88
Veronika Mitsopoulos-Leon
8.4.4 Zusammenfassung
Mit 96 inventarisierten und einigen atypischen nicht erfaßten Fragmenten ist die Gruppe der Ephesos-Lampen
am stärksten vertreten. Matrizen, das graue Material und der Formenreichtum bestärken die allgemein
bestehende Annahme, daß Ephesos tatsächlich als Entstehungsort für die Masse dieser eleganten, Metallvorbilder
nachahmenden Lampen angesprochen werden kann.
Ariston- und geformte Knidos-Lampen sind mit je einem Exemplar vertreten. Interessant sind zwei große,
ebenfalls grautonige Lampen mit hohem Körper, runder Wand und flachem Diskus, ein in Ephesos außer
in der Basilika auch im Brunnen am Staatsmarkt vertretener Typ. Der Bruchstelle am Henkelansatz von
L 168 können wir entnehmen, daß die Lampe noch mit einer Henkelstütze, einem Reflektor versehen war.
Wir möchten beide Stücke als einheimische Produkte ansehen. 29 einzelne Reflektoren sind erhalten, davon
sind L170-174 großformatig, originell im Motiv und ebenfalls aus grauem Material. Beachtenswert auch
noch L 178, ein besonders zierliches Akanthusblatt. Die übrigen Beispiele finden wir regelmäßig auch an
anderen Orten. Darunter zählen wir L 179-193 mit runder Volutenschnauze und Henkelaufsatz zu Loeschcke
III der römischen Bildlampen. Einige Stücke sind nach ihrem Material als italische Importstücke anzusehen,
andere dürften in kleinasiatischen Werkstätten entstanden sein. Diese Beobachtung erfährt durch die Funde aus
dem Schachtbrunnen am Staatsmarkt und vom Südtor Bestätigung. Weitere Typen der römischen Bildlampen
sind vertreten: Acht Stücke gehören zu Loeschcke I, ein Stück zu Loeschcke IV, zwei weitere entweder zu
Loeschcke I oder IV; zu Loeschcke V zählen wir zwei Lampen, dazu zwei bis drei weitere Bruchstücke.
13 nicht genau definierbare Diskusfragmente sind auf alle Typen zu verteilen. Schließlich rechnen wir
fünf Lampen zu Loeschcke VIII. Unter all diesen Typen finden sich auch einige ROW-Lampen bzw. deren
Gegenstücke ohne weiße Grundierung. Ton und Überzug variieren, bei einigen entspricht das Material dem
bereits von anderen Keramikarten in Ephesos bekannten. Das älteste Fragment gehört Loeschcke I an; wir
dürfen daher das Vorkommen dieser Lampengattung früh im 1. Jh. n. Chr. ansetzen. Die Herkunftsfrage
kann anhand der Basilikafunde nicht geklärt werden; vor allem reichen die Funde nicht aus, um Ephesos als
Entstehungsort auszuweisen. Die intensiven Bauarbeiten an der Basilika sind zur Blütezeit dieser Lampen
schon abgeschlossen.
Eine Firmalampe sowie ein wahrscheinlich attisches Fragment des 4. Jhs. n. Chr. stehen vereinzelt da; von
Miltners ,Römischen Lampen4 (C) besitzen wir ein sicher lokales Fragment; 20 weitgehend vollständig er-
haltene Lampen plus geringe atypische Fragmente, überwiegend aus dem Odeionkanal, entsprechen Miltners
,Kleinasiatischen Lampen4 (E), ein einziges Fragment Miltners ,Byzantinischen Lampen4 (F).
8.5.1 Scheibenlampen (L 1-67)
8.5 Katalog
Diskuslampen
LI (Taf. 14 und 18)
InvNr. 7127, Ki 41/1968
FO: S 2/1963 ff.
Kontext: hellenistisch
Erh.: ungefähr die Hälfte. Vorderteil der Schnauze und Teil der
Hängeöse abgebrochen
Material: Ton zimtbraun, sehr hart, etwas glimmerhaltig,
einige weiße Einsprenkelungen. Firnis grauschwarz, glänzend,
abgesplittert, besonders im unteren Teil. Rille tongrundig.
Unterseite tongrundig, schwarzer Kreis am Rand und Spur im
Zentrum. Innenseite gefirnißt
Beschr.: Knubbe mit Loch links
Maße: H = 5 cm, r = 4,2 cm
L2 (Taf. Mund 18)
Ki 146/1964
FO: B 2, Mittelschiff O-Teil, Süd
Kontext: spätklassisch - hellenistisch
Erh.: komplett bis auf Teil des Diskus, der Hängeöse und der
Schnauze
Material: Ton zimtbraun, fein, ritzbar, etwas Glimmer, Firnis
braunschwarz bis rotbraun, fleckig, etwas abgesplittert. Unterseite
und Rille tongrundig. Innenseite gefirnißt
Maße: H = 3 cm, r = 2,8 cm
Veronika Mitsopoulos-Leon
8.4.4 Zusammenfassung
Mit 96 inventarisierten und einigen atypischen nicht erfaßten Fragmenten ist die Gruppe der Ephesos-Lampen
am stärksten vertreten. Matrizen, das graue Material und der Formenreichtum bestärken die allgemein
bestehende Annahme, daß Ephesos tatsächlich als Entstehungsort für die Masse dieser eleganten, Metallvorbilder
nachahmenden Lampen angesprochen werden kann.
