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Die Gartenkunst — 29.1916

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Warnatsch, Max: Der Holzanstrich
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https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0013

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Entwurf für ein Kriegswahrzeichen und seine Verwendung. Von Gartenarchitekt H. Foeth, Cöln.

sammensetzung von 1 Teil Firnis, 1 Teil Sikkativ,
3 Teilen Terpentin. Zuletzt kommt der Überzug
mit glänzendem, halbmattem oder mattem Lack.
Eichenholz ist vor dem Lasieren mit Porenfüller
zu behandeln. Unter Beibehaltung der Maser-
wirkung kann dem Holz eine Veränderung seines
Tones durchBeimischung durchscheinenderFarben,
z.B. Terra de Siena und Kasselerbraun, oder durch
Wasser- und Spiritusbeizen gegeben werden.
Zwischen jedem Anstrich ist eine Trockenpause
von in der Regel 24 Stunden zu empfehlen.

Das Lasieren erfordert astreines Holz. Es ist
den äusseren Einflüssen gegenüber viel empfind-
licher als der Ölfarbenanstrich. Daraus geht her-
vor, daß lasierte Holzgegenstände im allgemeinen
besser in geschlossenen Räumen Aufstellung fin-
den. Vorzugsweise eignet sich die Lasur für
Hölzer mit kräftiger Maserung, z. B. Tanne, Fichte,
Kiefer, besonders für amerikanisches Pitch-pine-
Holz. Man verwendet sie auch beiErle, gewöhnlich
mit Farbzusatz von Terra de Siena oder Kasseler-
braun, sowie bei Rüster, Esche und Eiche. Edlere
Holzarten wie Nußbaum,Mahagoni und die teuren,
überseeischen Hölzer, die ihrer schönen Maserung
wegen nicht lasiert, sondern poliert werden,
kommen für die Verwendung im Garten nicht in
Betracht.

Im Gegensatz zur Lasur deckt der Ölfarben-
anstrich vollständig die Maserung. Eine Ver-
wendung erstklassigen Holzes ist deshalb nicht
notwendig. Die Nadelhölzer und von Laubhölzern
die Erle werden der wohlfeilen Anschaffungs-
kosten wegen meist dazu verwandt. Sehr weiche
Arten wie Weide, Linde und Pappel scheiden wegen
ihrer großen Empfindlichkeit für Gebrauchsgegen-
stände im Freien aus. Profile sind bei Deckfarben-
behandlung möglichst wegzulassen. Sollten sie
dennoch angewendet werden, so ist bei ihrer
Ausführung mit großen Schnitten und Zügen
zu arbeiten, damit die Wirkung durch die aufge-
tragenen Deckfarben nicht vollständig verloren
geht.

Die zum Anstrich bestimmten Holzgegenstände
müssen trocken und frei von Staub und Flecken
sein. Zu den Ölfarben ist klares und wasserfreies
Leinöl zu verwenden. Die Farben sind fein anzu-
reiben und dürfen im Laufe der Zeit sich nicht ver-
ändern. Äste und Harzstellen sind mit einer
Schellacklösung vorzustreichen. Der Grundan-
strich erfolgt mit dünnflüssiger Ölfarbe aus Lein-
ölfirnis und Lithopone, bei dunkler Farbe mit
Zusatz von Schwarz, Umbra etc. Für im Freien
stehende Gegenstände ist statt Lithopone Blei-
weiß zu verwenden. Nach dem Grundanstrich

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