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X. Die dünnwandige Keramik

Unter diesem Titel werden Gefäße zusammenge-
faßt, die weder zur Fimiskeramik, noch zu den Sigilla-
ten und auch nicht zur groben Küchenware gehören.
Obwohl sie untereinander oft große Unterschiede auf-
weisen, sind sie doch an gemeinsamen Kennzeichen zu
erkennen; hierbei sind Wandstärke, Ton, Überzug,
Form und Dekor zu beachten666. Die zierlichen Gefäße
treten vor allem im Westen in großer Zahl auf, weshalb
sie auch in diesen Bereichen bisher eingehendere Bear-
beitung erfahren haben667.
Die hier angeführten 34 Beispiele stellen mit weni-
gen, nicht aufschlußreichen Bruchstücken, die nicht im
Katalog aufgenommen sind, den gesamten Fundbe-
stand aus der Basilika dar668. Die Form von fünf Gefä-
ßen ist vollständig zu ergänzen; einige weitere können
annähernd durch Parallelen bestimmt werden; die Fest-
stellung der einzelnen ephesischen Gefäßtypen bleibt
jedoch notgedrungen lückenhaft; deshalb sind die Ge-
fäße in einer knapp beschreibenden Reihung angeführt,
eine strikte Typologie ist damit nicht angestrebt. Wir
sind zum Vergleich vor allem auf die westlichen Paral-
lelen angewiesen; der Vergleich von Formen und Mate-
rial zeigt dabei gewisse Unterschiede auf. Aus diesem
Grunde ist die Möglichkeit östlicher Produktionszen-
tren ins Auge zu fassen, unter denen vielleicht Ephesos
selbst eine gewisse Rolle gespielt hat. Auf die Ver-
wandtschaft bestimmter Beispiele untereinander (z.B.
K 9, K 10 - K 14, K 24 - K 28) ist unten bei der Be-
schreibung der Formen und des Materials hingewiesen.
Material
Mit geringen Ausnahmen (ev. K 1, K 17, K21)
sind die Stücke in dem überwiegend braunen Ton ge-
fertigt, der meist den zimtfarbenen warmen Stich auf-
weist, den wir auch an anderen Keramikgattungen in
Ephesos kennen; der Ton kann durch Brand auch grau
werden, oder grau im Kem. Er enthält stets Glimmer
und meist weiße Einsprenkelungen. Die Oberfläche der
Gefäße ist mit trockenem Schlicker überzogen, der
durch das Ineinanderstapeln beim Brand verschiedene

666 F. Mayet, Les Ceramiques ä parois fmes dans la Peninsule
iberique, 1975, 3 ff
667 s. Anm. 666 und 670; weiters F. Mayet, La Ceramique ä
parois fines de Conimbriga, II0 Congresso National de Arquelo-
gia, Coimbra, 1971; dies, in: Fouilles de Conimbriga VI, Cerami-
ques diverses et verres (1976) 27 ff; Zuletzt A. Ricci, Ceramica a
pareti sottili in: EAA Atlante delle f.cü, (1985), 231-357.
668 Funde aus dem Prytaneion ergänzen das Repertoire.

Färbung im oberen und unteren Gefäßbereich erhält.
Bei dem Becher mit Rhombendekor K 5 und bei den
beutelförmigen Bechern K 25 und K 28 splittert der
Überzug ab. Die Gefäßoberfläche weist meist eine
leicht rauhe, feinkörnige Beschaffenheit auf. Nur bei
K 16, K 17 und K 19 ist sie glatter. Ein seltenes Import-
stück aus Korinth ist der feine elfenbeinfarbene Schäl-
chenboden K 21 mit scharf geschnittenen Stegen (s.u.
Anm. 684).
Formen, Dekor
Bauchige oder konische Becher mit kleiner Lippe
(K 1 - K 7)
Becher mit Grätendekor:
K 1 - K4; Taf. 180-182.
Becher mit Rhomben- oder Pinienzapfendekor:
K 5; Taf. 180.
Becher mit Pünktchendekor:
K6 - K7; Taf. 181-182.
Tasse mit hoher Lippe und zwei Henkeln:
K 8; Taf. 183.
Becher mit eingeschnürter Wand und aufgebogener
Lippe:
K 9; Taf. 183.
Becher mit aufgebogener Lippe:
K 10-K 16; Taf. 184-186.
Geradwandiger Becher:
K 17; Taf. 186.
Halbkugeliges Schälchen mit gerader Lippe:
K 18; Taf. 187.
Hoher Becher mit glatter Lippe:
K19, K20; Taf. 187-188.
Schälchen mit horizontalgeriefter Außenseite:
K 21; Taf. 187.
Schüsseln mit ausschwingender Wand und Steilrand,
meist aufgebogenen Henkeln; „Koisch“/„Knidisch“:
K 22, K 23; Taf. 188, 190.
Faltenbecher:
K24; Taf. 188.
Beutelförmige Becher:
K 25-K 28; Taf. 189-192.
Schälchen mit starkem Schulterknick und Steilrand:
K 29, K 30; Taf. 192.
Bauchiger Becher:
K 31; Taf. 193.
Gefäße mit Griesbewurf:
Kalottenförmiger Napf:
K 32; Taf. 194.

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