Ariston- und geformte Knidos-Lampen sind mit je einem Exemplar vertreten. Interessant sind zwei große,
ebenfalls grautonige Lampen mit hohem Körper, runder Wand und flachem Diskus, ein in Ephesos außer
in der Basilika auch im Brunnen am Staatsmarkt vertretener Typ. Der Bruchstelle am Henkelansatz von
L 168 können wir entnehmen, daß die Lampe noch mit einer Henkelstütze, einem Reflektor versehen war.
Wir möchten beide Stücke als einheimische Produkte ansehen. 29 einzelne Reflektoren sind erhalten, davon
sind L170-174 großformatig, originell im Motiv und ebenfalls aus grauem Material. Beachtenswert auch
noch L 178, ein besonders zierliches Akanthusblatt. Die übrigen Beispiele finden wir regelmäßig auch an
anderen Orten. Darunter zählen wir L 179-193 mit runder Volutenschnauze und Henkelaufsatz zu Loeschcke
III der römischen Bildlampen. Einige Stücke sind nach ihrem Material als italische Importstücke anzusehen,
andere dürften in kleinasiatischen Werkstätten entstanden sein. Diese Beobachtung erfährt durch die Funde aus
dem Schachtbrunnen am Staatsmarkt und vom Südtor Bestätigung. Weitere Typen der römischen Bildlampen
sind vertreten: Acht Stücke gehören zu Loeschcke I, ein Stück zu Loeschcke IV, zwei weitere entweder zu
Loeschcke I oder IV; zu Loeschcke V zählen wir zwei Lampen, dazu zwei bis drei weitere Bruchstücke.
13 nicht genau definierbare Diskusfragmente sind auf alle Typen zu verteilen. Schließlich rechnen wir
fünf Lampen zu Loeschcke VIII. Unter all diesen Typen finden sich auch einige ROW-Lampen bzw. deren
Gegenstücke ohne weiße Grundierung. Ton und Überzug variieren, bei einigen entspricht das Material dem
bereits von anderen Keramikarten in Ephesos bekannten. Das älteste Fragment gehört Loeschcke I an; wir
dürfen daher das Vorkommen dieser Lampengattung früh im 1. Jh. n. Chr. ansetzen. Die Herkunftsfrage
kann anhand der Basilikafunde nicht geklärt werden; vor allem reichen die Funde nicht aus, um Ephesos als
Entstehungsort auszuweisen. Die intensiven Bauarbeiten an der Basilika sind zur Blütezeit dieser Lampen
schon abgeschlossen.
Eine Firmalampe sowie ein wahrscheinlich attisches Fragment des 4. Jhs. n. Chr. stehen vereinzelt da; von
Miltners ,Römischen Lampen4 (C) besitzen wir ein sicher lokales Fragment; 20 weitgehend vollständig er-
haltene Lampen plus geringe atypische Fragmente, überwiegend aus dem Odeionkanal, entsprechen Miltners
,Kleinasiatischen Lampen4 (E), ein einziges Fragment Miltners ,Byzantinischen Lampen4 (F).
8.5.1 Scheibenlampen (L 1-67)
8.5 Katalog
Diskuslampen
LI (Taf. 14 und 18)
InvNr. 7127, Ki 41/1968
FO: S 2/1963 ff.
Kontext: hellenistisch
Erh.: ungefähr die Hälfte. Vorderteil der Schnauze und Teil der
Hängeöse abgebrochen
Material: Ton zimtbraun, sehr hart, etwas glimmerhaltig,
einige weiße Einsprenkelungen. Firnis grauschwarz, glänzend,
abgesplittert, besonders im unteren Teil. Rille tongrundig.
Unterseite tongrundig, schwarzer Kreis am Rand und Spur im
Zentrum. Innenseite gefirnißt
Beschr.: Knubbe mit Loch links
Maße: H = 5 cm, r = 4,2 cm
L2 (Taf. Mund 18)
Ki 146/1964
FO: B 2, Mittelschiff O-Teil, Süd
Kontext: spätklassisch - hellenistisch
Erh.: komplett bis auf Teil des Diskus, der Hängeöse und der
Schnauze
Material: Ton zimtbraun, fein, ritzbar, etwas Glimmer, Firnis
braunschwarz bis rotbraun, fleckig, etwas abgesplittert. Unterseite
und Rille tongrundig. Innenseite gefirnißt
Maße: H = 3 cm, r = 2,8 cm