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IX. DIE WESTLICHE SIGILLATA

Im Vergleich mit anderen Gattungen wie z.B. der
Ostsigillata B ist die westliche Sigillata in der Basilika-
grabung relativ gering vertreten. Wir führen hier 41
Fragmente der glatten Ware an und sieben Fragmente
mit Reliefdekor. Nicht berücksichtigt wurden einige
atypische Wandfragmente sowie Rand- und Bodenfrag-
mente aus unbestimmten Kontexten von Formen, die
bereits mehrfach hier im Katalog vertreten sind616.
Die glatten Gefäße
Formen
Die Fundstücke sind mit geringen Ausnahmen
(I 29,1 30) sehr bruchstückhaft erhalten; die vorhande-
nen Formen beschränken sich auf wenige Gruppen.
Deshalb werden die Fragmente mit einer kurzen Be-
schreibung nach Formen zusammengestellt und mit
Hinweisen auf die Typologie und Chronologie an ande-
ren Orten versehen617.
Teller mit Hängelippe:
11 -1 3; Taf. 167.
Schälchen mit rundem oder kantigem Wandansatz:
112 -114; Taf. 168-170.
Teller mit gerade aufsteigender Wand, einwärts biegen-
der Lippe:
19; Taf. 168.
Teller mit profiliertem Steilrand:
14,1 5,110,111; Taf. 167,169.
Teller mit vereinfachtem Steilrand:
16-18; Taf. 167.

616z.B. sieben Fragmente von Tassen mit Steilrand, Haltern
Typ 8.
617 R. Heberdey. FiEI (1906) 168 f, Nr. 1-12; S.Loeschcke,
Keramische Funde in Haltern, 1909; H. Comfort, Imported We-
stern Terra Sigillata in: Antioch-on-the-OrontesIV 1 (1984)
61 ff; Robinson, Agora V (1959) 25 f; A. Stenico, Revisione Cri-
tica delle publicazione sulla ceramica arretina, (1960); Ch. Gou-
dineau, BolsenalV, (1968), La Ceramique Aretine Lisse;
J.W. Hayes, Roman Pottery from the South Stoa at Corinth, He-
speria 42 (1973) 416 ff; A. Moutinho de Alarcäo, Les
Sigillees Italiques in: Fouilles de ConimbrigalV, Les Sigillees
(1975) 3 ff; M. Schindler - S. Scheffenegger, Die glatte rote Ter-
ra Sigillata vom Magdalensberg, Kärntner Museumsschriften 62,
1977; K. Slane Wright, A Tiberian Pottery Deposit from Corinth,
Hesperia 49 (1980) 135 ff; C. Abadie, Estampilles de potiers ita-
liques ä Argos, BCH108 (1984) 425 ff; G. Pucci, Terra
Sigillata Italica in: EAA Atlante delle forme ceramichell (1985)
361 ff; K. Warner Slane, Two Deposits from the Early Roman
Cellar Building, Corinth, Hesperia 55, 1986, 271 ff

Tassen mit profiliertem Steilrand:
1 15 -1 27,1 31 -1 33; Taf. 169-176 (I 28 fehlt).
Schälchen mit hohem Steilrand:
I 29,130; ev. Boden I 36; Taf. 176, 177.
Kragenschälchen:
I 34,1 35; Taf. 177.
Gefäß mit flachem Boden:
I 37; Taf. 178.
Einzelne Bodenfragmente mit Stempeln:
I 38 -140; Taf. 178.
Teller mit Hängelippe
(11,1 2,1 3; Taf. 167)
(Haltern Typ 7 des Service I)
Der Rand von 11 ist außen gerundet, im Inneren
dreifach gegliedert; die Lippe vom Rand abgesetzt,
nach außen zu verbreitert und hängend. Diese Lippen-
form gilt als die älteste der Teller vom Typ 1 des
Service I aus Haltern618; Goudineau schlägt als Entste-
hungsdatum für Typ 6c aus Bolsena ungef. 30 v. Chr.
vor19; unser Stück entstammt dem Basilika-Kontext.
Das Randfragment des Tellers 12, ebenfalls aus
Basilika-Zusammenhang, entspricht Bolsena Typ 17c
oder (wegen der zweiteiligen Gliederung der Innensei-
te) auch Typ 23620; nach Hayes wurde die entsprechen-
de Form 1 in Korinth bis ungef. 15 n. Chr. herge-
stellt621. I 3 stammt von einem Teller mit größerem
Durchmesser (catinus sesquipedalis) wie Bolsena,
Typ 15 (spätestens um 15 v. Chr.)622.
Schälchen mit rundem oder kantigem
Wandansatz
(112 -114; Taf. 168-170)
(Haltern Typ 7 des Service I)
Die drei Bodenfragmente I 12 -114 rechnen wir zu
Schälchen, die wahrscheinlich ebenfalls mit einer Hän-
gelippe versehen waren und so den oben besprochenen
Tellern entsprechen. 112 und 113 vergleichen wir we-
gen des scharf betonten Übergangs am unteren Wand-
ende mit Bolsena, Typ 24, während Schälchen 114 mit
sanfter Rundung auf der Außenseite und zweifachem

618 Goudineau, Bolsena, 45 ff
619 a.O. 283,276.
620 a.O. 291, 296; schlägt Entstehung der Formen gegen 12
bzw. 10 v. Chr. vor.
621 Hayes, Hesperia 42, 1973, 443.
622 Goudineau, Bolsena, 290.

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