; Schätzschock, WE 6, Glas, Kap. XVII.
2 s. Rathmayr, Kap. IV.2.
3 s. Rathmayr, Kap. IVA.
4 Im Untergeschoß sind seit Bauphase II (Raum 38d) bzw. Bauphase IV (Raum 32e) große Fensteröffnungen auf den Hof nach-
weisbar: s. Rathmayr, Kap. IV.2.2 und IV.2.4; vgl. auch Schätzschock, WE 6, Glas, Kap. XVII.5, G 69-71.
5 vgl. Schätzschock, WE 1, Glas, Kap. A.XII.4.6; Schätzschock, WE 6, Glas, Kap. XVII.5.
6 Zu einer möglichen Verwendung dieses Gefäßes s. Rathmayr, Kap. XXIII.2.1.1.
7 s. Rathmayr, Kap. III.
8 s. Waldner, Kap. XII.2.
9 Eine zusammenfassende Analyse erfolgt im Rahmen eines in Planung stehenden abschließenden Kolloquiums zum Hanghaus 2
in Ephesos.
10 Die Farbbestimmungen im Katalogteil beziehen sich auf H. Küppers, DuMont’s Farben-Atlas 7(1995). Häufig verwendete
Formen im Text- und Katalogteil werden wie folgt abgekürzt: AR = Form nach Rütti, Augst; I = Form nach Isings, Glass;
T = Form nach Goethert-Polaschek, Trier; Bonn = Form nach Follmann-Schulz, Bonn. Die Bearbeitung der Glasfunde
erfolgte im Rahmen des Projekts »Die Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 von Ephesos« unter der Leitung von Elisabeth Rathmayr
und wurde durch die finanzielle Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ermöglicht (FWF
Projekt Nr. P21676-G19).
 
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